Wie viele Minuten darf ein rostbares Messer nass sein?

3 Antworten

Du meinst vermutlich ein Messer aus Kohlenstoffstahl oder "Carbonstahl". HRC gibt nur die Härte an.

Kommt drauf an.

Der Lebensdauer schadet es nicht, aber es bilden sich dunkle/schwarze Verfärbungen und, wenn es länger feucht bleibt, Rost. Abgesehen von der Unansehnlichkeit gehen diese Beläge dann auch auf Lebensmittel über, wenn Du sie schneidest. Das ist zwar nicht schlimm, aber ggf. unappetitlich.

Ich würde schätzen, 10 bis max. 30 Min. Hängt von vielen Faktoren ab: Wie warm ist es, sind in der Flüssigkeit Salze, Säuren oder Basen enthalten (Frucht- oder Gemüsesäfte), kommt das Messer gleichzeitig mit anderen Metallen in Kontakt (z. B. hochlegiertem, rostfreiem Stahl: Wenn Du es nass auf der Spüle liegenläßt, rostet es ebenfalls sehr schnell, "elektrochemische Korrosion").

Bei Zwiebel- oder Zitrusfrüchtesaft erfolgt Verfärbung und Oberflächenkorrosion innerhalb von Minuten. Ein so liegengelassenes Messer sieht nach ein paar Stunden grauenhaft aus.

Ich würde deshalb dringend empfehlen, das Messer nach jedem Gebrauch direkt kurz abzuspülen (zur Not nur kurz mit klarem Wasser), und sofort abzutrocknen. Und wenn es länger nicht gebraucht wird, mit einem dünnen Ölfilm (kann auch Pflanzenöl sein) zu versehen.

Ich mag diese Messer trotzdem sehr gerne, weil sie i. d. R. eine dünnere Klinge haben, sich wesentlich schärfer schleifen lassen und vor allem die Schärfe länger halten, als Edelstahlmesser.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

adianthum  25.09.2024, 10:47
Ich mag diese Messer trotzdem sehr gerne, weil sie sich wesentlich schärfer schleifen lassen und vor allem die Schärfe länger halten, als Edelstahlmesser.

Geht mir genauso. Und die Verfärbungen sind eher ein optisches Problem und lassen sich auch mühelos mit feinem Schleifpapier wieder wegschleifen.

Das älteste Mühlenmesser hier im Haushalt hat schon die Großmutter meines Gefährten benutzt... (Jahrgang irgendwas Ende 1800) Es besteht nur noch aus einem kleinen "Stumpf", bezieht sich NICHT auf die Schärfe 😉, und ist das beste Messer um Augen aus Kartoffeln rauszupulen!

Likatier  26.09.2024, 15:31
@adianthum

Ja, und wenns keine Rostnarben sind, gehen die Verfärbungen meistens sogar mit einem Stahlwolle-Topscheuerpad und Wasser mühelos weg. Muß man halt die Klinge hinterher wieder kurz abziehen.

So ein historisches Ding hab ich auch beim Kauf unseres Hauses im Gartenschuppen entdeckt. Ein unansehlicher Rostklumpen wie aus einem Wikingergrab. Aber ich wollts wissen, habe es "restauriert". Die Klinge ist auch nur noch ein Rest von dem, was es wohl ursprünglich mal war, aber durchaus noch ausreichend. Jetzt habe ich ein robustes, bockscharfes und recht hübsches Gartenmesser, mit Holzgriff und Geschichte! :-)

Mein Lieblingskochmesser ist auch ein "Windmühlen".

Es würde die Lebensdauer zwar etwas verkürzen, aber das Messer würde trotz dieser Vernachlässigungen immer noch länger "leben", als du alt wirst!

Nein, auf keinen Fall! Mach dir mit solchen Messern zur Gewohnheit, sie sofort nach Gebrauch zu spülen und vor allen Dingen zu trocknen! Sie reagieren auf fruchtsäure mit Flecken, Feuchtigkeit in Verbindung mit Salz macht sie kaputt, wenn man sie so liegen lässt. Einmal in der Woche mit Pflanzenöl einölen und trocken nachwischen.