Wie würdet ihr als Hausärztin darauf reagieren, wenn eine Patientin euch Folgendes über ihre Essstörung erzählt?

3 Antworten

Dafür sind Hausärzte da. Sie wird es verstehen, sonst wäre sie nicht Ärztin geworden wenn es ihr nicht ein Anliegen wäre, anderen zu helfen.

Außerdem bist du nicht allein mit diesem Problem! Da gibt es so viele. Die verstecken sich halt alle daheim. Eh klar, auch kein aktiver Alkoholiker wird rausschreien: Ja, ich pick mir jeden Tag einen in die Birne!

Es fällt einem leichter darüber zu reden wenn es hinter einem liegt, das ist ja eh ganz klar.

Ich hab letztens zufällig eine Talkshow gesehen da ging es über Süchte. Da war eine junge Frau die hat über ihre Essstörung berichtet. Mir sind nur links und rechts die Tränen runtergelaufen.

Ich glaube nicht, dass es einem peinlich sein muss, wenn man sich dann Hilfe sucht. Im Gegenteil. Das ist absolut bewundernswert!

Schau mal hier, ca ab Minute 44 kommt sie:

https://on.orf.at/video/14240949/die-barbara-karlich-show-classics-teufelskreis-sucht


User358007423 
Beitragsersteller
 21.09.2024, 08:40

Vielen Dank für deine süße Antwort 🫶🏻🥺

Hat mir auf jeden Fall etwas mut gemacht :)

Sie wird dich wahrscheinlich auf körperliche Schäden untersuchen, dir eindringlich die Risiken und Folgen klarmachen und dir nachdrücklich dazu raten in eine Klinik zu gehen. Was wirklich wichtig wäre in deiner Situation.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe einen bunten Blumenstrauß an psychischen Erkrankungen.

User358007423 
Beitragsersteller
 21.09.2024, 10:21

Danke für deine Antwort

Ich bezweifle allerdings , dass ein Klinikaufenthalt gerade notwendig ist (bin auch knapp im NG und an nem ambulanten Therapieplatz dran)

Auf was genau denn für körpl Schäden?

Loka95  21.09.2024, 12:34
@User358007423

Dein Gewicht ist zweitrangig. Es sagt nur aus, dass du nicht in ein normales Krankenhaus musst. Aber psychiatrische Klinik wäre sinnvoll.

Du hast ein extrem problematisches Essverhalten, ich bezweifle ehrlich gesagt sehr, dass da eine ambulante Therapie ausreicht. Das würde reichen, wenn du nur deinen Körper hasst und einfach etwas zu wenig isst.

Aber dich zu übergeben, Abführmittel zu nehmen usw zeigt, dass jemand täglich ein Auge auf dein Essverhalten halten sollte und du viel intensivere Therapie benötigst, als ambulant möglich ist.

Es dauert idR Jahre, bis eine ambulante Therapie entscheidende Erfolge erzielt und bis dahin wären die Schäden massiv. Desto länger die Behandlung sich hinzieht, desto unwahrscheinlicher ist es, dass du vollständig gesund wirst.

.

Körperliche Schäden durch Abführmittel sind zb:

  • Muskelschwäche und Herzrhythmusstörungen.
  • Krampfartige Magen-Darm-Beschwerden, Bauchschmerzen.
  • Häufige und starke Blähungen.
  • Chronische Entzündungen und ggf Entstehung eines Granuloms (eine Art Knötchen im Körper).
  • Elektrolyt- und Wasserhaushalt geraten aus dem Gleichgewicht.
User358007423 
Beitragsersteller
 21.09.2024, 13:00
@Loka95

Ich hab nur mehrfach ERFOLGLOS VERSUCHT mich zu übergeben und AFM nehm ich auch erst seit kurzem und jz auch nicht täglich oder so

Davor habe ich nur zu wenig gegessen, wenn das mit den AFM so bleibt/häufiger vorkommt, kann ich ja mal über Klinik nachdenken

Loka95  21.09.2024, 13:04
@User358007423

Solange du jetzt damit aufhörst, wird eine Klinik nicht nötig sein. Wenn du nicht aufhören kannst, sind gesundheitliche Folgen sehr wahrscheinlich.

Sie wird dich wahrscheinlich über die Risiken von deinem Handeln aufklären, und wird dir vorschlagen, eine Therapie zu beginnen.