Wie kann Jesus Gott sein?

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Zunächst möchte ich sicher gehen, dass du das Grundkonzept der Dreieinigkeit richtig verstehst.

Wenn die meisten an "Gott" denken, haben sie eine Person im Sinn. Wenn sie dann hören Vater, Sohn und Heiliger Geist seien eins, schlussfolgern sie diese wären eine Person. - dachte ich am Anfang auch.

Und eben das ist falsch. Wer die Dreieinigkeit richtig verstehen möchte, muss dieses Gottesbild - 1 Person = 1 Gott - vergessen. Die Bibel definiert das Wort "Gott" als eine Wesenseinheit aus 3 Personen. Gott ist ein Wesen und eben dieses haben 3 Personen.

Wir haben also 3 Personen mit dem selben göttlichen Wesen. Deshalb können sie eine göttliche Einheit bilden (nur 1 Gott, nicht 3 Götter) und gleichzeitig ist jeder einzelne vom Wesen her ganz Gott.

Ausführlich belegt und erklärt habe ich das auf meiner Website.

Ich tue mir nur bei den Gedanken schwer, das Gott normal geboren wurde, normal dinge gelernt hat (die er doch schon wissen müsste) etc.

Hier ist wichtig, dass Jesus nicht erst mit Seiner irdischen Geburt angefangen hat zu existieren. Jesus existiert von Ewigkeit her, vor Seinem Erdenleben als Geistwesen. Z.B. sagt Jesus selber:

Joh. 8,58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich!

Der kleine Satz ist ein zweifacher Beleg Jesu Gottheit. Für jeden offensichtlich ist, dass Jesus "bin ich", statt "war ich" sagt. Indem Er die Gegenwartsform zur Beschreibung der Vergangenheit (vor Abraham) verwendet, impliziert Er Seine Ewigkeit.

Zudem ist "ich bin" im Hebräischen der Name Gottes. Im Griechischen (NT) steht es auch in der Reihenfolge, ist in der Übersetzzung nur der Verständlichkeit halber umgedreht. Jesus hätte das "ich" von der damaligen Grammatik nicht mal verwenden müssen.

Jesus hat sich also ganz bewusst als Gott und ewig bezeichnet. Das verstanden die Juden auch, denn sie wollten Ihn anschließend steinigen. - auf Gotteslästerung stand die Todesstrafe.

Bei der Menschwerdung Jesu ist nun nichts anderes passiert, als dass Gott in Maria einen Körper hat entstehen lassen, in welchen Jesus als göttliches (bereits existierendes) Geistwesen gegangen ist. Außerdem nahm Er zusätzlich eine menschliche Natur an und entäußerte sich selbst. - Also Er verzichtete bewusst auf göttliche Eigenschaften.

Und jetzt ist es auch überhaupt nicht verwunderlich, dass Jesus wie ein normaler Mensch gelebt hat - denn Er war ein Mensch -, gelernt hat, in seiner Erdenzeit nicht alles wusste und schließlich körperlich starb:

Phil. 2,5 Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war,

6 der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein;

7 sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen;

8 und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz.

Nach Seinem Erdenleben nahm Jesus dann wieder alle Eigenschaften an, die er zuvor abgelegt hatte.

Ich interessiere mich wirklich und die Frage ist immer in meinem Kopf. Bitte nicht als Angriff oder Kritik verstehen.

Und ich freue mich, wenn ich Fragen von ehrlich interessierten beantworten kann.

Dazu wäre dann noch worin unterscheiden sich Orthodoxe, Katholiken und Evangelische

Kirchen (im Sinn einer Institution) sind zunächst alle drei. Die Orthodoxe Kirche hat sich von der Katholischen Kirche abgespalten, sie sind sich im Vergleich zu anderen Konfessionen aber noch am ähnlichsten. Z.B beten beide zu verstorbenen Heiligen (bei den Orthodoxen "Ikone" genannt.) Und die evangelische Kirche geht bekanntlich auf Luther zurück.

Die Katholische Kirche hat einige Lehren, die nicht von der evangelischen Kirche und den freien Gemeinden geteilt werden. Ein paar davon habe ich auf meiner Website behandelt. Die Kath. Kirche gründet ihre Lehren nicht nur auf der Bibel, sondern auch auf der "Tradition der Kirche". Also dem, was die sogenannten Kirchenväter überliefert haben.

Luther hat dann u.a. erkannt, dass nur die Bibel - das Wort Gottes - als Glaubensgrundlage gelten kann. Aus seinem Versuch die kath. Kirche zu reformieren ist dann die evangelische Kirche enstanden. Inzwischen gibt es auch viele kleinere unabhängige christliche Konfessionen (Freikirchen), die sich zwar in (meist nebensächlichen) Einzelheiten unterscheiden, vom Kern her (die 5 Solas) aber der evangelischen Glaubensrichtung entsprechen.

Die Evangelische Kirche hat inzwischen aber auch an Bibeltreue nachgelassen und sich immer mehr dem weltlichen Zeitgeist angepasst, weshalb sie für mich als konservativen, bibeltreuen Christen inzwischen nicht viel mehr als ein lauwarmer Sozialverein ist.

Genauere Angaben zu den Unterschieden findest du bestimmt auch bei Google.

Ich hoffe das hilft dir.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ

Jesus wusste nicht aber Gott ist allwissend.

Als Jesus Mensch geworden ist, hat er seine göttlichen Fähigkeiten und Eigenschaften aufgegeben (Phil 2,7). Er war zB auch nicht allgegenwärtig.

Nach seiner Auferstehung bekam er diese Fähigkeiten zurück.

Ich kann nicht verstehen wieso das alles.

Um uns Menschen mit Gott und miteinander zu versöhnen. Wir können deswegen an einen Gott glauben der zu uns kommt und nachempfinden kann, wenn wir durch das größte Leid gehen.


Johannesvd  22.08.2024, 10:50

Immer wieder traurig wie Worte verstanden werden!!
Wenn in Phil 2,5 steht dass die Worte uns eine Gesinnung aufzeigen wollen die auch in uns gefunden werden will,
ist euch dies leider komplett fremd!!
Ihr wollt eine Erdfahrt des Logos sehen und so legt ihr es einfach hinein, ob das wichtig wäre (es ist Lebenswichtig) dass hier eine Gesinnung die auch in uns Gefunden werden will bezeugt ist, ist euch egal hauptsache man kann einen Gedanken seines Verständnisses irgendwo herausziehen, oder?

BillyShears  22.08.2024, 11:00
@Johannesvd
Wenn in Phil 2,5 steht dass die Worte uns eine Gesinnung aufzeigen wollen die auch in uns gefunden werden will

Ja, die Gesinnung der Selbstentäußerung und dem Selbstopfer im Tod. Das Märtyrertum war aufgrund der Verfolgungen in den ersten Jahrhunderten eben zentrales Thema.

Ihr wollt eine Erdfahrt des Logos sehen

So wie es Joh 1,14 beschreibt, richtig.

Johannesvd  22.08.2024, 11:06
@BillyShears

Joh. 1,14 bezeugt mir die Herrlichkeit des Wortes in der Beziehung Jesu zu seinem Gott und Vater!

Ja eine Selbstentäußerung ist aufgezeigt, aber keine Logoserdfahrt, und Fakt ist dass du auch wenn du es jetzt leugnest es vorhin genauso verwendet hast.

Phil 2,5-... zeigt also auf eine Gesinnung! Es zeigt auf die Vollmacht in der er unter uns wirkte (Gott gleich) und auf seine Entäußerung sein Leben zu geben für seine Freunde!

BillyShears  22.08.2024, 11:10
@Johannesvd
bezeugt mir die Herrlichkeit des Wortes in der Beziehung Jesu zu seinem Gott und Vater

Nicht nur das, es bezeugt auch die Menschwerdung des Logos in Jesus Christus.

auch wenn du es jetzt leugnest

Und zu welcher Schurblertruppe gehörst Du so, dass Du Dir nur mit solchen falschen Unterstellungen zu helfen weißt?

Johannesvd  22.08.2024, 11:12
@BillyShears

Du bist nicht ganz normal wenn du mich einer Truppe zuteilen suchen musst.
Meine Worte geben genug Zeugnis und deine Ablehung des Evangeliums auch.

Gh0stDr4gon7 
Beitragsersteller
 22.08.2024, 10:26

Ok. Wenn Gott allwissend ist wieso muss er erst Mensch werden um verstehen zu können wie wir uns fühlen. Soll man dann wirklich Jesus anbeten oder doch direkt an Gott weil Jesus ja blos seine Hülle war?

BillyShears  22.08.2024, 10:28
@Gh0stDr4gon7
Wenn Gott allwissend ist wieso muss er erst Mensch werden um verstehen zu können wie wir uns fühlen.

Nicht damit Gott es verstehen kann, sondern genau andersherum, damit wir Menschen verstehen können dass er es nachvollziehen kann, da er ganz ähnliches, schreckliches durchgemacht hat.

Nicht Gott brauchte den Tod Jesu, wir Menschen brauch(t)en ihn.

Soll man dann wirklich Jesus anbeten oder doch direkt an Gott weil Jesus ja blos seine Hülle war?

Das ist egal, das kommt schon an der richtigen Adresse an.

Jesus ist eben ganz wahrer Gott und ganz wahrer Mensch. Er hat zwei Naturen. Die göttliche Natur im vollen Sinne mit allen Eigenschaften. Die menschliche Natur im vollen Sinne mit allen Eigenschaften. Über die Frage, wie das möglich ist, zerbrechen sich die Menschen jetzt seit 2000 Jahren den Kopf. Das ist eben eine sehr schwierige Frage. Ich möchte raten, das einfach im Glauben anzunehmen, auch wenn es schwer verständlich ist.

Natürlich wußte Gott im Voraus, was alles passieren würde. Es war aber notwendig.

Die katholische Kirche und die orthodoxe Kirche sind wahr. Alle anderen sind falsch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Hallo Gh0stDr4gon7!

Du kannst dir die Trinität im Grunde ähnlich wie die verschiedenen Aspekte eines Menschen vorstellen. Ich habe einen Körper und eine Psyche und eine Seele. Es sind zwar drei völlig unterschiedliche Aspekte, aber trotzdem sind alle drei Aspekte immer noch "Ich".

Wie kann Jesus gleichzeitig Gott und Mensch sein?

Wir Christen glauben, dass Jesus Christus sowohl wahrer Gott als auch wahrer Mensch ist. Das bedeutet, dass Jesus in seiner göttlichen Form allwissend, allmächtig und ewig ist, während er in seiner menschlichen Form begrenzt, lernfähig und sterblich war. Dieser Umstand wird auch als "Inkarnation" bezeichnet: Gott wurde in Jesus Mensch, um die Menschheit zu erlösen. Diese Lehre findet sich in der Bibel in Johannes 1:14: "Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns" (das "Wort" bezieht sich auf Jesus).

Jesus wurde Mensch, um die Kluft zwischen Gott und Menschheit zu überwinden, die durch die Sünde entstanden ist. Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat Jesus den Menschen den Weg zu Gott geöffnet. Dies wird oft durch Philipper 2:6-8 erklärt: „Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.“

Die Kreuzigung Jesu wird als der Höhepunkt seines Erlösungswerks gesehen. Durch sein Leiden und seinen Tod hat Jesus die Strafe für die Sünden der Menschheit auf sich genommen und den Weg zur Versöhnung mit Gott geebnet. Dies wird in Jesaja 53:5 beschrieben: „Doch er wurde durchbohrt für unsere Übertretungen, zerschlagen für unsere Missetaten; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden haben, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“

Ein weiterer Aspekt der Inkarnation ist, dass Jesus in seiner menschlichen Natur bestimmte Dinge nicht wusste. Dies wird beispielsweise in Markus 13:32 deutlich, wo Jesus sagt: „Von jenem Tag oder jener Stunde aber weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern nur der Vater.“ Das bedeutet, dass Jesus in seiner menschlichen Natur die Begrenzungen des Menschseins freiwillig vollständig annahm.

Unterschiede zwischen den Konfessionen
  1. Katholiken: Die katholische Kirche ist die größte christliche Gemeinschaft und glaubt, dass der Papst der Nachfolger des Apostels Petrus ist und eine besondere Autorität über die gesamte Kirche hat. Katholiken betonen die Bedeutung der Sakramente, der Heiligenverehrung und der Tradition neben der Bibel. Die katholische Kirche lehrt auch, dass sie die wahre Kirche ist, die von Jesus Christus gegründet wurde. Dies ist tatsächlich historisch nachweisbar und Katholiken werden daher als die Ur-Christen betrachtet.
  2. Orthodoxe: Die orthodoxe Kirche ist die zweitgrößte christliche Gemeinschaft und betont die Kontinuität mit den frühen Kirchenvätern und Konzilien. Die orthodoxe Theologie legt großen Wert auf die Sakramente, die Liturgie und die Tradition. Die Orthodoxie lehnt die Autorität des Papstes ab und hat stattdessen eine dezentrale Struktur, in der mehrere Patriarchen gleichwertig sind.
  3. Evangelische: Die evangelischen Kirchen entstanden aus der Reformation im 16. Jahrhundert, die gegen bestimmte Lehren und Praktiken der katholischen Kirche protestierte. Daher werden sie auch "Protestanten" genannt. Evangelische betonen das „sola scriptura“-Prinzip, das bedeutet, dass die Bibel die einzige Quelle für Glauben und Praxis ist. Es gibt kein zentralisiertes kirchliches Lehramt wie in der katholischen Kirche, und die Rolle des Priesters wird anders verstanden; die Betonung liegt auf dem allgemeinen Priestertum aller Gläubigen.

Ich hoffe, das hilft dir beim Verständnis des christlichen Glaubens und der verschiedenen Konfessionen weiter.

Liebe Grüße


Gh0stDr4gon7 
Beitragsersteller
 22.08.2024, 12:06

Hallo. Danke dir für die ausführliche Nachricht. Wenn ich jetzt die Bibel lesen und danach leben möchte muss ich nur das neue Testament lesen und leben?

ScienceBuster  22.08.2024, 12:22
@Gh0stDr4gon7

Ja, für Christen ist vor allem das Neue Testament von zentraler Bedeutung. Es enthält die essenziellen Lehren von Jesus und somit die obersten Gebote Gottes.

Jesus sagte dazu:

Matthäus 22, 37-40:
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt'. Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Außerdem werden im Neuen Testament die göttliche Natur von Jesus, sein Leben und Wirken sowie sein ultimatives Opfer für die Menschheit und seine Auferstehung thematisiert. Alles sehr zentrale christliche Ansichten, die zwingend notwendig sind, um Gottes Absichten und die Chance auf ewiges Leben und den Sinn hinter all dem zu verstehen.

In den Evangelien ist somit alles wichtige enthalten, was ein Christ wissen muss. Das Alte Testament sollte daher eher als wissenswerte Ergänzung gesehen werden, obwohl es ebenfalls viele wertvolle Botschaften und Geschichten enthält, die sich mit der Liebe, Gnade und Gerechtigkeit Gottes auseinandersetzen. Es kann viele interessante und hilfreiche Zusatzinformationen für Christen liefern.

Nach allem, was wir wissen, gibt es überhaupt keinen Gott.

Jesus hielt sich auch nicht für einen Gott, es gibt keine Aussprüche von ihm zu seinem Gefolge: "Ich bin Gott"

Jesus war ein frömmlerischer Bettelprediger. Er entstand, weil ein röm. Soldat Maria vergewaltigt hat. Damit war er ein verachteter Außenseiter, der keinen üblichen Beruf im Dorf ausüben konnte. Daher versuchte er, sich mit Predigen, Teufel austreiben usw. durchzuschlagen.

Alles andere ist irrationales Gemache der Kirche, die sich später entwickelte.