Waren früher wirklich alle höflicher und hilfsbereiter?

Bei dieser interessanten Frage fällt mir die Häufigkeit auf, mit der behauptet wird, früher wären die Menschen höflicher und hilfsbereiter gewesen.

Ich erlebe das genau umgekehrt. Meiner Ansicht nach wurde man mit Aufkommen des Internets offener - man lernte im Netz, dass man Fremde auch dutzen konnte - und auch hilfsbereiter. Vielleicht auch, weil man online Rat gibt, kostenlos Anleitungen und Hilfe bekommt, kostenlos Sachen tauschen kann. Ich erlebe die Menschen heute als offener, höflicher und hilfsbereiter als früher. Früher waren viele höflich, aber eher auf eine steife Art und Weise, aus Pflichtgefühl, man tat eher "was sich gehörte". Nur wenige halfen Fremden einfach mal so.

Heute ist man in bestimmten Situationen vorischtiger, wenn man Angst hat, betrogen zu werden, aber in vielen Fällen auch hilfsbereiter als früher, es finden sich oft mehrere Menschen, wenn jemand auf der Straße Hilfe braucht und weniger gehen einfach so vorbei. Man wird mMn auch eher angesprochen, ob man Hilfe braucht, die Haltung "Pech gehabt, das muss der alleine regeln" finde ich seltener (wenn jemand zu wenig Geld mit hat, sein Ticket verloren, kein Benzin mehr, ärztliche Hilfe braucht/ auf der Straße zusammenbricht etc.).

Früher waren die Menschen freundlicher, höflicher, hilfsbereiter. 67%
Es gibt keinen Unterschied. 33%
Heute sind die Menschen freundlicher, höflicher und hilfsbereiter 0%
Zivilcourage, Kommunikation, Hilfsbereitschaft, Höflichkeit, Unterstützung, früher und heute
Gesprächsthemen bei familiären Anlässen?

Hallo :) Bei familiären Anlässen wie Geburtstagen usw. ziehen sich die Stunden oft ungewollt in die Länge, da die Themen sich wiederholen und eintönig werden. Ein Phänomen, dass sicher viele kennen.

Mich stören weniger die Geschichten 'von früher'. Vieles davon interessiert mich tatsächlich, doch mit 18 Jahren hat man mittlerweile nahezu alle davon gehört.

Schlimmer ist in meinem Fall, dass die Familie durchzogen mit Lehrern ist, was den Freundeskreis von Verwandten zT mit einschließt. Nun ist es mir egal, wenn ich gefragt werde, wie es in der Schule so läuft, denn die Frage, was man im Moment macht, zeigt ja, dass der Gegenüber sich für einen interessiert und das ist nur kurz.

Stattdessen habe ich -also rein subjektiv- die Erfahrung gemacht, dass Lehrer ihren Beruf deutlich schlechter von ihrem Privatleben trennen können als Vertreter anderer Berufsgruppen und nahezu vollständig über ihre Arbeit, Schüler, Kollegen, die Schule usw. reden. Oft sehr negativ, was dem feierlichen Anlass nicht gerecht wird.

Den Eindruck, dass nur mich das stört, weil ich jung bin, habe ich nicht. Wenn in der Runde andere Erwachsene sitzen, finden diese mit Lehrern generell weniger Schnittstellen und die Themen zur Schule sind ohne Bezug für den anderen, was die redende Partei oft nicht einmal bemerkt oder zu interessieren scheint. Man beobachtet gelegentlich, dass diese die erst beste Möglichkeit ergreifen, den Gesprächspartner zu wechseln.

Natürlich verbietet die Höflichkeit, dies (in-) direkt zu sagen. Deshalb suche ich interessante Themen, über die man lange reden kann, sodass das Thema Schule möglichst nur einen kleinen Teil der gemeinsamen Zeit ausmacht und man stattdessen über positive und erfreuliche Dinge redet.

Aber bitte nicht über Politik, jeder weiß, wie Lehrer politisch drauf sind :'D

PS: Wenn jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat, kann er mir gerne davon berichten ;D Für zusätzliche Tipps und Anregungen bin ich zudem dankbar. LG

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