Wo liegt die Grenze zwischen fordern und überfordern von Kindern?
Eine Arbeitskollegin kommt aus Russland. Sie ist sehr ambitioniert und empathisch. Sie berichtet immer wieder wie sehr sie ihren 6-jährigen Sohn liebt und ihnfördert, aber auch Leistungsansprüche an ihn stellt. Ich mache mir dazu im Stillen so meine Gedanken. Sie berichtet immer wieder das ihr Sohn zur Samstagsschule geht um neben Deutsch auch Russisch zu lernen, dreimal die Woche zum Sport geht und sie von ihm neben den regulären Hausaufgaben die zusätzliche Bearbeitung von schulischen Aufgaben aus Förderheften erwartet. Man merkt ihr an, dass sie ihren Sohn wirklich sehr liebt, aber ich frage mich im Stillen ob das noch kindgerecht ist. Seit Jahren sinkt das schulische Leistungsniveau und wenn ich mir ansehe, wie wenig unsere Azubis im ersten Lehrjahr an Bildung und Leistungsbereitschaft mitbringen, frage ich mich ob das Einfordern von Leistung nicht auch eine angemessene Form der Erziehung ist. Außerdem haben unterschiedliche Kulturen ein sehr unterschiedliches Verständnis von Erziehung und Leistungsansprüchen.
Da ich keine Kinder habe und auch keine pädagogische Ausbildung, wollte ich mal hier fragen: Wo liegt die Grenze zwischen angemessenem Einfordern von Leistung (auch als wertvolle Erziehung) und woran erkennt man ob die Grenze überschritten wird? Was kann und sollte man von Kindern erwarten?
4 Antworten
Wenn das Lachen der Kinder stirbt, ist etwas ganz gewaltig schief gelaufen.
Sport ist eine völlig andere Anforderung als Schule. Wenn das Kind das gern macht, sind dreimal pro Woche völlig in Ordnung und kann als Ausgleich zur Schule dienen.
Dass zweisprachige Familien ihre Kinder zur Samstagsschule schicken, damit sie auch die zweite Muttersprache schriftlich und verbal gut können, ist für mich auch in Ordnung.
Inwieweit dann noch weitere schulische Förderung sinnvoll ist, ist vom Kind abhängig. Manche Kinder sind enorm wissbegierig auf Schulstoff und machen das freiwillig (meine kleine Schwester wollte zum Beispiel gerne Sachen von mir anschauen und teils auch mitlernen). Andere Kinder benötigen mehr Zeit zum Freispiel oder Entspannen.
Vielleicht ist das aber auch eine gute Methode, um ihn fleißiger zu machen und seine Arbeitsbereitschaft zu erhöhen. So hat er später bessere Chancen auf einen guten Job.
Kinder sind Kinder, und keine kleinen Erwachsenen
Man sollte sie fördern, aber nicht überfordern
Am Meisten lernen Kinder, wenn sie lernen wollen, und ihnen die Wissenserweiterung Spaß macht
Manche Lehrer sind Lehrer im Beruf, nur wenige sind Lehrer aus Berufung
meine Meinung