Schopenhauer: Es gibt keine Willensfreiheit - ist der Mensch verantwortlich?

Schopenhauer sagt ja, dass es keine Willensfreiheit gibt. Mit der Begründung, alles was ein Motiv hat (und jeder Wille muss eines haben), geschieht mit Notwendigkeit. Und was mit Notwendigkeit geschieht, ist nicht frei. So, nun geht es darum, ob ein Mensch verantwortlich ist. Normalerweise würde ich nun sagen, dass ein Mensch nicht verantwortlich für seine Taten sein kann, da er gar nicht anders handeln konnte. Denn er handelte nach seinem Willen, der gebildet wurde aus Motiv und dem angeborenen und unveränderlichen Charakter. Somit kann er ja auch nichts für seinen Charakter. Für das Motiv, das nicht aus seinem Selbtbewusstsein entspringt, ja noch weniger. Nun sagt er aber in etwa: "Die Unveränderlichkeit des Charakters ist die Voraussetzung für Verantwortung, denn der Mensch muss seinen Charakter kennenlernen." Die kennengelernte Charakter sei der empirische Charakter und der das Gewissen. Wie habe ich das nun zu verstehen? Inwiefern hat der Mensch nun doch Verantwortung für seine Taten? Soll er seinen Charakter erkunden und somit Situationen umgehen, in denen sein Charakter, was er aus Erfahrung gelernt hat, schlecht handeln würde? Ist das denn möglich? Das hat doch der Mensch nicht zu bestimmen, sondern das Motiv und der Charakter? Irgendwas lässt sich da von mir nicht begreifen...

Philosophie, Verantwortung, Wille, Schopenhauer, Willensfreiheit

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