Ist Asperger eine "Modediagnose"?

Hallo!

Ich persönlich gewinne - rein subjektiv - immer mehr den Eindruck bzw. frage mich ob das Asperger-Syndrom zu einer Art "Modediagnose" oder "Verlegenheitsdiagnose" wird. In meinem weiteren Umfeld gibt es einige Jugendliche/Kinder, bei denen die Diagnose im Raume steht, es häuft sich jedenfalls seit 2-3 Jahren sehr auffällig, auch wenn man sich allgemein in der Medienwelt umhört scheint das Thema in aller Munde zu sein.

Meist sind es sehr ruhige Kinder, denen Asperger "attestiert" wird. Typischer Verfahrensweg: Der Lehrer spricht, mailt oder ruft die Eltern an, weil das Kind wenig redet, vllt. etwas schüchtern und verträumt ist und nicht in Grüppchen geht oder im Sport nicht Feuer und Flamme ist, schlägt den Psychologenbesuch vor, es gibt ein paar Sitzungen & dann steht im Raum, dass da jemand Asperger haben könnte.

Ich denke mir in letzter Zeit verstärkt: Da ich ein sehr introvertierter Junge gewesen bin, der zwar kein Außenseiter war aber auch keiner, der immer "cool" sein musste oder mit jedem gleich "best friend" war, sondern auch mal alleine ganz gut klarkam, würde man mich rund 15 Jahre nach meiner Mittleren Reife wahrscheinlich heute auch mit dieser Diagnose "segnen". Ich eckte damals kaum an, war ein Typ, der die meisten nicht interessiert hat und seine Freunde außerhalb der Realschule hatte. Die meisten mir bekannten Lebensgeschichten heutiger "Aspergerpatienten" verlaufen sehr ähnlich.

Was meint ihr, habt ihr evtl. auch diesen Eindruck & woran könnte das liegen? Ich sehe da einen Zusammenhang zum "Normendenken", nach dem alles, was nicht irgendeiner Pseudo-Norm entspricht, "unnormal" ist und krank sei, bzw. "therapiert" werden müsse. Gewinne immer mehr diesen Eindruck...

Wie seht ihr das? Würde mich mal interessieren.. viele Grüße!

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ich hab mich überschätzt, ich hasse mich seit dem, was soll ich tun?

ich bin 17. Ich hatte nie das, was man unter einem "normalen Leben" versteht, da ich an Asperger Autismus leide. Wie auch immer.. die letzten 4 Jahre war ich eig durchgehend mies gelaunt & vor allem pessimistisch eingestellt. u. a. durch Trennung der Eltern, hab meinen besten Freund "verloren", etc. außerdem musste ich auf ne assi Schule wechseln, auf der ich keine Freunde fand

& Es gab an meiner alten Schule über 30 Leute, die mich "gehasst" haben.. Diese "Krankheit" hat mir auch viel kaputt gemacht..

Jedenfalls wurde letzten September alles wieder besser. Ich hab meinen Abschluss gemacht & eine Ausbildung die mir Spaß gemacht angefangen. Ich war plötzlich optimistisch & gut gelaunt.

Aber ich hab mich überschätzt. Ich hab tatsächlich geglaubt, ich könnte als Kinderpflegerin arbeiten. Ich dachte, das mit dem Selbstbewusstsein wird iwann, es war ja schon besser als früher.. meine Großeltern, meine Mum & meine Tante waren so stolz auf mich, dass ich mir das zutraue, ich angenommen wurde, etc!!!

8 Wochen hielt dieser Zustand an, aber dann bekam ich "Ärger" in der Arbeit,

dass die meinten vll wäre der Beruf doch nix für mich, ich sei zu "unsicher & still" dafür, etc. & würd doch viele Dinge so umständlich machen. Ich hab die ganze Zeit versucht mich zu bessern, aber ich hab trotzdem immer wieder Ärger bekommen & die wurden teilweise richtig wütend.

Ich hab einfach gehofft, dass alles gut wird, aber mir wurd die ganze Zeit geraten, mir was anderes zu suchen, mir erst selbst psychologische HIlfe zu suchen (meinte meine Berufsschullehrerin, die auch mal in die Einrichtung vorbeikam & mich bei der Arbeit beobachtete).

Na ja, jedenfalls ist es eines Tages eskaliert, ich wurd heim geschickt (sollt mir erst mal Urlaub nehmen & nachdenken). Am selben Tag hat meine Mum dann mit meiner Chefin geredet & so & meinte auch, dass ich Asperger habe. Die meinten dann, wenn sie das gewusst hätten, hätten sie mich nie genommen...

Tja & jetzt hab ich gar nichts mehr. Ich war so eine Idiotin, zu glauben, ich könnte so tun als wär ich sowas wie 'n normaler Mensch... Ich war jeden Tag so glücklich & meinte immer "Die Probezeit besteh ich sicher, ich freu mich schon auf nächstes Jahr." & so. Gut, die hab ich auch bestanden, aber 1 Monat später wars das dann... (Es war 'n Aufhebungsvertrag & alle haben abgeraten) ICH HAB MICH SO ÜBERSCHÄTZT UND ALLE ENTTÄUSCHT..

ich weiß gar nicht mehr, was ich machen soll. Kann ich je iwas normales ausüben? Soll ich mir jetzt psychologische Hilfe suchen? Ich werd mich mit der Krankheit abfinden müssen, sonst überschätze ich mich nochmal oder? Aber was kann ich denn tun, dass ich nicht nochmal so anecke im Berufsleben?? :(

Beruf, Angst, Trauer, Asperger-Syndrom, Autismus

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