Hallo!
Ich bin ein junger Softwareentwickler in München. Diese Branche ist bekannt für psychische Herausforderungen & darum dreht sich diese Frage auch.
Für ein Projekt habe ich richtig Leidenschaft und bin finanziell abhängig. Es handelt sich dabei um ein Projekt ohne Auftrag, aber mit zzt. hohen Kosten. Dafür haben wir einen Kredit bewilligt bekommen und es beteiligen sich sogar mehere Partner.
Ob dieses Projekt Erfolg haben wird, ist noch nicht ganz klar - es hat sich langsam aber sicher zu einem riskanten Projekt entwickelt - auch weil es um immer mehr Geld geht.
Mit so großen Beträgen haben wir im Team noch nie zu vor skaliert. Ich würde die erwarteten Ergebnisse mit ungefähr 65% angeben - Tendenz fallend. Der Wert ist weit entfernt von Sicherheit - vor allem fiel er in den letzten Monaten signifikant und wird es, wenn ich so weiter mache, auch weiterhin tun. Wir sind nur ein vierköpfiges Team - wenn da einer ungeplant fehlt, merken wir das rein rechnerisch um 25%.
Leider schaffe ich in letzter Zeit immer weniger, je mehr ich mache. Hört sich vielleicht komisch an, aber ich habe wegen der Leidenschaft zum Projekt, die Trennung zwischen Beruflichem und Privatem verloren.
Mein soziales Umfeld bekommt davon natürlich etwas mit.
Zuerst meine Freundin (1½ Jahre zusammen) die sich Sorgen macht und für die ich viel zu wenig Zeit habe. Das ist natürlich für eine gute Beziehung gar nicht gut. Mein Alltag Zuhause schaut so aus:
Ich gehe morgen früh aus dem Haus und komme spätabends wieder zurück - weil wir im Office mal wieder die typischen freiwilligen Überstunden gemacht haben. Wir können uns logischerweise die Zeit selber einteilen, aber die Meilensteine verschieben sich dadurch immer mehr, was bedeutet: Arbeit, Arbeit und Arbeit.
Wir arbeiten samstags Nachmittag und Sonntags meist nicht. Aber auch in dieser Zeit kann ich nicht wirklich abschalten - nicht einmal beim schlafen oder beim Sex. Die typischen Gedanken kreisen während der Freizeit: "Habe ich was falsch gemacht?", "Hätte ich das anders machen sollen?", "Die anderen müssen viel mehr arbeiten als ich.", "Der Meilensteine rückt naher - schaffen wir in diesem Quartal den Zeitplan?".
Als nächstes meine Kollegen, mit denen ich mich sehr gut verstehe, die meinten, ich solle mal halblang machen. Aber sie wissen natürlich auch, das sich niemand eine größere Pause erlauben kann. Wir haben einen engen Zeitplan vorgestellt - weil so gefordert -, wo sich jeder nur ein Minimum an freien Tagen und Fehltagen aufgrund von Krankheit erlauben kann.
Als letztens auch Familie & Freunde die auch meinen, ich solle es ruhiger angehen.
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Habt ihr eine Idee, was ich tun kann?
Wie kann ich den Stress senken?
Was denkt meine Freundin darüber?
Welches Mindest könnte mir helfen?
Oder allgemein: Was denkt ihr darüber?
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Vielen Dank für eure Antworten! Ich schätze jede einzelne.