Eine alleinerziehende Freundin muss am Donnerstag mit ihrer Tochter, fast 7, nicht schwerkrank oder behindert, zu einem Facharzttermin weiter weg. Ihr Vater, Rentner, wollte sie fahren, aber jetzt muss sein Auto in die Werkstatt.
Sie hat keinen Führerschein und hat jetzt überall rumgefragt, ob jemand sich frei nehmen und fahren könnte. Öffis wären insgesamt über 5 h hin und zurück und kosten Geld.
Auch meine Mitbewohnerin und ich haben dankend abgelehnt, worauf die Freundin meiner Mitbewohnerin vorschlug, Überstunden abzubauen, sie hätte neulich gesagt, das sei dringend notwendig.
Meine Mitbewohnerin hat dann ganz ehrlich gesagt, sie will die Stunden für sich selbst abfeiern und nicht für dieses nervige Kind (das leider wirklich anspruchsvoll und nervig ist, die Mutter weiss aber, dass wir sie lieber ohne Kind sehen) durch die Gegend fahren und womöglich stundenlang beim Arzt warten.
Die Freundin ist jetzt stinksauer auf uns alle. Den Termin verschieben will sie nicht, weil das dann wieder ewig dauert, aber sie macht jetzt Druck, dass wir so egoistisch seien und sie dann ihre Tochter, die eh schlecht aus dem Bett kommt, um halb sechs wecken müsse und das Geld für die Fahrkarten (sie lebt vom Amt) und, und, und.
Meine Mitbewohnerin sagt, wenn das Kind sich insgesamt besser benehmen würde, würde sie es sich überlegen, ich möchte meine Urlaubstage auch für mich nehmen und habe keine Lust, dass der Tag mir nachher fehlt und ich dann womöglich Minusstunden machen muss. Unsere Freunde sagen das gleiche, von dort kam sogar der Vorschlag, das Kind notfalls mit Gewalt aus dem Bett zu holen.
Würdet ihr für ein nerviges, dauerquengelndes Kind, das ihr nicht wirklich mögt, und seine Mutter, die auch nicht für Ruhe sorgt, einen freien Tag opfern?