Wie war der 2. Weltkrieg und wie war die Teilung Deutschlands und Berlins?

2 Antworten

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Rechne mal nach: Die heute 70 jährigen wurden im Jahr 1954 geboren, da war der Krieg schon neun Jahre rum. Um ihn in Erinnerung zu haben, müsste man mindestens 85-90 Jahre alt sein. Und das waren damals Kinder, die dürften wenig von den "großen" Linien der Politik und Deportationen mitbekommen haben, sondern vor allem Hunger, Bomben und Verluste in der Familie.

Frag mal lieber nach wer bewusst den Krieg miterlebt hat also in etwa 95 Jahre alt ist.

Wie war die Zeit im 2. Weltkrieg und nach dem 2. Weltkrieg?

Für alle schwierig.


Kiboman  22.09.2024, 12:26

Mein Großvater hat zu Lebzeiten niemals darüber gesprochen.

Er wurde 1932 geboren hat es also mit vollem Bewusstsein wahrgenommen.

Kiboman  22.09.2024, 12:35
@Stellwerk

Das ist richtig, für uns nur ein Auszug aus der Geschichte für die Generation meines Großvaters äußerst traumatisch.

Der Fragesteller würde gerne antworten von Menschen die dabei waren, dabei spricht er sie so unsensibel an wie es nur geht.

Es mag noch den ein oder anderen 100 jährigen geben, es gibt aber auch vernünftige Interviews die das mit ihnen Aufbereiten.

Stellwerk  22.09.2024, 13:04
@Kiboman

Stimme ich Dir zu. Meine Oma war Jahrgang 1929,hat also den Krieg recht bewusst miterlebt. Kurz danach, sehr jung, die ersten Kinder bekommen, die mit ziemlichen Entbehrungen aufgewachsen sind. Über die Erlebnisse im Krieg hat sie mit ihren Kindern nie sprechen können, erst mit den Enkeln. Ich habe bei Besuchen immer wieder vorsichtig nach "früher" gefragt und da kamen dann nach und nach die Geschichten. Einmal sind wir auch ihre Fotosammlung durch, das war wunderbar, das hat soviele Türen geöffnet. Aber als wir zu den Fotos kamen, die ihr Vater aus Russland geschickt hatte, der dann in einer Kesselschlacht verschollen ist, da wurde sie ganz kurz angebunden. Es war offensichtlich, dass sein Verlust die größte aller Wunden war, die sie erlitten hat. Insistiert man da weiter? Nein, man respektiert die Grenze und nimmt dankbar die Erlebnisse an, von denen sie berichtet.

Was heute gern übersehen wird: Da gab es keine Psychotherapie, da gab es wenig Verarbeitung, individuell hatte man verinnerlicht, die Zähne zusammen zu beißen und zu arbeiten und kollektiv war die Scham über die von Deutschland ausgehenden Verbrechen zu groß, um eine öffentliche Verarbeitung zuzulassen.

Genau wie Du sagst: Für uns sind es historische Sachverhalte, für unsere Vorfahren zutiefst traumatische Erlebnisse.