Wieso sagt man grüß Gott?

7 Antworten

Grüß Gott ist eine Begrüßung, seltener auch ein Abschiedsgruß im oberdeutschen Sprachraum, insbesondere in katholisch geprägten Ländern, aber auch im evangelischen Teil von Württemberg und Franken. Der Gruß ist, mit einigen Varianten, die häufigste Grußform in Teilen Süddeutschlands, Österreichs und Südtirols.[1] Eng verwandt ist das reformiert-schweizerische grüezi bzw. grüess-ech.[2]

Form und Herkunft

Grüß Gott ist eine Verkürzung aus grüß[e] dich Gott, man vergleiche etwa die Dialektvarianten griaß di (God) „grüße dich (Gott)“ oder griaß eich bzw. griaß enk (God) „grüße euch (Gott)“. Es liegt damit ein Konjunktiv Präsens (Optativ) vor. Semantisch wie formal kennt der gleiche Sprachraum zahlreiche Parallelkonstruktionen, beispielsweise behüte dich Gott (beim Abschied gesagt), helfe dir Gott (nach dem Niesen gesagt) oder vergelt’s Gott (danke).

Die ursprüngliche Bedeutung des Grußes ist „möge dir Gott freundlich begegnen“[3] oder „Gott segne dich“.[4]

Ludwig Zehetner äußerte die Theorie, dass eine Lehnübersetzung aus dem Irischen vorliegen könnte, da es auch in Irland Begrüßungen mit ähnlichem Inhalt und dieser Wortstellung gäbe. Nur in Irland und im süddeutschen Sprachraum im ehemaligen Missionsgebiet der irischen Mönche sei bei der Begrüßung „die Formel ‚Grüß Gott‘“ enthalten.[5] Hans Ulrich Schmid und andere Sprachforscher haben jedoch gezeigt, dass es auch in anderen Sprachen Segenswünsche als Grußformel gibt und dass die ersten erhaltenen schriftlichen Zeugnisse für grüß Gott erst viele Jahrhunderte nach der irischen Missionsarbeit in Bayern entstanden sind.[6][7]

Quelle: Wiki

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

IsaJea  30.08.2024, 22:38

Und gleich noch etwas falls es anderweitige Behauptungen gibt.

Stuttgarter Schulen fordern kein „Grüß Gott“-Verbot: Rassistischer Kettenbrief kursiert seit 2011

Ein Kettenbrief, der Hass gegen Migrantinnen und Migranten schürt, kursiert aktuell erneut in Sozialen Netzwerken. Darin wird fälschlicherweise behauptet, an Stuttgarter Schulen sei es verboten „Grüß Gott“ zu sagen, um muslimische Mitschülerinnen und Mitschüler nicht zu verletzen. Die Behauptung ist jedoch frei erfunden.

Behauptung

Kinder an Stuttgarter Schulen seien aufgefordert worden, nicht mehr „Grüß Gott“ zu sagen, weil das muslimische Mitschüler beleidigen könne.

Frei erfunden

Frei erfunden. Der Kettenbrief schürt Hass gegen Migrantinnen und Migranten und kursierte bereits mehrfach seit 2011. Das Kultusministerium Baden-Württemberg bezeichnet die Behauptung als Fälschung und „Fake News“.

Auf Whatsapp und Facebook kursiert aktuell ein Kettenbrief, in dem behauptet wird, Schülerinnen und Schüler in Stuttgart Schulen seien dazu aufgefordert worden, nicht mehr das im Süden Deutschlands geläufige „Grüß Gott“ zur Begrüßung zu sagen. Der angebliche Grund dafür: Das könne „muslimische Mitschüler beleidigen“. Die Behauptung ist jedoch offenbar frei erfunden. 

Das Stuttgarter Kultusministerium, die Kultusverwaltung und das Referat Jugend und Bildung sprechen von einem Fake, es habe keine solche Anweisung gegeben. Und auch sonst konnten wir keine Hinweise finden, die etwas Derartiges belegen würden.

Eine Quelle oder ein konkreter Ursprung für die angebliche Anweisung werden in dem kursierenden Schreiben nicht angegeben, es heißt lediglich der Text stamme von einer „jungen Lehrerin“. Auch ist die Rede von „Schulbeginn“ und „Volksschulen“. Da aktuell weder ein neues Schuljahr gestartet ist und der Begriff Volksschulen in Deutschland nicht mehr verwendet wird, sind das bereits Hinweise darauf, dass die angeblichen Anweisungen im Brief nicht aktuell sind. In dem Kettenbrief wird zudem Hass gegen Migranten geschürt. 

Kettenbrief über Stuttgarter Schulen kursiert seit 2011 immer wieder

Wir haben mit einschlägigen Stichwörtern („Stuttgart“, „Schulen“ und „Grüß Gott“) auf Google nach Hinweisen für die Behauptung beziehungsweise ihren Ursprung gesucht. Dabei stießen wir unter anderem auf Medienberichte aus dem Jahr 2011. Laut einem Artikel der Welt vom 26. Januar 2011 sei damals via E-Mail derselbe Text verbreitet worden. 

Die damalige Staatsrätin für interkulturellen und interreligiösen Dialog, Regina Ammicht Quinn, erklärte laut Welt, dass es sich bei der E-Mail um eine „Fälschung“ handele. Quinn habe erklärt: „Eine Anweisung gegen das ‚Grüß Gott‘ ist in Baden-Württemberg undenkbar. Und es haben sich im Übrigen auch nie Muslime darüber beschwert, dass im Namen Gottes gegrüßt wird.“ In der E-Mail würden gezielt „fremdenfeindliche Ängste“ aufgegriffen und geschürt. 

Kultusministerium Baden-Württemberg sprach 2019 von einer Fälschung, die „fremdenfeindliche Ängste“ schüre

Medienberichten und einem Faktencheck von Mimikama zufolge kursierte der Kettenbrief im Jahr 2013 und 2019 erneut. 2019 stellte auch das baden-württembergische Kultusministerium laut der Stuttgarter Zeitung klar, dass es sich um eine Fälschung handelte, die „fremdenfeindliche Ängste“ schüren wolle. Nachzulesen ist das auch in einem Tweet des Ministeriums vom 6. August 2019.

https://correctiv.org/wp-content/uploads/2021/06/Bildschirmfoto-2021-06-08-um-16.36.48.png

Hinweise dafür, dass es eine solche Forderung tatsächlich an einer oder mehreren Stuttgarter Schulen gegeben hätte, konnten wir weder durch eine Google-Suche, noch in der Pressedatenbank Genios finden. 

Stuttgarter Kultusministerium, Kultusverwaltung und das Referat für Jugend und Bildung stellen klar, dass es keine derartige Anweisung an Stuttgarter Schulen gibt

Wir haben auch vor dem Hintergrund des erneut kursierenden Kettenbriefs bei der Stadt Stuttgart nachgefragt, ob es eine dahingehende Anweisung gab oder bekannt wäre, dass so etwas an irgendeiner Stuttgarter Schule so oder ähnlich gefordert worden ist. Lisa Schlager, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Stuttgart, stellt in einer E-Mail am 8. Juni klar, dass es sich um „Fake News“ handele. „Es gibt hierzu keine Anweisung vom Kultusministerium und auch nicht von Seiten der Kultusverwaltung.“ 

Niklas Junkermann, Pressesprecher der Landeshauptstadt Stuttgart teilte mit: „Aus dem Referat Jugend und Bildung darf ich Ihnen Folgendes mitteilen: Seitens der Stadt gab und gibt es keine derartige ‘Anweisung’ an die Schulen. Ähnliche Behauptungen kursierten bereits vor einigen Jahren schon einmal – damals wurde auch bereits seitens des Landes klargestellt, dass es derartige Verbote/Hinweise nicht für die Schulen gibt.“

Quelle: https://correctiv.org/faktencheck/2021/06/09/stuttgarter-schulen-fordern-kein-gruess-gott-verbot-rassistischer-kettenbrief-kursiert-seit-2011/

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Es gibt so bestimmte Gegenden im deutschsprachigen Raum, wo das die herkömliche Begrüßung ist, vor allem im süddeutschen Raum (Bayern etc.) sowie Österreich.

Ich persönlich finde diese Art zu grüßen ebenfalls sehr befremdlich und wende sie ganz bewusst nicht an. Wenn mir einer damit kommen würde, würde ich sogar absichtlich und ganz betont mit "Hallo" oder "Guten Tag" antworten.


HansChristian77  30.08.2024, 22:21

Für Atheisten ist Gott das größte Ärgernis, Sie sind zu stolz, um ihrem Schöpfer zu danken

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HansChristian77  30.08.2024, 22:33
@Pervicacia

Ja, Atheisten sind lustige Gesellen. Sie bekämpfen etwas, was es nach ihrem Glauben gar nicht gibt.

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Pervicacia  30.08.2024, 22:02

Findest du das nicht etwas unhöflich, das betont zu sagen?

In Bayern und Österreich interessiert sich niemand für den Gott in "Grüß Gott".

Genauso wenig wie es die Leute bei "Gott sei Dank" kümmert.

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smartguy92  30.08.2024, 22:10
@Pervicacia

Nein, finde ich nicht!

Ich lasse mir nicht vorschreiben, wie genau ich zu grüßen habe und "Hallo" sowie "Guten Tag" sind die allgemein gültigen und überall bekannten Standard-Floskeln mit denen man nichts falsch machen kann.

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smartguy92  30.08.2024, 22:14
@DrProfDB

Und das! Sage ich auch manchmal zu bestimmten Uhrzeiten, ja....

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Pervicacia  30.08.2024, 22:22
@smartguy92

Niemand schreibt dir vor wie du Grüßen sollst, aber der Anstand gebietet es nicht HERABLASSEND Hallo zu sagen

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IsaJea  30.08.2024, 22:27
@smartguy92
Ich lasse mir nicht vorschreiben, wie genau ich zu grüßen habe und "Hallo" sowie "Guten Tag" sind die allgemein gültigen und überall bekannten Standard-Floskeln mit denen man nichts falsch machen kann.

Das ist halt der Unterschied zwischen Dir und anderen Menschen.

Für Dich ist eine Begrüßung nur eine Floskel.

Für andere Menschen ist das was sie Sagen auch wirklich so gemeint.

Grüß Gott ist eine allgemein gültige Begrüßung in Baden Württemberg, Bayern und Österreich. In der Schweiz ist es die verwandte Form Grüezi.

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smartguy92  30.08.2024, 23:09
@Pervicacia

Niemand schreibt dir vor wie du Grüßen sollst, aber der Anstand gebietet es nicht HERABLASSEND Hallo zu sagen

Was heißt hier "herablassend"? Ich habe geschrieben betont.

Und das habe ich auch bisher nur ein einziges Mal getan: und zwar als mich in Bremen (!) ein älterer Mann mit merkbar fränkischem Einschlag am Bussteig mit "Grüß Gott" ansprach und mich was fragen wollte. Ich antwortete betont mir "Guten Tag" und antwortete höflich, dass er mich gerne was fragen könnte.

Scheinbar war das in deinen Augen herablassend und absolut unhöflich....

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smartguy92  30.08.2024, 23:11
@IsaJea

Für andere Menschen ist das was sie Sagen auch wirklich so gemeint.

Fragt sich jetzt nur, was genau die mit dem Gesagtem meinen.

Falls das auf das "Gott" in der Begrüßung anspielen soll - ich bin religionsloser Agnostiker....

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IsaJea  30.08.2024, 23:20
@smartguy92

Ich meine es generell.

Wenn ich Dir zu Begrüßung einen Guten Tag wünsche, dann ist das keine Floskel, sondern der Gruß ist wirklich so gemeint. Guten Tag - Ich wüsche Dir einen guten Tag.

Das verhält sich ebenso bei Grüß Gott - Grüß Dich Gott.
Auch ich hab mit Kírche und Glauben nichts mehr am Hut. Und dennoch ist das eine Grußformel die im Süden üblich, und ich dennoch verwende. Auch wenn ich damit nichts mehr zu Tun habe.

Es könnte ja sein das es doch noch einen Gott gibt. Und dann ist es doch toll wenn Du von ihm gegrüßt wirst.

Ob es vielleicht doch einen Gott geben könnte werde ich jetzt nicht ausführen, das wird hier zu lang und schweift vom Thema ab

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„Grüß Gott“ ist ein wunderbarer Segenswunsch wie: Gott grüße dich; Gott segne dich; Gott sei mit dir; Gott behüte dich; Gott helfe dir; Gottes Segen umgebe dich; gesegnet sei dein Leben. Gott schenke dir Lebensmut, Lebensfreude, Zuversicht, Trost und Ruhe, Gelassenheit, Frieden, Geduld und Freundlichkeit mit dir selbst und den Mitmenschen.
https://www.hoffnungszeichen.de/liebe-freunde/gruess-gott#

Wer es in diesem Sinne ernst meint, der kann seinem Gegenüber nichts lieberes und desseres wünschen.

Gott kann man nur sehen wenn man tot ist, zumindest in christlicher Vorstellung, daher bedeutet dieser Gruß soviel wie "gehe sterben du Loser"

Woher ich das weiß:Recherche

Diese Redewendung kommt aus dem Katholischen (Offb.17,1-4).

Wenn ich so gegrüßt werde antworte ich: "von Wem, bitte ?"

Woher ich das weiß:Recherche