Wie findet ihr den Zusammenbruch der deutschen Automobilindustrie?

6 Antworten

Das Problem ist leider hausgemacht, da der Verbrenner auch die letzten 10 Jahre noch gehyped und unterstützt wurde, was ausschließlich ein deutsches Phänomen auf dem Weltmarkt ist.

Schaust Du Dich nämlich mal im Ausland um, wirst Du erkennen, das es dort genau andersherum ist. Dort nehmen die Verbrenner kontinuierlich ab und die Zahl der Elektro-Neuzulassungen steigen jährlich um einen 2-stelligen Prozentbereich.

Will sagen ... früher oder später wird es auch Audi, Mercedes und BMW treffen, da die Absätze im Ausland immer weiter einbrechen werden.

Ingenieurskunst rund um Motor und Getriebe ist nämlich bei Elektrofahrzeugen "wayne" , da es hier eher auf Elektrik und Software ankommt und die können u.a. Chinesen, Koreaner etc. eben mindestens genauso gut , - wenn nicht sogar besser wie deutsche Unternehmen wie VW fertigen und bauen.

Es fehlt hier ein Umdenken bei der europäischen, aber insbesondere bei der deutschen Automobilindustrie.

Anbei nur mal der Vergleich zwischen England, Deutschland und Frankreich , was die Neuzulassungen an E-Autos im ersten Quartal 2024 betrifft.

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Faktisch ist der Verbrenner bereits Tod aber die deutschen Automobilbauer reiten noch fleissig Ihr totes Pferd und wundern sich, warum der Absatz stagniert bzw. rückläufig ist.

 - (Technik, Politik, Geld)

Tate007  25.09.2024, 09:56

Liegt das Problem nicht eher darin, dass man vorschnell und schlagartig aufs Elektro-Pferd gesetzt hat? Die Nachfrage nach Elektroautos sinkt tendenziell. Man hat Milliarden investiert und Fahrzeuge entwickelt, die viele garnicht wollen. Deine Grafik zeigt zudem nur einen keinen Zeitabschnitt. Trotzdem ist erkenntlich, dass Verbrenner weiterhin begehrter sind. Die ausgegeben Ziele von x% Elektroautos wurden trotz Förderung nie erreicht. Deshalb müssen sie ja jetzt evtl. Werke schließen. Die vermeintliche Elektro-Wende kommt ja auch nicht aus dem Markt raus, sondern wird "von oben" gesteuert. Ich sehe bei weitem noch nicht, dass sich das langfristig durchsetzt.

Das IW Köln ist ein abhängiges privates Wirtschaftsforschungsinstitut. Hier kommt man immer zu einem Ergebnis, dass die Industrie selbst niemals einen signifikanten Anteil an Problemen oder Krisen hat. Schuld haben immer Staat, Gewerkschaften und Arbeitnehmer.

Bisher ist ja nur die Rede davon - aber wie es dann am Ende sein wird, weiß man ja noch nicht.

Das ist wieder mal so ein Fauxpas unserer Konservativen, die sich nicht schnell und entschieden genug auf die neue Technologie eigelassen haben, weil mit der alten noch viel zu gut zu verdienen war. Typisch für "Rückwärtsdenker" der konservativen Schule.

Aber wenn wir, auch wenn's weh tut, endlich den Strompreis senken und ordentlich Tankstellen bauen, dann wird auch das... ansonsten müssen wir halt gute Autos bauen - werden aber nie wieder unangefochtener Autobaumeister der Welt sein und auch damit keine so großen Exportüberschüsse erwirtschaften.

Es war auch 2014 nicht mehr geil ...

Es fehlt hier an Innovation, es wird nix Neues gemacht, immer nur "mehr von Demselben". Und dementsprechend sitzt man jetzt auf Produkten, deren Zeit nun klar vorbei ist.

Das liegt IMHO daran, dass die Industrie von Betriebswirtschaftlern gemanaged wird, denen das Produkt inhaltlich eigentlich wurst ist und die nur auf Preise und Kosten schauen, aber nicht auf technischen Fortschritt. Die haben die Kuh gemolken und gemolken und nun ist sie tot.

Ich kenn nur 1 positives Gegenbeispiel in Dland, und das ist Tesla - und klar dass die nicht von hier sind.

Der chinesische Markt ist eingebrochen einerseits wegen einer Konjunkturschwäche dort, aber andererseits weil die selbstverständlich halt innovative Produkte erwarten, die wir nicht anbieten.

Und es sind auch nicht die zu hohen Löhne und die zu teure Energie, sondern die altertümliche Produktionsmethode die noch viel zu viel Arbeitszeit schluckt, und die (Management-)Unfähigkeit in der Softwareentwicklung.

Hauptgrund ist, dass man in Deutschland zu lange an alter Technologie festgehalten hat… deutsche Autobauer haben sogar auf die Flottenregelung gewartet, bevor sie e-Autos verkauft haben (mit wenigen Ausnahmen)… die Industrie hat sich selbst ein Ei gelegt und will sich jetzt abputzen. Die Chinesen sind im E-Bereich inzwischen so gut, dass Smart von Chinesen gebaut werden und von Mercedes designet.

Woher ich das weiß:Hobby – Über Geld spricht man nicht…