Hallo zusammen,

seit nun fast einem dreiviertel Jahr bewohne ich mit meiner Freundin zusammen eine wirklich schöne Erdgeschosswohnung in einer eigentlich sehr netten Wohnanlage. Alle Fenster der Wohnung sind auf den kleinen, mediterran gestalteten Innenhof der Anlage ausgerichtet, der uns bei der Besichtigung im letzten Jahr als "ruhig" beschrieben wurde.

Was uns niemand sagte: Dieser Innenhof wird an warmen Tagen von allen Nachbarn genutzt, die dazu Lust haben. Soweit haben wir damit ja gar kein Problem - das Problem fängt dann an, wenn sich die Nachbarn mit Ihren Liegestühlen keine 3 Meter entfernt von unseren Wohn- und Arbeitszimmerfenstern auf die Wiese packen und dort lautstark debattieren oder einfach nur halbnackt in der Sonne liegen und ein Buch lesen. Bei geöffnetem Fenster kann im Arbeitszimmer in dieser Situation kein vertrauliches Telefonat geführt werden, da die Nachbarn jedes Wort verstehen können.

Auch Kinder gibt es in dieser Wohnanlage, die gerne zum spielen im Innenhof umhertoben. Das müssen wir wohl dulden, doch tanzen sie uns gerne auf der Nase herum, indem sie mit Stöcken an dem Metall vor unseren Fenstern entlangrasen oder mit Pfeil und Bogen auf unsere Fensterfront zielen: Unser Hund schlägt darauf gerne lautstark an.

Als ich die Vermieterin fragte, in wieweit die Nutzung des gerade einmal 1 1/2 bis 2 Meter breiten Grünstreifens vor unseren Fenstern für die Allgemeinheit gestattet ist, antwortete sie mir, dass es zum Wohnkonzept gehört, dass sich alle auf der Wiese aufhalten können. Dass es sich so anfühlt, als würden Fremde auf der eigenen Terrasse rumlungern, scheint ihr egal zu sein.

Nun die Frage: Wieviel Privatsphäre dürfen wir erwarten? Ist es wirklich in Ordnung, sich mit seinem Liegestuhl direkt vor dem Wohnzimmerfenster der Nachbarn zu postieren?

Wir sind hier ein wenig ratlos und fühlen uns betrogen, da von diesen Zuständen bei der Besichtigung im letzten Jahr keine Rede war.