Wo ist es beim Hausbau sinnvoll Geld zu sparen?

7 Antworten

Bei der Größe sollte man sich etwas beschränken. Man (ich...) neigt dazu, beim Planen immer größer zu werden, weil ja ein größeres Wohnzimmer schön ist, und die Kinderzimmer auch nicht so klein werden sollen und dies und das... Die m² wollen aber nicht nur gebaut, sondern auch beheizt und saubergehalten werden. Also nicht übertreiben. Und auf keinen Fall das Haus auf die Familienfeier auslegen, die einmal im Jahr stattfindet, sondern auf den Alltag.

Einliegerwohnung: setzt voraus, dass Du vermietest. Das würde ich mir heutzutage sehr überlegen. Hat man liebe Mieter, kann das sehr schön sein. Hat man garstige Mieter, wird man die aber auch nicht wieder los. Eine Einliegerwohnung kann aber ein Vorteil sein, wenn man mal ein Elternteil pflegen muss. Oder wenn man im Alter alleine zurückbleibt und sich verkleinern will/muss.

Für mich ist ein Keller ein Muss, es sei denn man hat Platz für Nebengelass. Die Werkstatt kann natürlich auch im Schuppen sein. Brauchst Du Lagerplatz für Vorräte? Eingewecktes, Marmeladen, Tiefkühltruhe?

Grundriß einfach, jeglicher Spielkram kostet viel mit wenig Nutzen. Zerklüftete Fassaden erhöhen auch die Heizkosten. Ich habe da mal den Begriff "Kühlrippenarchitektur" gehört. Je größer die Wandoberfläche ist, desto mehr Wärme verliert das Haus.

Die Garage würde ich immer separat planen, wenn möglich. Mein Auto muß nicht in meinem Haus schlafen. Aber sieh einen ordentlichen Stromanschluß vor, für eine Wallbox. Das habe ich damals versäumt.

Eine großzügige überdachte Terrasse ist ein wunderbarer Luxus. Draußen sitzen können, auch wenn es ein wenig zu regnen beginnt. Den Grillabend nicht hektisch beenden zu müssen (oder nach drinnen umzuziehen). Die Gartenmöbel einfach stehen lassen zu können.

Einen Wintergarten würde ich hingegen wohl kaum nutzen. Im Sommer ist so was immer anfällig für Überhitzung.


bwhoch2  11.09.2024, 13:14
Bei der Größe sollte man sich etwas beschränken.

Die Größe wird oft schon durch die vorgegebenen Baulinien des Bebauungsplans beschränkt. Ist das Grundstück groß genug, könnte man sich anfangs beschränken und so bauen, dass ein späterer Anbau für die nächste Generation oder eine weitere Doppelhaushälfte möglich ist.

Gibt die Grundstücksgröße das nicht her, lieber gleich die Baumöglichkeiten ganz ausnutzen.

Einliegerwohnung: setzt voraus, dass Du vermietest. 

Nicht zwingend. Es könnte auch eine Raumreserve sein, die man erst später ausbaut, wenn man sie wirklich braucht. Oder man nutzt erst die Einliegerwohnung und dann bei späterem Bedarf die Hauptwohnung. Vermietung bringt Geld in die knappe Kasse und wäre für die Planung der Finanzierung daher auch nicht schlecht. Aber es ist richtig, nicht jeder mag Mieter im selbst genutzten Haus haben.

Für mich ist ein Keller ein Muss, 

Auch das kann stark vom Grundstück abhängen. Nachträglich kann man einen Keller nicht einbauen. Ein Keller in einem womöglich grund- oder überflutungsgefährdeten Gebiet kann ein bedeutendes zusätzliches Risiko darstellen und noch viel mehr kosten, als sonst.

Eine großzügige überdachte Terrasse ist ein wunderbarer Luxus. 

Das ist richtig und man kann so planen, dass man diese auch erst dann anbaut und überdacht, wenn man sich das wieder leisten kann.

Ein Wintergarten ist in der Tat ein Luxus, den man nicht braucht, wenn man schöne Wohnräume hat. Früher hat man das gerne angebaut, um z. B. vor dem Wohnzimmer einen Puffer zu haben, der im Winter sogar Wärme gewinnen kann. Heute wird so gebaut, dass man das nicht braucht, also gut gedämmt und mit wenig Energie zu beheizen.

Die Größe hängt von deinen Zukunftsplänen ab. Willst du eine Familie, Kinder, wenn ja, wie viele? Daran orientiert sich schon einmal dein individueller Bedarf.

Ein Keller, nur wenn die Grundfläche sehr klein bemessen, denn ein Keller kostet bei einem Haus mit 100 qm Grundfläche 45.000,-- bis 60.000,-- Euro, je nach Ausführung. Ein Wirtschaftsraum im EG mit 30 qm, die er für alles benötigt, kostet fast dasselbe.

Durchschnittliche Baukosten: Die durchschnittlichen Baukosten pro Quadratmeter für ein Einfamilienhaus belaufen sich 2024, je nach Bundesland, auf etwa 3.000 Euro (Neubau).

D.h. planst du z.B. ein Gästezimmer mit 10 qm, kostet dich das knapp 30.000,-- Euro. Dafür kannst du ganz viele Familienmitglieder in einem guten Hotel viele Jahre unterbringen, wenn sie zu Besuch kommen.

Eine Einliegerwohnung ist gut, weil du dann Kosten steuerlich geltend machen kannst, musst die Mieteinnahmen jedoch auch versteuern.

Grundriss so schlicht wie möglich, alles andere kostet unnötig Geld, braucht mehr Heizung und ein neues Dach kostet dann irgendwann auch mehr.

Terrassenüberdachungen gibt es günstig, kann man mit anfangen, Luxus kannst du dir später noch anschaffen oder auf einen Wintergarten umsteigen.

Garage immer einzeln, Fertiggaragen sind um Längen günstiger, als eine im Haus integrierte.

Ein gebrauchtes Haus kaufen, was deinen Wünschen am nächsten kommt und da bissel reinstecken.

Wenn du die Garage ins Haus machst, verlierst du sehr viel Wohnraum.

Ich würde da nicht so viele Kompromisse eingehen, du willst da 40j oder so drin leben.

Wir hatten ein gebrauchtes Haus gekauft und es andersrum gemacht.

Wir hatten Wünsche, was unbedingt sein musste.

Sparen in der Bauphase ist eine schlechte Idee ; - )

Vor allem, spare nicht an der Qualität, denn der Handwerkerlohn ist identisch, egal ob gute oder schlechte Materialien; nur dass die schlechten in 10 Jahren spätestens wieder teurer ersetzt werden müssen.

Sparen würde ich weder beim Keller noch bei der Größe (natürlich soll die Größe in einem vernünftigen Rahmen sein.)

Sparen kann ich am besten beim Schnickschnack, der sich auch später noch nachrüsten lässt! Die überdachte Terrasse, das massive Parkett, die 50.000,- € Küche und dergleichen. Steinzeug statt Carrara-Marmor.