Hallo liebe Community,

Ich stecke in einem Dilemma zwischen Kompromisbereitschaft in der Beziehung, persönlicher Entwicklung und Ich-selbst bleiben.

Seit etwas über einem Jahr bin ich mit meinem Freund zusammen (Studentenalter), welcher sehr bescheiden, kreativ, unterstützend und respektvoll ist. Er ist auch attraktiv aber macht nichts was eifersüchtig machen könnte (keine vielen Mädchenfreunde, wenige Partys usw), ich vertraue ihm komplett.

Nun geht es darum, dass er mir sagt, dass sich Sachen grundlegend ändern müssen, weil diese Beziehung sonst keine Zukunft hat. Die Änderungen beziehen sich nicht so sehr auf meinen Charakter sondern mein Verhalten.

1. Ich bin von Natur aus eine sehr offene Person mit dummen Witzen und die auch gern Menschen in ihre Arme schließt. Dadurch gibt es junge Männer, die dies als Flirten missverstehen. Das stört meinen Freund aber ich muss auch dazu sagen, dass sie immer wussten, dass ich in einer Beziehung bin und dass sie nie irgendwas in der Richtung bei mir versucht haben. 70% meiner Freunde sind Jungs, einfach aufgrund gemeinsamer Interessen und Humor.

-> ich soll meine Offenheit und vor meine Berührungen bei Jungs komplett zurückhalten.

2. Mein Kleidungsstil. Ich trage oft ganz normale Sachen (Jeans, T-Shirt) aber auch gern kurze Röcke (zusammen mit Pullover, nichts aufreizendes) oder Sportsachen (Leggings). Diese Art von körperbetonter Kleidung stört meinen Freund. Durch das Verhalten aus Nummer 1 ist er bereits verunsichert und wenn ich dann noch in Leggings und Crop Top zum Supermarkt gehe oder mit einem Rock ins Stadtzentrum, dann ist ihm das sehr unangenehm. Ich weiß, dass er diese Beziehung auf Dauer nicht wöllte, wenn ich mich nicht bescheidener anziehe. Andererseits liebe ich es Sportsachen und Röcke zu tragen, ich finde sie wunderschön und stylisch und sie geben mir ein gutes Gefühl für mein Selbstbewusstsein (mein Ziel ist es NICHT dass mir Männer Hinterherstarren).

-> soll ich mich bescheidener kleiden? (Lange Röcke, Jeans, Joggingshosen, aber eben nichts kurzes oder enges in der Öffentlichkeit)

Ich denke, dass sein Wohlbefinden wichtiger ist als mein Modegeschmack und wer weiß, vielleicht öffnet er sich in einiger Zeit (1 Jahr) und wenn er mehr Vertrauen in sich und mir hat, fühlt er sich wohler.

Trotzdem fühle ich mich verletzt denn meine direkte und offene Art, jeden freundschaftlich willkommen zu heißen, gehört zu mir und mein Kleiderschrank besteht zu 80% aus engen Sportsachen und Röcken. Ich fühle mich einfach nicht schön in großen Pullis und weiten Jeans aber ich sollte mich trotzdem anpassen, oder?

P.s. er hat mir nie etwas verboten, er sagt mir nur, dass er sich dadurch schlecht fühlt und sich so fühlt als gehöre ich jedem gleich viel. Er ist nicht besitzergreifend aber möchte schon gern, dass er Privilegien hat :)