Wie die Demokratie besser schützen ohne sie anzugreifen?
Man sieht es immer wieder, jetzt auch in Brandenburg: Je höher das Bildungsniveau, desto weniger Zuspruch für die AfD.
Jetzt kann man sagen, das Bildungsniveau ist nicht der alleinige Faktor für die Wahlentscheidung sei und dass jemand Gutsituiertes sich womöglich mehr für "Luxusthemen" wie Gendern interessiere.
Doch auch hier sagen Studien, dass gerade Einkommensschwache, die die AfD wählen, damit eine Partei wählen, die ihre wirtschaftliche Lage verschlechtern würde.
Heißt: Ein erheblicher Teil von Wählern fällt auf die Fake News der AfD herein. (Um es klarzustellen: Die AfD ist nicht die einzige Fake-News-Verbreiterin, mit Abstand folgt auch die Union u. wieder mit Abstand zu dieser die FDP)
Diese Menschen haben zwar ihr Kreuz bei der Partei ihrer Wahl gemacht, aber offenkundig, weil sie getäuscht wurden u. eben nicht, weil diese ihre Interessen am besten vertritt.
Wie soll man damit umgehen?
3 Antworten
Direkte Maßnahme: Den Bürgern zuhören. Die AfD wird nicht (nur) aus voller Überzeugung für das Wahprogramm gewählt, sondern auch aus Frustration. Für viele ist die AfD Ausdruck von "Hier läuft etwas schief und nur so kann ich es zeigen." Demnach ist eine Sofortmaßnahme, den Bürgern zuhören und die Sorgen auch wirklich wahrnehmen und aufgreifen. Und dann konkrete Handlungen mit Plan und Souveränität durchsetzen.
Das Problem ist, viele Wähler wollen nicht reflektieren. Die AfD als Ausdruck der Frustration und als Vereinigung in einer gesellschaftlichen Stimmung die mit Emotionen funktioniert hat den Keim für das rationale Reflektieren erstickt. Es ist völlig egal, welche sachlichen Argumente man nennt, wenn sich ein Gefühl bei den Menschen gefestigt hat. Da spielen dann auch Narrative wie "Die Grünen...!" eine Rolle. Solche Aussagen werden nicht rational, sondern aus Emotionen getroffen.
Bildungsmaßnahmen können niemals sofort wirken, denn grundsätzlich muss dazu Bildung überhaupt angenommen werden. Einen Bildungsprozess kann man nicht erzwingen. Wenn ein erwachsener Wähler also aufgrund von unreflektierten Emotionen eine Entscheidung trifft, kann Bildung nicht funktionieren und wird es auch nicht.
Bildung kann also im Grunde nur durch die neue Generation(en) funktionieren. Dabei spielt das Bildungssystem eine wesentliche Rolle und hier gibt es im Allgemeinen großen Bedarf der Optimierung und Neuerungen. Sprich, das gesagte System bedarf einer Reform, die tiefgreifend wirkt, um eine Bildung zu schaffen, die Reflexion, den sensus communis und die moralische Autonomie fokussiert.
Zuerst sollte das Bundesverfassungsgericht gegen Unterwanderungen der AFD geschützt werden. Hoffe die Politik hat das auf dem Schirm ganz oben angetakkert.
Und nein, hat nur bedingt mit dem Bildungsniveau der Wähler zu tun. Die ganz Jungen sind sowieso gefühlt gewillt alles hinzunehmen. Sie kennen die Fakten nicht, das wissen sie auch und orientieren sich an ihren Eltern. Die Eltern leben mit ihren Werten und wenn da was zwischen kommt, dann gibt es Protest. Z.B. am Steuersystem, an der Grundsteuer, den ständigen Wechseln, egal in welche Richtung. Heizungsart, Energiepreise, E-Mobilität, Regionen ohne Internet, Wartezeiten auf Arzttermine... Diese Probleme betreffen alle Bildungsschichten. Auch hoch Gebildete wählen dann aus Protest die AFD.
Also wenn du die Wahl der AFD von der Bildung des Wählers abhängig machst, dann ist das meiner Meinung nach zu kurz gedacht.
Kleinbürgerliche Politik machen, Themen angehen, die vor Allem die Finanzschwachen hilft, sie finanziell von unsinnigen Steuern zu befreien.
Damit sind aber jetzt nicht nur Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger gemeint, sondern auch Geringverdiener, Leiharbeiter, und Teilzeitarbeiter.
Generell bräuchte es unterm Strich deutlich mehr Volksentscheide.
Denn das derzeitige politische Klima ist davon bestimmt, dass von oben nach unten herabregiert wird, und die Bürger einfach Alles ungefragt mitmachen sollen.
Ein Wahlmodell wie die Schweiz, wo jedes Gesetz nur per Volksentscheid eingeführt oder beendet wird, wäre zukunftsweisend.
Aber die Deutsche Politik fürchtet, da eine Art Extremismusgefahr. Und das obwohl sie die Schweiz als genaues Gegenteil vor ihrer Nase sieht, dass das nicht zu Extremismus führt, sondern zu mehr zufriedenen Wählern, bzw. mehr politisch-interessierte.
Wenn die überwiegend jungen Wähler denn mal das Wahlprogramm der AFD lesen und auch verstehen würden, dann hätten sie ihr Kreuz wahrscheinlich woanders gemacht. Wer will denn seinen Urlaub in DM bezahlen? Das hatten wir lange genug mit den Währungsumrechnungen. Dann die ganzen Reispässe, wenn Dl. aus der EU austritt. Der Fehler liegt meiner Meinung nach eher in der Medienpräsenz. Da spielt die AFD auf allen Kanälen mit und die sog. Altparteien haben keinen Etat für so etwas eingeplant oder kennen Tik Tok nicht.