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Wie versprochen, hier mal das erste eines der im Artikel über das Burns Supper erwähnten Rezepte. Und da man Prioritäten haben soll, was wirklich wichtig ist, fange ich mit dem Dessert an. Links im Text sind wie immer rot und dürfen angeklickt werden.
Cranachan, auch Cream Crowdie genannt, ist ein traditionelles Schottisches Dessert, das in vielen Variationen daherkommt, (ich habe sogar ein Rezept für ein Schokoladen-Cranachan gefunden) Meist wird es mit Himbeeren und/oder Erdbeeren zubereitet, auch mit Brombeeren, ein paar der "schickeren" Versionen haben Orangen oder Pfirsiche drin. Für Burns Suppers wird Cranachan mit Scotch Whiskey zubereitet, je hochwertiger der Whiskey, desto besser schmeckt es. In etwas puritanischeren Zeiten hat man den Alkohol weggelassen und das Obst als Option. Ersteres natürlich auch wenn Kinder mitessen. Gibt auch Zeitgenossen, die lassen das Cranachan weg und trinken den Whiskey pur. Jedem das seine.
Cranachan treibt Diät-Assistenten, Ernährungsberatern und Kalorienzählern den Angstschweiß auf die Stirn, denn es ist doch ein wenig gehaltvoll. Aber man erinnere sich an den sattsam bekannten Werbespruch:
Man Gönnt Sich Ja Sonst Nichts.
Cranachan besteht aus wenigen, simplen Zutaten, das meiste hat man eh im Haus: Sahne, Früchte, Honig und Haferflocken. Na ja, Scotch ist nicht unbedingt etwas, das man dauernd braucht und je hochwertiger, desto teurer. Honig dagegen findet man in fast jedem Haushalt, ist gesund und relativ erschwinglich, allerdings wird in etlichen Rezepten die ich Online gesehen habe, Schottischer Heidehonig verlangt, aber dessen Preis ist schmerzhaft. Denn Schottische Sommer sind kurz und kalt und die Ausbeute daher gering. Also tut es auch ein guter Blütenhonig oder man nimmt deutschen Heidehonig, wenns denn so Authentisch wie möglich sein soll. Ist die gleiche Pflanze hie wie da. In manchen Rezepten wird auch "Crowdie Cheese" verlangt, das ist ein schottischer Frischkäse, der problemlos durch deutsche Frischkäse, Sauerrahm oder Creme Fraiche ersetzt werden kann.
Auch die Präsentation des Cranachan ist unterschiedlich, mache richten es in einer großen Schüssel an, andere wiederum bevorzugen Dessert-schalen oder Gläser, wobei vom Whiskyglas bis zum Kelch alles möglich ist, hübsch sieht es allemal aus. Auch dass man alle Zutaten einzeln serviert und sich jeder seine Portion nach eigenem Gusto zusammenstellt gab und gibt es immer noch.
Und in einigen Rezepten heißt es, man solle alle Himbeeren pürieren und in die Creme mischen, andere zerdrücken nur ein paar grob mit der Gabel und wieder andere lassen die lieben kleinen ganz und schichten alles so ein. Und wieder andere reichen Scottish Shortbread dazu. Auch hier gilt es: Jeder nach seiner Facon.
Genug der Worte, hier kommt das Rezept:
Cranachan
ca. 300 g. Himbeeren, notfalls Erdbeeren oder Brombeeren, je nach Vorlieben, 400 ml Vollfett Schlagsahne oder 200 ml. Sahne und 200 ml. Creme fraiche, 2-3 El. guten Honig, flüssig, nicht cremig, 50-60 g Haferflocken, grob oder fein
2-4 El. guten Schottischen Whiskey (im ärgsten Notfall tuts auch Irischer), man kann ihn aber auch weglassen.
Cranachan Ingredients
Zubereitung:
Die Haferflocken in einer trockenen Pfanne rösten, bis sie Gold-braun sind, das sollte so etwas 10-20 Minuten dauern, aber gut aufpassen, damit nichts verbrennt, was leider recht schnell geht. Beiseite stellen und abkühlen lassen. Wer mag, kann die Haferflocken noch mit ca. 70 g. braunem Zucker karamellisieren, muss aber nicht. Die Sahne schlagen bis sie sehr dick, aber nicht vollständig steif ist. Den Whiskey und Honig vorsichtig mit einem Schneebesen unterziehen. Manche geben auch Haferflocken hinzu, in diesem Falle vielleicht einen Löffel voll mehr rösten, zum Bestreuen. Von den Beeren ein paar als Garnierung beiseite legen, ansonsten unten in jedes Glas oder die Servierschüssel ein paar hineingeben, nach Belieben einige ganz oder als Püree unter die Creme ziehen.
Abwechselnd Beeren, Creme und die Haferflocken in die Gläser schichten, mit einer Schicht Creme abschließen, mit je ein paar Haferflocken bestreuen und hübsch mit den übrigen Himbeeren verzieren. Bis zum Servieren kühl stellen. Man kann auch alles am Vortag bereiten und über Nacht kühlen. In diesem Falle erst kurz vor dem auftragen garnieren.
Guten Appetit! bzw. Gu'n cordadh ur biadh ruibh**

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