Ja, das kenne ich total. Früher war das anders. Als Kind in den Sommerferien hatte ich immer das Gefühl, dass der Sommer niemals endet und ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass es mir mal zu kalt war und ich ihn deshalb nicht genießen konnte. Selbst an der Ostsee war ich jeden Tag ewig lang im Wasser. Als Kind macht man sich nicht so viele Gedanken um die Zukunft und das ist auch gut so. Diese sorgenfreie Zeit sollten wir auch unseren Kindern bescheren, damit sie si wie wir jetzt später davon zehren können.
Obwohl ich den Herbst sehr mag, habe ich immer Angst, dass er zu schnell da ist. Die Tage im Sommer sind so lang, dass auch das Zeitgefühl immer großzügiger wird. Die Sonne sorgt für bessere Laune und weniger Müdigkeit. Auch das Gepäck ist leichter: T-shirt, kurze Hose, fertig! Diese Leichtigkeit geht im Spätsommer langsam verloren.
Noch schlimmer wird das gefühl, wenn im Sommer viel langwierige Dinge anstehen, die dafür sorgen, dass wir nicht zum genießen kommen. z.B. ein in den hebst verschobener Urlaub, viel Arbeit im Garten oder große Projekte, wie die Renovierung vom Wohnzimmer.
Mir hilft es sehr, wenn ich mir bewusst Zeit nehme, den Sommer zu genießen. Jeden Freitag schaufele ich mir etwas Zeit Frei, um so richtig entspannt ins Wochenende zu starten. Dann gibt es auf unserer Bank im Garten erstmal ein Gläschen Wein. Diesen Sommer habe ich mir vorgenommen, so bald wie möglich ein Hängemattengestell und einen kleinen Pool zu besorgen, damit ich öfter zum relaxen verleitet werde. Mir den Urlaub auszumalen - dieses Jahr alternativ im Garten - hilft mir sehr. Denn dann habe ich etwas, worauf ich mich freuen kann. Ich male mir dann die schönsten Sachen aus und auch wenn es anders kommt als geplant, ist diese Zeit der Vorfreude kostbar und hilft mir, mich von den Gedanken an das Ende des Sommers abzulenken.
Für alle poetisch veranlagten empfehle ich noch das Gedicht "Die Mondnacht" von Joseph Eichendorff. Vollendetes Sommergefühl garantiert! =)