Du bringst in meinen Augen ein paar Dinge durcheinander.

In einer parlamentarischen, repräsentativen Demokratie und einem föderalen Staat, wie wir ihn haben, ist es ja so, dass es Bundesländer mit ihren eigenen Landesparlamenten gibt, die z.B. alle 5 Jahre gewählt werden für eine Laufzeit von fünf Jahren. Dann, also nach z.B. den 5 Jahren sind dann wieder Wahlen, die das Parlament wieder für eine Laufzeit von 5 Jahren zusammensetzen. Außerdem gibt es neben den 16 Landesparlamenten noch das "nationale Parlament", den Bundestag in Berlin. Dort sind die Wahlen z.B. alle 4 Jahre und immer auch für 4 Jahre dauer.

Während der Laufzeit der 4 Jahre kann sich das Stimmungsbild in der Gesellschaft natürlich ändern. Aber man kann ja nicht alle 3 Monate den Bundestag neu wählen - und wir haben auch keine direkte Demokratie, inder jede Frage als "Volksabstimmung" die Gesellschaft befragt wird. Sondern wir haben ein Arbeitsparlament, indem die Politiker, die wir für 4 Jahre legitimiert haben, für uns die Entscheidungen treffen. Wenn wir unzufrieden waren, können wir sie ja nach 4 Jahren nicht mehr wählen/abwählen/jemand anderes wählen.

Das was du meinst, sind jetzt die Wahlergebnisse aus den Ländern (Landesparlament) Sachsen und Thüringen - dort haben die Parteien der Bundesregierung schlecht abgeschnitten - was manche so interpretieren, dass die Ampelregierung im Bund auch deutschlandweit an Zustimmung verloren haben müsste/könnte. Aber im Bund (Bundestag) waren ja gar keine Wahlen.

Die AfD ist eine Partei, die sich demokratisch wählen lässt - die aber (und soweit gehen nun mal die Recherchen und Belege, die soziologischen, gesellschaftlichen Erkenntnisse über die Partei und auch die Ergebnisse, zu denen der Verfassungsschutz kommt usw. auch der Blick in die Geschichte) einen autoriären Staat, der nicht auf dem Boden unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht, aufbauen. Also kurz: Die Demokratie mittel bis langfristig abschaffen. Deshalb ist es eine undemokratische Partei, bei der auch offen über ein Verbot diskutiert wird.

Unabhängig von der AfD, lohnt es sich auch über den Folgenden Satz von Walter Scheel nachzudenken: "Die Aufgabe des Politikers in der repräsentativen Demokratie ist es nicht, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun, sondern das Richtige zu tun und es populär zu machen."

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