Enteignungen werden oft falsch verstanden und auf das einfache Ziel, günstigen Wohnraum auf Kosten des Staates zur Verfügung zu stellen. Tatsächlich ist es so, dass vor allem sehr vermögende Personen Immobilien als sichere und rentable Geldquelle entdecken. Besonders seit die Zinsen so gering sind. Das hat zur Folge, dass auf dem Immobilienmarkt die Preise für Wohnungen und Häuser steigen. Damit die Anleger dennoch Gewinne erzielen, müssen sie höhere Mieten verlangen. Vor allem in Großstädten führt das mitunter zunehmend zur Verdrängung geringverdienender Menschen und Familien.
Und da kommt das Mittel der Enteignung in's Spiel: Es wird nicht nur Wohnraum den großen Investoren entzogen, die nur an Gewinnmaximierung interessiert sind, sondern die Anlage in Immobilien wird deutlich unattraktiver. Das schreckt eben solche Investoren ab, die nur Rendite machen wollen und senkt die Preise. Das neoliberale Mantra ist zwar, dass durch diese Abschreckung weniger investiert wird, aber die Investitionen solcher Anleger sind eh nicht im Interesse der Allgemeinheit. Zudem begünstigen die niedrigeren Preise, dass Genossebschaften Häuser übernehmen und die Häuser denen gehören, die darin wohnen.