Schülerin trösten

Guten Tag!

Normalerweise ist es bei mir nicht gebräuchlich, in Internetforen um Rat zu suchen, aber ich dachte, hier kann ich schnellstmöglich gute Antworten finden. ich bitte darum.

Ich bin verwirrt. Heute ist eine Situation eingetreten, mit der ich nicht umgehen konnte.

Ich bin eine 33 jährige Lehrerin für Violine an der Musikschule. Seit Anfang dieses Jahres habe ich eine 15-jährige Schülerin. Ich komme gut mit ihr zurecht, wir sind uns gegenseitig sympathisch.

Heute Nachmitag, in ihrer Geigenstunde ist eine Situation eingetreten, die mir bis dato fremd war und ich wusste nicht recht, wie ich damit umgehen sollte. Die Schülerin, nennen wir sie K. , hat gerade ein Stück vorgetragen, im nachhinein bin ich mir bewusst, dass es eine traurige Stimmung hatte. Ich habe gelauscht, als ich plötzlich Schluchzer vernommen habe. Meine Schülerin weinte! Ich wusste nicht, was ich tun sollte, vor allem da ich sie noch nicht so lange kenne und daher keine enge Beziehung zu ihr habe. Sie stand da und weinte. Sie versuchte es vor mir zu verbergen, drehte sich weg und entschuldigte sich. Ich habe gefragt, was los sei und ihr gesagt sie soll sich erst mal setzen. Ich habe mich neben sie gesetzt und ihr über den Rücken gestrichen, kam mir aber irgendwie hilflos vor. Ich hätte sie gerne umarmt, da ich da normal keine Grenzen sehe (als Musiklehrerin und in dieser Situation). Sie hat sich dann wieder beruhigt, allerdings war der Rest der Stunde irgendwie von betretenem, unsicheren Umgang beherrscht und sie hat sich eher abweisend verabschiedet. Habe ich etwas falsch gemacht? Hätte ich sie umarmen sollen? Dürfen? DARF ich Schüler überhaupt umarmen? Soll ich mit ihr darüber reden? Denn ich finde, es sollte auch ein anständiges Arbeitsklima herrschen. Bitte Hilfe?

Lehrer, Lehrerin, Schülerin, trösten, umarmen
Wie soll ich mich verhalten (brauche Hilfe!)?

Also gut, ich versuche mich kurz zu fassen.

Der Vater meiner besten Freundin (fast 14) hat Leberkrebs und es geht ihm immer schlechter, er wird wohl nicht mehr lange leben. Aber wie muss ich mich verhalten, bzw was kann ich tun um der Familie zu zeigen, dass ich an sie denke und ihnen beistehen möchte. Ich weiss dass ich sie nicht richtig trösten oder ihnen den Schmerz nehmen kann, aber ich möchte irgendetwas tun. Es sind zur Zeit noch unsere Nachbarn und wir sind gut mit ihnen allen befreundet.

Das Ding ist, ich bin Autistin und kann sowieso schlecht mit solchen Situationen umgehen. Ich weiss nicht was sagen und in den Arm nehmen ist auch schwer, weil ich Körperkontakt wirklich hasse. Klar kann mich meine beste Freundin umarmen, aber ich versteife mich komplet. Deswegeb weiss ich nicht ob das schlau ist, wenn sie ja merkt, dass ich das eigentlich gar nicht möchte.

Wie kann man Anteil nehmen und für jemanden da sein in so einer Situation?

Ich wäre sehr froh um ein Art Liste mit dingen die ich machen kann/sollte und Dingen die ich vermeiden sollte. (Ich bin sozial wirklich sehr "unbeholfen" und schätze vieles falsch ein. Sprich, ich denke vielleicht es wäre höflich und mein Gegenüber ist von meinen Worten gekränkt, oder ich versuche jemanden auf zu muntern und mach die Person nur noch trauriger, dabei will ich das auf gar keinen Fall) Ich bin sehr dankbar um jede Antwort.

Familie, Trauer, Tod, Krankheit, Vater, beste Freundin, Freundin, Krebs, trösten, anteilnahme, leberkrebs

Meistgelesene Beiträge zum Thema Trösten