Hallo Jackiejen, ich habe genau das gleiche Problem wie du. Wenn mein Partner krank ist, vielleicht nicht ernsthafte Hilfe bräuchte, aber doch jemand der ihn bemuttert und ihm einen Tee kocht, bin ich selbst so sehr getroffen und verletzt, dass ich ihn kaum sehen kann. Jede Art von Zuneigung ihm gegenüber kostet dann unendlich viel Energie und Überwindung und am liebsten gehe ich ihm in der Zeit komplett aus dem Weg. Ich weiß, dass das für andere herzlos klingt. Ich selbst bin über meine Gefühle unendlich enttäuscht, aber wie das mit Gefühlen eben so ist, man kann nur schwer etwas dagegen tun. Ich denke mir fallen diese Situationen schwer, weil meine Eltern mir gegenüber selbst eher wenig mitfühlend und bemutternd waren und gleichzeitig bin ich sehr sensibel was die Stimmungen anderer Leute angeht. Eine Lösung habe ich bisher nicht gefunden. Hast du denn deinem Partner erklärt wie du dich genau fühlst wenn er krank ist und warum du dich dann verkriechst? Ich denke es ist wichtig dass er das weiß und weniger Druck auf dich ausübt, damit es nicht jedesmal eskaliert wenn er eine Erkältung kriegt. Und vielleicht solltest du auch deine Ansprüche an dich selbst runterschrauben, dass du nicht von dir erwartest die in deinen und Allerweltsaugen perfekte Freundin zu sein, mitfühlend und umsorgend, sondern vielleicht mit einer Kleinigkeit anfangen, ihm bloß einen Tee vorbeibringen, oder eine SMS schreiben was er braucht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es leichter ist, praktische Hilfe anzubieten, als emotionalen Beistand zu leisten. Und dann hilft vielleicht auch sich klar zu machen, dass es - im Falle einer Erkältung - eben keine wirkliche Notsituation ist und du, als sensible Person, in so viel wichtigeren Dingen an seiner Seite stehen kannst.

...zur Antwort