Wo stellt man das Wort „nicht“?
Man sagt, dass das Wort „nicht“ in der letzten Position (oder vorm infinitivischen Verb) kommt, nämlich beispielsweise:
Ich lese das Buch nicht.
Darüber hinaus sagt man auch, dass das Wort „nicht“ vor der Position des Wortes, das den Ort usw. bedeutet, das heißt beispielsweise:
Ich gehe zum Bahnhof nicht.
Sind die folgenden Sätze richtig (oder natürlich)?
- Ich lese das Buch nicht am Bahnhof.
- Ich lese am Bahnhof das Buch nicht.
- Ich lese nicht am Bahnhof das Buch.
Die Punkte, die für mich so wirr sind, sind folgend:
- Ich vermute, dass „am Bahnhof das Buch lesen“ natürlicher als „das Buch am Bahnhof lesen“ ist, weil das Verb „lesen“ in stärkerer Beziehung mit dem Wort „das Buch“ steht.
- Doch das Wort „nicht“ kommt grundsätzlich vorm Wort „am Bahnhof“ und nach dem Wort „das Buch“.
1 Antwort
- Nicht ich, sondern Peter hat das Auto gefahren.
- Nicht wahr, es ist wunderschön?
- Nichts läge mir ferner, als dein Verhalten zu kritisieren.
- Nicht einmal ich habe etwas dagegen und dabei weißt du ja, dass ich kein Fan von Politik bin.
Wie du siehst, ist es nicht so einfach, wie manche Regeln behaupten.
Zum Buch und Bahnhof: Satz 1 ist die sinnvollste Variante. Es geht darum, an welchem Ort das ungestörte Lesen eines Buches sinnvoller ist. Der Bahnhof ist ungeeignet.
Ein „nicht” am Ende eines Satzes betont vor allem die Weigerung einer Person, etwas zu tun oder ebenso zu denken, wie die Gegenseite.
„Was du mir an Aufgaben auf den Zettel geschrieben hast, mache ich nicht!”
Ein „nicht” im vorderen Teil eines Satzes kann dazu dienen, darauf vorzubereiten, dass es zu einem bestimmten Inhalt noch Alternativen gibt.
„Es ist nicht die Art, wie du es formuliert hast, sondern dein Tonfall, der mir missfiel.”