Gefühl, irgendwie im falschen Land geboren zu sein...?

Ich habe in letzter Zeit (ohne Deutschland jetzt schlecht machen zu wollen!) immer häufiger das Gefühl, im falschen Land geboren zu sein, da es nicht zu mir und meinen Vorstellungen passt.

Ich würde zum Beispiel total gerne in Lausanne (Schweiz) leben :). Ich stelle es mir super vor, so in einer Seitenstraße in einer kleinen Wohnung mit dem See vor der Haustüre und Bergblick. Eben fast schon mediterranes Flair und alle reden so schön Französisch ;)

Andererseits fände ich das genaue Gegenteil mindestens genauso toll, nämlich Kanada :) Ich war da mal ein halbes Jahr und hab mich so extrem wohl gefühlt. Als hätte ich nie woanders gelebt ;) Es ist einfach wunderschön und so schön weit. Ich fände es so toll, in einer kanadischen Großstadt (Vancouver!, Toronto...) oder in einer verschneiten Kleinstadt in den Rocky Mountains zu leben.

Die Realität sieht leider im Moment so aus, dass ich halt nun mal in Deutschland lebe und damit nicht glücklich bin. Ich möchte durch Auswanderung auf keinen Fall vor irgendwas wegrennen, man nimmt sich ja sowieso immer mit ;) Ich habe eigentlich alles, aber ich fühle trotzdem mich nicht wohl hier. Nicht zuhause irgendwie. Mir gefällt es nicht. Hier fehlt dieses bestimmte "Flair", meiner Meinung nach (und ich habe fast ganz Deutschland gesehen...).

In der Schule habe ich Englisch-LK und Französisch-LK, Schweiz oder Kanada werden also sprachlich kein Problem. Nach dem Abi möchte ich hier noch studieren und dann ab ;)

Leider nehmen mich meine Eltern überhaupt nicht ernst. Klar,letztendlich ist es meine Entscheidung, aber wenn nicht mal meine eigenen Eltern da hinter mir stehen, bezweifle ich es schon auch selbst...

Was haltet ihr davon? Ist so etwas machbar (mit Planung, klar!) Klar, vieles ist auch Träumerei und wahrscheinlich werde ich niemals so schön wohnen, wie oben beschrieben, aber vielleicht ansatzweise :)

Ist das auch mit BWL machbar? Ist hier jemand ausgewandert und würdet ihr es wieder tun?

Und alle, die nicht ausgewandert sind: Habt ihr auch manchmal dieses "Gefühl", einfach im falschen Land geboren zu sein und fast schon Neid auf die Einheimischen in eurem Wunschland?

Vielen Dank für alle Antworten

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Schämen für die Nationalität?

Hallo,also ich habe ein Problem ich würde gerne wissen was ich dagegen tun kann. Ich bin LEIDER Türkin und ich schäme mich für mein Land. Ich meine die meisten hassen (es ist wirklich Hass was manche empfinden) die Türken und ÜBERALL lese ich das Menschen am meisten Türken hassen und danach irgendwelche andere Nationalitäten. Ich weine dann immer,weil ich denke das alles z.B in der Schule oder bei Bewerbungen,falls ich nicht angenommen werde/die Lehrer mich nicht mögen oder schlechte Noten geben daran liegt das ich Türkin bin. Ich schäme mich so sehr das wie man sie heutzutage nennt "Kanack's" die Türkei als asozial repräsentieren und andauernd Deutsche oder sonst wem beleidigen,die meisten sollten froh sein,dass sie hier leben können/dürfen. Ich will nicht mal in die Türkei fliegen um Urlaub zu machen,auch wenn es ein schönes Hotel ist,aber ich mag einfach die Menschen nicht. Meine Eltern sind sozusagen "modern" also sie verbieten mir fast gar nichts,außer die Uhrzeiten wie lang ich draußen bleiben darf,Übernachtungen usw. aber z.B stehe ich sehr bzw. nur auf dunkelhäutige Menschen und andere türkischen Eltern ticken aus und wollen sowas nicht,aber ich darf sogar einen heiraten und meine Religion wechseln,(aber das mit dem Wechsel möchte ich nicht so gern). Die meisten meiner Freunde sind sehr Nationalstolz,aber ich kein bisschen und ich streite mich sehr oft mit meinen Eltern,weil ich sage das ich so gern aus einem anderen Land wäre,außer der Türkei und weil ich die Türkei sehr beleidige. Immer wenn ich dran denke das ich einen dunkelhäutigen Freund habe und wir heiraten wollen,dass die Eltern von meinem Freund das verbieten würden,weil ich aus der Türkei komme und alle entweder zu asozial,"zu religiös" oder sonst was sind,aber z.B in der Türkei denken alle immer ich wäre aus einem anderen Land und hier auch erst wenn sie meinen Namen hören wissen die,dass ich Türkin bin. Ich bin eine die sich sehr für Sprachen und andere Kulturen interessiert (vorallem für das Kontinent Afrika) meine Eltern lassen mich sogar ein Freiwilliges Soziales Jahr machen und jetzt gerade ein Auslandsjahr in den USA,aber andere (manche Freunde meiner Eltern) machen sogar meine Eltern fertig,weil ich mich mehr mit anderen Ländern beschäftige,kaum was mit Türken mache und nicht die Sprache richtig gut sprechen kann (ich spreche immer beide Sprachen gemischt.) Ich möchte mein Land nicht so sehr "hassen",aber die meisten machen mir es so schwer,z.B im Internet oder im wahren Leben manche haben sogar deren Augen verdreht,als ich türkisch gesprochen hatte mit meiner Mutter (sie spricht türkisch und mein Vater beides,aber eher deutsch er hat auch kein Akzent oder so).

Vielen Dank im Vorraus für die Tips :)

Türkei, Deutschland, Hass, Nationalität, Rassismus
Ich (Türkin) fühle mich heimatlos, schäme mich für die "Deutschtürken" hier, hilfe?

Hey :)

Also, Ich bin ein türkisches Mädchen, 17 Jahre alt, gehe auf ein Gymnasium. Ich bin in der Türkei geboren, erinnere mich aber nicht mehr an diese Zeit und bin hierher gekommen als ich 2 Jahre alt war jetzt lebe ich in einer Kleinstadt in NRW. Mein Vater hat hier in Deutschland studiert und ist dann zurück in die Türkei, aber dann wollte er zurück nach Deutschland.

Meine Eltern haben schon früh sehr drauf geachtet, dass ich gutes Deutsch lerne und kaum türkisch mit mir gesprochen (nur ein paar "Grundlagen" für Familienbesuche aus der Türkei) und mir nur aus deutschen Büchern vorgelesen. Dafür bin ich ihnen auch wirklich dankbar. Meine Eltern sind zwar religiös, doch meine Mutter trägt kein Kopftuch und wir nehmen das alles nicht so eng mit den ganzen Verboten. Anfangs lebten wir in einer kleinen Wohnung doch jetzt wohnen wir in einem Haus in einem Neubauviertel wo auch sonst nur Deutsche leben.

Nun zu meinem Problem: ich fühle mich heimatlos. Ich habe einfach keinen Ort, wo ich wirklich hingehöre. Ich fühle mich als Deutsche, denke auf Deutsch (fluche aber auf türkisch :D) und lebe wirklich gerne hier und habe auch fast nur deutsche Freunde und habe einen deutschen Freund. Aber jeder sieht in mir erst eine Türkin, weil ich eben so aussehe und einen türkischen Namen habe. Doch ich kann mich mit den meisten türkischen Jugendlichen hier nicht indentifizieren. Die benehmen sich auch teilweise nicht gut. Nicht alle sind so, aber in unserer Stadt sind sehr viele so. Die Mädchen tragen sogar manchmal ab 13 Jahren Kopftuch aber sind dann trotzdem mit 14 Jahren betrunken. (Ist jetzt übertrieben dargestellt). Ich fühle mich also hier in Deutschland immer ein bisschen als "Außenseiter", obwohl ich sogar zu der beliebten Clique der Stufe gehöre (wenn man das so sagen darf :D), aber irgendwie bin ich doch immer "die Türkin", obwohl ich mich mit den meisten deutschen Türken nicht identifizieren kann, da ich auch fast nur mit deutschen zusammen bin - auch meine Eltern haben hier in Deutschland fast nur deutsche Freunde.

Versteht mich nicht falsch: Ich mag die Türkei! Ich bin jeden Sommer einmal da, bei meinen Verwandten sowie in der Hauptstadt, es ist ein tolles Land, und die Hauptstadt ist auch viel moderner als viele von euch denken werden. ;) e. Und obwohl ich eigentlich gerne hier in Deutschland zuhause sein würde, habe ich trotzdem so ein "heimatloses" Gefühl hier, und bin nirgends richtig zuhause. Hier in Deutschland bin ich "Türkin", aber in der Türkei bin ich "Deutsche". Also egal, wohin ich komme, ersteinmal sind die Leute mistrauisch. In der Türkei denken sie, ich bin eine von diesen altmodischen Deutschtürken und in Deutschland denken sie ich wäre nicht integriert und kriminell wenn sie mich das erste mal sehen.

Wie kann ich dieses Gefühl loswerden? Wie kann ich endlich ein zuhause finden? Ist das "normal", dass ich mich für viele Deutschtürken hier schäme?

Danke und sorry für Rechtscheibung. :)

Islam, Türkei, Psychologie, Heimat, Länder, Nationalität

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