Wie wichtig?

2 Antworten

Im Film meistens. In der Realität leider nicht. Da gewinnen meistens die die am wenigsten Skrupel haben.


Rennegent  11.09.2024, 22:17

Warum hat er dann Hitler, Stalin, Mao, Putin zugelassen. Liste könnte man endlos fortsetzen.

Angel2804 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 22:00

Bin da ganz anderer Meinung weil es Gott gibt. Ihn gibt es 100 Prozent und er ist auf der Seite der guten. Gott ist einfach mega

Es gibt kein gut und böse. Jede Person handelt gerecht. Der einzige Unterschied ist die Auffassung und Wahrnehmung von Gerechtigkeit und Taten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gesunder Menschenverstand

Rennegent  11.09.2024, 22:02

Interessanter Stsndpunkt. Jeder macht sich seine eigene Moral. Allerdings gibt es Gesetze. Und wer gegen diese verstößt ist nunmal der Böse, sorry.

DeathTheKid42  12.09.2024, 08:10
@Rennegent

Nein, das ist nicht korrekt. Gesetze sind ebenso menschengemacht, wie alles andere kulturelle. Diese bieten lediglich eine Einigung zum besseren zusammenleben der Mitmenschen und sind genau dafür entwickelt worden.

Einzig die Regeln, die von einem Gott gegeben werden könnten zwischen gut und böse trennen. Dafür muss man aber Gott voraussetzend, was ich nicht tue.

Wenn du Gesetze als weg zur Trennung zwischen gut und böse siehst heißt das, dass die Entwickler derselben über die stehen, also mächtiger sind, da du dich ihrer Moral unterwirfst.

Rennegent  12.09.2024, 09:51
@DeathTheKid42

Du sagst es, Gesetze dienen dem friedlichen und harmonischen Zusammenleben in einer Gemeinschaft. Und wer dagegen verstößt indem er z.B. serienweise Menschen tötet ist böse. Gesetze beruhen auf den Regeln die sich in Aberjahrtausenden der Menschheitsgeschichte als dafür geeignet erwiesen haben. Auf dieser Grundlage werden sie, natürlich vom Gesetzgeber, das stimmt, erlassen. Und wenn diese Gesetze dem oben beschriebenen Zweck dann nicht dienen sondern das Gegenteil bewirken ist eben der Gesetzgeber der Böse.

DeathTheKid42  12.09.2024, 11:57
@Rennegent

Ich verstehe, worauf du hinaus möchtest.

Jedoch setzt das voraus, dass Gesetze objektiv sind. Das ist aber nicht der Fall. Gesetze sind alternativ und vollkommen austauschbar, so sind diese nur ein subjektiver Kompromiss zur Erleichterung des zwischenmenschlichen Zusammenlebens. Sie entscheiden nicht zwischen gut und böse, sondern darüber, in eine Person in einer Gesellschaft leben und anerkannt werden kann. Gesetze sind gleichzeitig gerecht und ungerecht. Es kommt auf die Wahrnehmung durch Situation und Erfahrungen des einzelnen an.

Es stimmt Gesetze haben sich entwickelt, jedoch wurden sie immer wieder und oft abgeändert - zugunsten einzelner. Dadurch konnten und können auch heutzutage einflussreichere Personen ihre Gerechtigkeit eher durchsetzen.

Selbstverständlich gibt es gut und böse. Jedoch nur subjektiv gesehen. Objektiv betrachtet ist dies ohne eine höhere macht oder ein uns überstehendes Konzept (zum Beispiel einem Gott) nicht möglich. Deswegen hält sich jede Person für absolut gerecht und ein Teil des guten.

Im jetzt hält sich jede Person für unfehlbar, denn niemand würde etwas mit dem Wissen tun, dass es das falsche sei. Erst im Nachhinein kann sich durch das überdenken der eigenen Gerechtigkeit eine eigene Tat als subjektiv böse angesehen.

Rennegent  12.09.2024, 12:59
@DeathTheKid42

Gesetze können nicht objektiv sein, das stimmt. Sie können aber legitim sein und objektiv Beachtung beanspruchen wenn sie dem Mehrheitswillen entsprechen. Der Sinn und der Kern einer Demokratie. Natürlich hat auch das Grenzen und dazu dient die Verfassung die nicht oder nur sehr schwierig änderbare Grundsätze enthält. Die Mehrheit hat dann das Recht denjenigen der gegen diese legitimierten Gesetze verstößt als böse anzusehen. Ob er es selbst tut ist ja wenig relevant für die Gemeinschaft. Allerdings bin ich überzeugt dass der Mehrheit der bösen Menschen auch klar ist dass sie böses tun. Sie setzen sich aber über ihr Gewissen hinweg um ihr Ziel zu erreichen. Menschen ohne Gewissen gibt es ebenfalls. Es ist die Frage ob man ihnen ihr Tun dann moralisch zurechnen kann. Strafe um Besserung zu erzielen wird bei ihnen nicht helfen. Sie müssen aber trotzdem von der Gesellschaft ferngehalten werden. Bei diesen Menschen kommt als Konsequenz eigentlich nur Unterbringung in Frage.

DeathTheKid42  12.09.2024, 16:39
@Rennegent

Du sagst, dass Gesetzesbrecher sich selbst bewusst sind, dass sie böse seien und sich lediglich über ihr Gewissen hinweg setzen. In diesem Aspekt widerspreche ich dir. Jeder Mensch hat zunächst ein gewissen (Psychopathie erkrankte Menschen klammere ich in dem Fall aus, da bei weitem die Minderheit der gesetzeswidrigen Personen Psychopathen sind). Und das eigene gewissen ist unfehlbar und das höchste Gut, was der Mensch besitzt. Niemand kann sich über sein eigenes Gewissen hinweg setzen, denn man kann sich selbst nicht betrügen.

Der Grund, wieso es eine Gefängnisstrafe gibt ist der, dass Insassen ihre Gerechtigkeit überdenken und ihre vergangenen Taten als böse ansehen, um in der Gesellschaft wieder leben zu können.

Eine Person, die es für gerecht hält, jemanden umzubringen, der ihr 20€ stiehlt, denkt von sich selbst nicht böse, sondern hat eine andere Auffassung davon, was gerecht(fertigt) ist. Wir, die außenstehemden sehen dieses Verhalten dann als böse an, da es nicht unserer Auffassung von Gerechtigkeit entspricht. Dementsprechend gibt es nur subjektive Gerechtigkeit und kein objektives gut-böse denken.

Die eigene Gerechtigkeit kann sich aber im Laufe des Lebens ändern (, was sie auch meistens tut) und dementsprechend kann man auch reue für vergangenes empfinden.

Rennegent  12.09.2024, 18:36
@DeathTheKid42

Nehmen wir ruhig dein 20 Euro Beispiel. Ein wohlhabender Mensch mit Werten sieht wie einem anderen 20 Euro aus der Geldbörse fallen ohne dass dieser es bemerkt. Wird er ihn darauf aufmerksam machen oder diese an sich nehmen? Einen Monat danach ist er durch einen Schicksalsschlag verarmt, Alkoholiker und als Obdachloser auf der Straße gelandet. Er braucht dringend eine Flasche Schnaps. Wie wird er jetzt handeln? Er ist noch der gleiche Mensch mit dem gleichen Gewissen. Er weiß es ist falsch. Aber vielleicht handelt er jetzt trotzdem anders und setzt sich aus Not über sein Gewissen hinweg.Die Umstände können dazu führen dass ein Mensch gut oder böse handelt.

DeathTheKid42  12.09.2024, 18:57
@Rennegent

Zusammengefasst bist du der Meinung, dass eine Person, sich bei einer Tat bewusst sein kann, dass diese eine böse oder falsche ist. Jedoch stimmt das nicht. Jeder Mensch handelt nach seinem Ermessen richtig. Niemand tut etwas, was er als falsch ansieht.

Um mit dem Beispiel fortzufahren: du meinst, dass er sich über sein gewissen stellt, jedoch stimmt das nicht. Er stellt sich nicht darüber, sondern rechtfertigt seine Tat mit seiner Notlage. Er ist der Meinung "Ich habe ja seinen guten Grund. Ich bin nicht böse, sondern einfach nur in Not." Somit sieht der Mann sich dennoch nicht als böse und seine Tat als richtig, bzw nicht böse, da sie gerechtfertigt ist.

Als Außenstehender weiß man nichts über beide Personen und sie kennen sich auch gegenseitig nicht. Wir halten den Mann für böse, weil wir nicht über seine Not bescheid wissen, aber er weiß auch nicht, dass das Geld die letzten Ersparnisse des anderen sind. Wüsste er dies, hätte er vielleicht anders gehandelt.

Ebenso sprachst du, dass er der selbe, mit dem selben gewissen sei, aber auch das stimmt nicht. Es sind Geschehnisse, die uns als Menschen formen und Taten, die uns definieren. Je einflussreichere das Geschehnis, desto mehr verändert es einen. Somit kann sich auch das gewissen und die Gerechtigkeit des Mannes ändern, wenn ihm Dinge zustoßen. Gerade die alternativität von Gerechtigkeit und Gewissen sind das, was uns so menschlich macht. Hätten wir von Geburt an das selbe Weltbild, so müssten wir nicht lernen.

Abschließend sagtest du noch, dass die Umstände einen zu guten und bösen Taten bewegen. Auch das halte ich nicht für zutreffend. Die Umstände bringen uns dazu anders wahrzunehmen, was gerecht ist, und was nicht.

Rennegent  12.09.2024, 19:27
@DeathTheKid42

Es gibt schon sprachlich verschiedenste Belege dafür, dass es möglich ist gegen sein Gewissen zu handeln. "Gewissenskonflikt" "schlechtes Gewissen:" "Gewissensbisse" etc. Ich habe ein schlechtes Gewissen, ein schlechtes Gefühl dabei etwas zu tun. Das sind gängige Redewendungen. Gegen sein Gewissen zu handeln verursacht im menschlichen Geist ein schlechtes Gefühl. Du verwechselst die Überzeugung in seinen Handlungen gerechtfertigt zu sein damit, nach seinem Gewissen zu handeln. Ein Soldat dem befohlen wird ein grausames Exempel an Zivilisten zu statuieren weiß, wenn er ein moralischer Mensch ist, ganz genau dass seine Handlung falsch ist und gegen seine eigene höchste moralische Instanz, eben sein Gewissen verstößt. Er hält es aber vielleicht für gerechtfertigt es trotzdem zu tun weil ihm anderenfalls die eigene Erschießung droht. Er sieht seine Tat als gerechtfertigt aber er fühlt sich schlecht weil er sich übet seine höchste eigene Instanz des Gewissens hinwegsetzen muss. Etwas für gerechtfertigt halten ist nicht gleichzusetzen damit etwas für moralisch richtig und seinen eigenen Werten entsprechend zu halten.

Angel2804 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 21:55

Bin da anderer Meinung