Arbeit - nicht belastbar genug für eigenständiges Leben?

Hey ...

Ich habe ein massives Problem. 2022 schloss ich meine Ausbildung zur Krankenpflegerin ab. Ich arbeitete eine Weile in der Somatik.

Bereits 2020 ging es mir häufig schlecht. Körperlich wurde nie was ursächlich gefunden und 2021 folgte dann eine psychische Diagnose. Rez. Depression, damals mittelgradig. Von da bis zum Examen wurde es immer schlimmer. Bis zum Abschluss waren wir dann trotz Therapie und Medikamenten bei schwergradig, ich hatte auch schon unbemerkt Suizidversuche bis dahin, die bis heute keiner weiß.

Es folgte der 1. Geplante Klinikaufenthalt. Daraus resultierende aber letztlich mehrere Wochen dort, dann akut, erneute Suizidversuche, Verlegung in Einzugsgebiet, eine Entlassung gegen ärztlichen Rat für 3 Monate und dann ungewollt nochmal 10Monate Klinik (90% Akutstation) und anschließend 4 Monate akut ambulante Behandlung. In dem ganzen Zeitraum kamen viele Diagnosen dazu, darunter Borderline, atypische Esstörung, Bullimie, ängstlich vermeidende PS und mehr

Seit April keine Anbindung mehr an die Klinik und auch sonst keine psychologischen oder psychiatrischen Anbindungen. Medikamente verschreibt mir meine Hausärztin. Die ersten Monate gingen irgendwie klar.

Seit letzten Monat arbeite ich wieder als Pflegekraft mit einer 50% Stelle. Ich mag meinen Job an sich sehr, stoße aber auf unerwartet viele Probleme - nicht mit meinen Patienten oder deren Versorgung. Die Klinik ist unerwartet stark unorganisiert, multiprofessionelle Arbeit sieht anders aus, manche Kollegen ... damit fange ich besser garnicht erst an.

Fakt ist, das sind Probleme, die immer und überall in jedem Job austreten können. Gerade in der Pflege ist das keine Seltenheit.

Ich merke allerdings, so gerne ich auch arbeiten gehe, dass es mir nicht gut tut. Ich kann den Stress nicht abbauen und merke auch seither immer wieder Symptomverschlechterungen. Schon letzten Monat war ich eigentlich an dem Punkt wo akut Intervention nötig gewesen wären, aber ich traute mich nicht.

Ursprünglich war mein Plan mit 50% einzusteigen, später nach 4-5 Monaten auf 75% und irgendwann 100%. Im Optimalfall nur bis Oktober 2025 und dann eine neue Ausbildung und Pflege auf 1 Wochenende im Monat reduzieren.

Aber mal ehrlich, ich packe nicht mal die 50% richtig. So irgendwie komme ich klar, noch. Die Frage ist wohl eher wie lange noch. Aber Fakt ist langfristig brauche ich mehr %. Einmal um im hier und jetzt finanziell auszukommen und natürlich langfristig betrachtet auch später wegen der Rente. Ich bin erst 24 und sollte nicht jetzt schon so wenig arbeiten.

Offenbar bin ich aber den Belastungen des Arbeitslebens nicht gewachsen mit meiner Psyche, nicht wenn ich nicht mehrmals im Jahr akut in die Klinik möchte und eventuell selbst riskiere irgendwann (und das würde definitiv passieren, denn ich komme klar, bin aber dauerhaft überfordert was optimale Nahrung bietet für Krisen) doch wieder Suizid zu versuchen. Hätte ich dabei wenigstens erfolg wäre es mir nur recht, aber ich bin zu oft gescheitert um nicht den Fall mit einzukalkulieren es zu versuchen, zu scheitern und unfreiwillig in der Psychiatrie zu hocken und den Kreislauf zu wiederholen.

Mir fallen nur Wege ein, die mich zunehmend verzweifeln lassen und wenig Hoffnung zulassen. So wäre eine Option:

1. so wie jetzt arbeiten, mit nie eine Wohnung oder sonstog eigenständiges Leben leisten können, und so oder so mich langsam aber sicher psychisch zerstören

2. Meinen Plan bis zu 100% durchziehen, definitiv regelmäßig zur Krisenintervention in die Klinik müssen, Geld haben aber vermutlich an der Psyche gänzlich zu Grunde gehen

3. Psyche vorne an Stellen, kündigen, nur noch auf Minijobbasis arbeiten, noch weniger verdienen, mich deshalb mies fühlen und wenn auch aus anderen Gründen psychisch doch wieder vor die Hunde gehen

Wie gesagt, aktuell 50%, noch geht es, wird aber immer schwieriger. Überforderung, Stress und mehr begleiten mich durchgehend, ich bemerke zunehmende Symptomverschlechterung und stand schon im 1. Monat wieder kurz vor einer Einweisung (Eigengefährdung). Auch mein Privatleben ist nicht ganz ohne.

Alles doof. Ich bräuchte dringend Rat. Was würdet Ihr tun? Welche Optionen gibt es?

(Entschuldigt wenn der Text durcheinander ist. Dank Schlafstörungen bin ich schon die ganze Nacht wach)

Leben, Arbeit, Therapie, Angst, Stress, Gedanken, Borderline, Depression, Essstörung, Psyche, Psychiatrie, Psychotherapie, Selbstmord, Sorgen, Überforderung

Meistgelesene Beiträge zum Thema Essstörung