Wie deutet man Wahlumfragen?

Ich möchte hier einmal die aktuellste Wahlumfrage mit dem Wahlergebnis der Bundestagswahlen vergleichen, und zwar insofern, dass ich alte und neue Werte nicht addiere und subtrahiere, sondern ermittle , wie viel Prozent ihrer Wahler eine Partei seit der Bundestagswahl verloren oder hinzu gewonnen hat.

Beispiel: Die Linke erreichte 2021 insgesamt 4,9% aller abgegeben Stimmen und hätte nach aktuellster Umfrage noch 3,0%. Das wäre formal ein Verlust von 1,9% (= 4,9 minus 3,0) aller Wählerstimmen, aber tatsächlich verlor die Linke seither 39% ihrer bisherigen Wähler = 100%-3,0/4,9%.

Ich mache diese Gewinnverlustrechnung nun für alle im Bundestag derzeit vertretenen Parteien, d.h. ohne BSW.

CDU/CSU = plus 29% der bisherigen Wähler

SPD = minus 42% der bisherigen Wähler

Grüne = minus 32% der bisherigen Wähler

FDP = minus 65% der bisherigen Wähler

Linke = minus 39% der bisherigen Wähler

AfD = plus 84% der bisherigen Wähler

Bei den drei Koalitionsparteien hat sich die FDP mit einem Verlust von fast zwei Drittel ihrer Wähler aus 2021 am schlechtesten entwickelt, weil bei der Bundestagswahl 2021 auch nicht mehr als jeder dritte FDP Wähler die Ampel als Regierungskoalition wollte. Denn SPD und vor allem Grüne sind traditionelle weltanschauliche Gegner der FDP. Eine Koalition der FDP unter Beteiligung der CDU/CSU hätte dazu geführt, dass die FDP seit 2021 keine Wähler verloren hätte.

Aber auch für grüne und SPD Wähler war die FDP als Koalitionspartner nicht gewünscht, weil die FDP weltanschaulich deutlich anders tickt als die Grünen und die SPD.

Die in unseren Medien übliche Deutung der Ampelverlust, dass es sich um schlechte Regierungsführung und schlechte Kommunikation handele, halte ich für falsch.

Wenn Feinde miteinander ins Bett gehen, dann kann nichts anderes dabei heraus kommen.

Wie seht Ihr das?

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Welche Partei würdet ihr an meiner Stelle wählen?

Ich möchte, dass ein Recht auf Sterbehilfe für jedermann geschaffen wird, also unabhängig von Alter u. körperlichem Zustand.

2020 hat das BVfG zwar festgestellt, dass jeder sich das Leben nehmen u. hierfür Hilfe bei Dritten suchen darf, diese sind jedoch nicht zur Hilfeleistung verpflichtet.

U. ich möchte, dass ebendiese Pflicht eingeführt wird.

Das will aber keine einzige Partei. Stattdessen bestehen unter den Bundestagsabgeordneten sogar Bestrebungen, Sterbehilfe zu erschweren. Es gibt nicht die Wahl zwischen Liberalisierung/Rechtschaffung, Status quo u. Verschärfung, sondern lediglich zwischen ein bisschen u. starker Verschärfung.

Mein Ekel, dass keine Partei meine Interessen vertritt, ist so groß, dass ich deswegen eigentlich gar nicht wählen gehen möchte. Ich meine, wie kann das sein, dass wenn man als unschuldig bzw. ungefragt auf die Welt Gekommener einen Notausgang verwehrt bekommt u. darauf verwiesen wird, einen qualvollen Brutalsuizid zu begehen?

Aber wenn man das einmal außer Acht lässt, ist mir ansonsten sehr wichtig, dass auf der Grundlage von wissenschaftlichen Fakten u. nicht Ideologie (FREIHEIT!!! á FDP oder "Gottes Wille" á CDU) Politik gemacht wird. Hier kämen f. mich letztlich allein die Grünen infrage.

Diese aber wiederum sind f. mehr Klimaschutz u. der ist mir komplett egal, weil ich eigentlich so schnell wie möglich sterben u. bis dahin möglichst angenehm leben möchte u. dem stünden die kurzfristigen Kosten f. den langfristigen Klimaschutz im Wege.

Weiterhin ist mir Tierwohl wichtig.

Soll ich also die Tierschutzpartei wählen?

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