Hallo,
Ja sowas kostet Kraft !
Ich habe selbst die Erfahrung gemacht. Mein Papa ist gerade mal ein Jahr nicht mehr da. Das erste Jahr ist hart.
Es ist wichtig für dich und für Ihn, das du Ihn bei der Krankheit begleitest. Versuch für Ihn da zu sein. Wenn er Hilfe braucht, dann hilf Ihm. Ich habe es gemacht und ich bin verdammt froh das ich es gemacht habe !
Nimm Rücksicht auf Ihn, wie seine Tagesform ist ! Ist leider ganz extrem bei Krebspatienten.
Überfordere Ihn nicht. Wenn er müde ist, dann lass ihn schlafen. Wenn ihm zum rumalbern ist, dann mach mit.
Aber eines ist ganz wichtig !:
Verabschiede dich von Ihm: Sag was du über Ihn denkst, wofür du dankbar bist, was du noch unbedingt klären möchtest.
Dabei gibt es keinen passenden Zeitpunkt !
Mach es einfach !
Durch Chemotherapie usw. sind Krebspatienten äußerst krankheitsanfällig. Das Immun-System ist in Mitleidenschaft gezogen worden. Verständlich bei dem ganzen harten Chemie-Zeug.
Eine kleine Erkältung kann da schon tödlich sein.
Der Tod kann also sehr schnell eintreten !
Manchmal kämpft man mit Chemo usw. nur noch um Zeit !
Andere haben das Glück das sich durch die Therapien etwas verbessert oder Heilung in Aussicht steht.
Aber kommt auf den Fall und Krebsart an !
Es ist verständlich das dir 1000 Fragen durch den Kopf schießen !
(Wie geht es weiter?, Was wird aus der Mama?, Wie verkraftet sie das?, Was ist mit mir?, Wie komme ich damit klar?, Was möchte ich eigentlich im Leben?, Bin ich zufrieden?, Wie sieht es finanziell aus? usw.)
Eine Unmenge an Dingen die einen beschäftigen !
Viele dieser Fragen wirst du beantwortet bekommen, indem du einfach weiterlebst. So blöd es sich anhört.
Und für den Fall das der Tod unmittelbar bevorsteht:
Sei bei Ihm ! Versuch mit Ihm zu reden, das er nicht Alleine ist.
Ich finde es grausam Menschen alleine sterben zu lassen !
Und einen Ratschlag für die jetztige harte Zeit:
Lebe dein Leben. Geh deinen Hobbys nach. Nimm dir Zeit für dich, Mach was mit Freunden.
Du brauchst auch Ablenkung ! Das gibt dir Kraft wenn du zu Hause bist.
Und für die Zeit nach dem Tod:
Die Frage nach dem "Warum?" wirst du nie beantwortet kommen !
Es ist wichtig das du die Struktur in deinem Alltag beibehälst.
Nimm dir aber auch die Zeit zum Trauern und stürz dich nicht direkt in die Arbeit !
Wenn du berufstätig bist, ist das sehr positiv, es lenkt dich ab und du fühlst dich gebraucht und nützlich.
Halte Kontakt zu guten Freunden, die zeigen Verständnis, wenn du erstmal von "Feiern" nichts wissen möchtest.Unternehmt stattdessen irgendwas Anderes, was dir gefällt !
Du wirst vielleicht aber auch merken, wenn nicht jetzt schon, das dein Papa dir Kraft schenkt ! Du wirst stärker !
Es wird nicht wie vorher werden, nur Anders !
Und auf traurige Tage folgen Gute !
Versuch dich an die schönen Zeiten mit Ihm zu erinnern.
Ein Wort zum Schluss:
Der Mensch ist unsterblich, solange er in der Erinnerung weiterlebt !
Alles Gute !