Wie Einkommen schätzen?
Grüße, ich stelle im Moment zum ersten Mal einen Bafög Antrag, da ich ab Oktober studieren werde. Bei dem Einkommen der Eltern müssen Einkünfte aus vorherigem Jahr, sprich 2022 eingegeben werden.
Meine Eltern sind geschieden. Mein Vater ist anerkannt erwerbsgemindert und erhält daher Sozialhilfe (nicht zur vergleichen mit Bürgergeld).
Das Problem ist bei meiner Mutter. Sie hatte in 2022 einen Vertrag mit konstantem Lohn, weshalb sie monatlich zwischen 1850-1900€ netto erhielt. Seit Oktober 2023 arbeitet sie jedoch nur Teilzeit + Minijob. Sie verdient deshalb nur noch 1400-1600€ monatlich. Mir wurde von telefonischen Berater empfohlen, wegen dem geringem Einkommen auch einen Aktualisierungsantrag von 2024-2025 zu machen.
Bei meiner Mutter liegen bisher Lohnabrechnungen von Januar bis einschließlich Juli vor. Die restlichen soll man abschätzen. Problem ist aber, dass meine Mutter bei Bedarf (in dem Betrieb herrscht seit einiger Zeit Arbeitermangel) auch einige Schichten übernimmt. Deshalb verdient sie bei ihrem Teilzeitjob eben mal 950€, mal aber auch 1200€. Bei dem Minijob verdient sie konstant 520€. Wie soll ich das nun schätzen?
Schätze ich es zu viel, so könnte ich doch weniger Bafög bekommen. Schätze ich es zu wenig, bekomme ich zwar mehr Bafög, muss aber eventuell später was nachzahlen.
2 Antworten
Tja. Kennst du aus der Schulzeit möglicherweise noch die Begriffe Mittelwert, Durchschnitt und Median? Die könnten dir hier sehr weiterhelfen ;) Wie es immer so schön heißt: „Nicht für die Schule, für‘s Leben lernen wir“
Ansonsten funktioniert ein Aktualisierungsantrag, wie man übrigens ganz schnell ohne Probleme im Internet ergoogeln kann, so, dass die Fördersumme erstmal auf Basis der angegebenen Schätzwerte festgelegt und ausgezahlt wird, und später, wenn die Einkommen deiner Eltern für den Bewilligungszeitraum festgestellt wurden, reicht man die entsprechenden Nachweise nach und die Fördersumme wird neu berechnet. Es kommt dann entweder zu einer Nachzahlung oder zu einer Rückzahlung (ggf. Verrechnung).
Das bedeutet, dass du dir überlegen kannst und solltest, was besser für dich ist. Lieber das Einkommen deiner Mutter großzügig schätzen, entsprechend erstmal weniger Förderung bekommen und sich dann ggf. über eine Nachzahlung freuen, oder die Schätzung eher gegen Minimum angeben, erstmal mehr Bafög bekommen und dann tendenziell eher etwas zurückzahlen.
Du kannst nur das angeben, was Du sicher weisst. Alles andere schätze lieber vorsichtig, Du weisst ja schon, warum.