Wieso steigen die Erträge aus Fischfang und Aquakulturen so?

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Die Fischbestände in den Ozeanen sind überall auf der Welt am Limit. An vielen Orten sind sie so stark überfischt, dass sie nicht in der Lage sind sich zu regenerieren. Die einzelnen Bestände brechen immer häufiger vollständig zusammen, wie rund um die Philippinen oder wie vor der Küste Kanadas. Eine weitere Steigerung der Fangmengen ist nicht mehr möglich. So weichen die Fischer auf solche Arten aus, die man bisher in Ruhe gelassen hat. Man fängt Fische aus der Tiefsee, obwohl man weiß dass die Arten dort unten Jahrhunderte benötigen um sich wieder zu erholen. Früher oder später werden die Fangmengen aus den Ozeanen drastisch zurück gehen. Denn auch vor Afrika und in der Antarktis ist ein Ende abzusehen.

Gleichzeitig steigen die Verkaufszahlen immer weiter an. Fisch ist das neue Gold der Lebensmittelindustrie. Die Margen sind enorm, vor allem wenn man die Fische mit anderen, "wertlosen" Fischen aus dem Meer füttert. Dadurch finden die wilden Bestände im Meer keine Nahrung mehr und geraten noch stärker unter Druck. Im großen Stiel gezüchtete Fliegenmaden könnten ein wenig Druck aus dem Kessel nehmen, aber sie sind kein Ersatz für die gesamte Fischzucht. So wie es jetzt aussieht wird die Fischzucht genau wie der Fischfang nicht dauerhaft überleben. Nur Teile davon werden ökologisch und nachhaltig betrieben.

Seit den 198er Jahren stagniert der Fischfang bei ca. 90 Mio. t/a. Der weitere Zuwachs der Fischereierträge geht ausschließlich auf die Fischzucht und -mästung in Aquakulturen zurück, wo mit Kraftfuttereinsatz bei rel. geringen Kosten hohe Erträge erzielt werden können. So stammt der Lachs im Handel heute zu über 95% aus solchen Aquakulturen, z.B. in Norwegen, Kanada, USA, Chile, Schottland u.a.