Wie funktioniert ein Dreiecksgeschäft (innergemeinschaftliche Lieferung)?
Produkte aus Belgien von mir in Deutschland ansässig angekauft, und später in Luxemburg verkauft (Alle Beteiligten haben ein Gewerbe, B2B2B)
Worauf muss ich achten?
1) Muss ich überprüfen, ob die Rechnung aus Belgien rechtssicher ist in Deutschland als Kaufbeleg? Muss ich die Umsatzsteuer zahlen?
2) Was muss auf der Rechnung stehen, die ich dem Geschäft in Luxemburg stelle? (Bitte mit allen Details, damit das Finanzamt es anerkennt)
3) Neben der Rechnung brauche ich ja auch einen Lieferbeleg, reicht da eine Unterschrift vom Geschäft in Luxemburg, auf einem Dokument das sagt, dass die Ware von mir vorbeigebracht wurde?
Vielen Dank im Voraus, weiß ich zu schätzen!
2 Antworten
Das ist ein reihengrschäft, also die lieferung erfolgt direkt von belegen nach Luxemburg?
Und alle Beteiligten verwenden ihre USt ID aus dem jeweiligen Land? Und der Transport wird durch dich oder dem belgischen unternehmer veranlasst? Also der Luxemburgische Empfänger holt die ware nicht selbst in Belgien ab?
Dann kann die Vereinfachungsregelung für i.g. dreiecksgeschäfte verwendet werden und für dich ergibt sich keine USt Zahllast.
Dann wäre die Lieferung des belgischen Unternehmes als i.g. Lieferung steuerfei. Er muss neben seiner eigenen USt ID auch deine auf der Rechnung angeben. Ust darf nicht ausgewiesen werden.
Dein innergemeinschaftlicher erwerb gilt als besteuert und muss nicht gemeldet werden. Du erbringst eine grundsätzlich in Luxemburg steuerbare ruhende Lieferung für die die Steuerschuld auf dem Empfänger über geht. Das heißt auf deiner Rechnung ist keine Umsatzsteuer auszuweisen und du musst neben deiner auch die Luxemburgische USt iD des Empfängers zusammen mit den Hinweis auf das dreicksgeschäft und den Übergang der Steuerschuld auf der Rechnung angeben.
Der Umsatz ist im Zeile 32 der ust Voranmeldung anzugeben und mit der Angabe der ust ID des Empfänge in der ZM als dreiecksgeschäft einzutragen
Du solltest zur Umsatzsteuer angemeldet sein.
Dann teilst Du Deine EU-Ust-ID dem Verkäufer in Belgien mit, der checkt sie, ob sie stimmt und gültig ist, liefert an Deinen Endkäufer direkt und fakturiert Dir netto, d.h. ohne MwSt.
Ähnlich solltest Du bei dem Käufer in L verfahren, d.h. USt-ID erfragen (LU-xxx), überprüfen, dann Rechnungslegung netto also ohne MwSt
Rechnungen müssen jeweils die EU Umsatzsteuer-Nummern enthalten und den Zusatz, dass es eine intergemeinschaftliche Lieferung ist, die USt (oder MwSt-) befreit ist
Sollte Dein Käufer in L keine USt-Nr besitzen, so ist er wie ein Verbraucher zu behandeln und Du müsstest ihm aus D die deutsche MwSt in Rechnung stellen und entsprechend ausweisen