Die ist so absolut trans.

Die ganze Thematik um ihren Character ist sowas von trans.

Jaja, ist ja nur Zufall, dass ihr gesamtes Zimmer in der Szene, wo sie mit ihrem Vater darüber redet, dass sie Spiderwoman (oder wie auch immer sie in der Form nochmal heißt) ist. Passiert, ist normal, kennt man doch. Das ist doch überhaupt nicht ein

Nein, der "Protect Trans Kids"-Aufkleber ist nicht hinreichend (wenn er auch Indiz ist), aber ihr Vater hat 'ne Stecknadel mit Trans-Flagge. Selbst der krasseste Ally würde das nicht so tragen, wenn kein Familienmitglied trans ist.

Wenn ich mich recht erinnere, ist in ihrem Zimmer nicht nur dieser "Protect Trans Kids"-Aufkleber ist, der zwar uU. Indiz, aber nicht hinreichend ist, sondern auch eine Trans-Flagge in voller Größe. Also ich weiß ja nicht, aber ich würde mal grob schätzen, dass Cis-Leute das nicht so tun.

Aber am allerwichtigsten ist wohl die Frage: Fändest du es persönlich cool, wenn sie trans ist?

Ok, also ich hab, nachdem ich das obige verfasst habe, dann nochmal nach Bildern geschaut, um mich selbst an das ganze zu erinnern. Zweierlei:

  • Dieser Aufkleber, der nicht hinreichend sein soll, ist riesig. Die ist fast so breit wie die Tür des Zimmers. Das ist kein so'n Sticker, den man als Ally hätte - vor allem nicht so prominent über der Tür.
  • Es ist gut möglich, dass die Flagge in voller Größe, von der ich geredet habe, eigentlich dieser Aufkleber ist. Ich weiß nicht, ob eine solche Flagge existiert, aber selbst, wenn nicht, sagt es schon einiges, dass man diesen Aufkleber mit einer Flagge verwechseln könnte.

Übrigens, der Aufkleber, um den es geht:

Bild zum Beitrag

Nun soll mir mal wer erklären, dass das als Ally normal ist.

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Hab's denen einfach gesagt.

Wenn ich raten darf, bist du auch trans, also werde ich noch etwas über die Frage hinausgehen:

In meiner Erfahrung ist die Realität wirklich viel weniger schlimm, als man sich einbildet. Allerdings kenne ich deine Situation nicht; man muss auch sagen, dass ich schon einige queere (insbesondere trans/nichtbinäre) Freunde habe, bei denen's bei weitem nicht so glatt lief. Die Gefahr besteht leider doch. Falls du nicht schon weißt, wie deine Eltern zu dem Thema stehen, wäre es wohl am besten, das herauszufinden.

Und wenn du's nicht gleich bei beiden (ich spreche hier in der Annahme, dass du tatsächlich zwei Elternteile hast, aber das lässt sich wohl auch auf ein einziges Elternteil übertragen, bzw. auch auf mehr als zwei ig) weißt, dann reicht's auch, wenn erstmal nur ein Elternteil hinreichend vertrauenswürdig ist. Dann hast du schonmal eine Person, die dir im weiteren Vorgehen sehr gut helfen kann. (und auch beim Coming-Out ans andere Elternteil!)

Ich hab's bspw. so gemacht, dass ich erstmal meine Mutter beiseite gezogen habe, dass wir unsere Ruhe hatten (bei meinem Vater war ich noch nervös) und es ihr gesagt habe. Sie war anfangs natürlich schockiert (ist eigentlich klar; eine grundlegende Annahme, die sie über mich gemacht hat, hat sich plötzlich als falsch herausgestellt), aber ist dann relativ schnell damit klargekommen und hat quasi sofort damit angefangen, mich zu supporten. Nach ein paar Monaten war ich mir dann auch von meinem Vater sicher, dass er damit gut klarkommt, und hab's ihm auch gesagt.

Ein interessantes Coming-Out war an meinen Großvater (ein reformierter Trump-Supporter, wenn man's glaubt): Er unterstützte mich völlig, aber meinte dann, er sehe mich immer noch als Mann (bin jetzt Frau). Letzten Endes hat er aber dann später doch gelernt, mich als Frau zu sehen.

Ein weiterer Tipp: Mach deinen Eltern nach dem Coming-Out folgendes klar:

  • Wenn sie dich misgendern, wirst du sie korrigieren.
  • Die korrekte Antwort hierauf von deren Seite ist, sich selbst kurz zu korrigieren, und dann einfach die Diskussion weiterfließen lassen.
  • Das hat nicht den Zweck, sich irgendwie darüber zu beschweren, dass deine Eltern es nicht instant schaffen oder so, sondern soll lediglich deinen Eltern helfen, es irgendwann richtig zu machen.
  • Eine Entschuldigung ist nicht nötig oder erwünscht; sie stört nur den Diskussionsfluss. Siehe Punkt Zwei.

Und stell gemeinsam mit deinen Eltern klar, in welchen Kreisen du schon out bist / geoutet werden kannst, bzw. in welchen Kreisen man wie über dich reden soll. Die Frage wird vielleicht schon von selbst kommen. So oder so ist es gut, sowas im Voraus zu definieren, um gewisse kritische Situationen zu vermeiden.

Das wichtige bei dem ganzen ist, dass deine Eltern letzten Endes auf jeden Fall damit klarkommen werden, wenn sie dich wirklich lieben. Schwierig wird's, wenn sie nicht damit klarkommen und dann trotzdem meinen, sie lieben dich. Sei dann ein wenig geduldig; es ist eine große Veränderung in deren Leben; ist ja klar, dass das vielleicht dauert. Aber sei nicht zu geduldig - du bist, wie du bist, und das müssen deine Eltern auch irgendwann akzeptieren. Wenn die das nicht schaffen, dann ist es überlegens-, vielleicht auch erstrebenswert, dich von ihnen zu entfernen, wenn du dazu die Möglichkeit hast.

Und such dir in jedem Fall Hilfe - von Freunden, von deinen Eltern, oder von einer LGBTQ-Organisation in deiner Ortschaft, sofern vorhanden; eigentlich egal. Aber du musst das nicht alleine bestreiten. Es gibt solche Menschen, die dir helfen wollen, also such dir solche Menschen.

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