Hallo, kann mir jemand helfen, das Gedicht zu interpretieren? Ich bin mir nicht sicher, ob ich es richtig verstanden habe. So wie ich es verstehe, geht es darum, dass Goethe die Leser dazu auffordert, sich der Kunst zu widmen. Ab der 2.Strophe verstehe ich leider die Aussage nicht. Vielen Dank im Voraus!
Sich in erneutem Kunstgebrauch zu üben,
Ist heil'ge Pflicht, die wir dir auferlegen:
Du kannst dich auch, wie wir, bestimmt bewegen
Nach Tritt und Schritt, wie es dir vorgeschrieben.
Denn eben die Beschränkung läßt sich lieben,
Wenn sich die Geister gar gewaltig regen;
Und wie sie sich denn auch gebärden mögen,
Das Werk zuletzt ist doch vollendet blieben.
So möcht' ich selbst in künstlichen Sonetten,
In sprachgewandter Maße kühnem Stolze,
Das Beste, was Gefühl mir gäbe, reimen;
Nur weiß ich hier mich nicht bequem zu betten:
Ich schneide sonst so gern aus ganzem Holze,
Und müßte nun doch auch mitunter leimen.