Hallo, ich hatte schon einmal gefragt, was ihr davon haltet, wenn mein Stiefkind mich 'Mama' nennen möchte. Zum Hintergrund: Er hat das von sich aus gemacht, tastet sich langsam ran. Wir haben beschlossen, ihn zu lassen (natürlich freue ich mich, aber war auch ungewohnt). Die Mutter und damalige Ehefrau meines Freundes verstarb bei der Geburt.
Nun ist es so, dass der Kleine (5 Jahre), mich nicht nur quasi adoptiert hat, sondern neben emotionaler sondern auch extrem viel körperliche Nähe sucht. Aktuell sind wir im Urlaub und als wir am Meer saßen, kam er zu mir, legte seinen Kopf auf meine Brust und schlief ein.
Vor kurzem stand er nachts bei uns wegen eines Gewitters am Bett und ich wollte ins Gästezimmer ausweichen damit Vater & Sohn dort schlafen können, das wollten sie aber nicht. Da lag er also friedlich zwischen uns. Und rückte mir schon ziemlich auf die Pelle, um es direkt auszudrücken.
Es ist nicht so, als würde ich mich nicht darüber freuen. Bitte nicht falsch verstehen! Ich bin so dankbar, scheinbar muss ich ja was richtig gemacht haben. Mir fällt diese Nähe aber schwer. Das liegt nicht an ihm, das ist grundsätzlich so bei mir. Es gibt Tage, da knutsch ich seinen Vater ab und Tage, da kann ich Berührungen nicht ab. Ich denke, sie wollen mir das Gefühl geben, dazuzugehören...aber irgendwie erreicht man bei mir das Gegenteil. Denn er ist eben nicht mein Kind und genau genommen mein Freund auch nicht meiner.
Beides ,,gehörte" eben einer anderen, die einfach so aus dem Leben gerissen wurde. Und das beklemmt mich. Groß körperliche Nähe gab es bei mir in der Familie nicht so. Im Teenageralter habe ich das auch grundsätzlich abgelehnt.
Weiß jemand, wie ich lernen kann, mich da mehr zu entspannen? Ich möchte die Nähe zum Kleinen natürlich, aber durch meine Macke und Gedanken "ertrage" ich es manchmal einfach nicht...ich schäme mich dafür. Ich will ihm nicht unterschwellige Distanz vermitteln.