Wie definiert ihr Rassismus, und woher stammt eure Definition? Glaubt ihr, dass jeder Mensch Rassismus in sich trägt?

5 Antworten

Im Kern ist Rassismus, Menschen aufgrund ihrer vermeintlichen oder tatsächlichen Zugehörigkeit zu einer bestimmten Rasse oder ethnischen Gruppe zu diskriminieren, zu benachteiligen oder zu unterdrücken.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Rassismus oder Rassenlehre geht davon aus, dass bestimmte Verhaltensweisen, Entwicklungen, Denkmuster, Fähigkeiten usw biologisch bzw genetisch festgelegt sind für Menschen bestimmter Rassen und Ethnien.

Und damit meine ich nicht Genetik im Sinne dessen, was dir eben deine Eltern oder Vorfahren mit auf den Weg geben usw.

Sondern einer festen, biologischen Determination in der es von Natur aus so festgelegt ist. Laut Rassismus ist für die Entwicklung, Verhalten usw von Kulturen, Rassen, Ethnien usw nicht deren Lebensumstände, Lebensrealität, Geschichte, Sozialisierung usw verantwortlich - sondern einzig und alleine die Rasse oder Ethnie selbst. (Vereinfacht gesagt)

Die nächste Stufe wäre dann zb zu sagen Menschen mit einem IQ unter 80 können ja eigentlich keine Weißen sein usw oder Schwarze die einen IQ von 100 Plus haben hätten eben ganz viele weiße Gene und wären nur optisch schwarz usw

Der nächste, dass Menschen anhand ihrer Abstammung sich gar nicht ändern oder entwickeln können.

Und irgendwann die höchste Stufe wäre dann die Menschen nach wert zu sortieren oder noch mehr wie die Nazis es getan haben.

Rassismus ist einer Ethnie oder "Rasse" einheitliche Merkmale zuzuschreiben als wenn es sich um eine homogene Gruppe handeln würde.

Z.B. alle Schwazen seien gut in Basketball oder würden ihre Kinder im Stich lassen, alle Asiaten seien gut in Mathe, alle Araber seien Drogendealer, alle "Weißen" seien Rassisten.

Gute Frage. Für mich ist Rassismus alles herabwürdigende Denken und Handeln gegenüber anderen Völkern, Kulturen oder Religionen. Auch glaube ich muss es immer pauschalisiert sein, um als Rassismus zu gelten. Und es muss einen biologischen Hintergrund geben, wobei ich Kulturen und Religionen, die ja schon meist mit dem Geburtsort und Umfeld zu tun haben, auch dazu zähle.

Vorurteile hingegen wie alle Chinesen sind gut in Mathe halte ich nicht für rassistisch, denn ich bin überzeugt davon, dass das kein Mensch wirklich allen Ernstes glaubt. Vielmehr sind es scherzhaft gemeinte Klischees. Und selbst wenn man manchmal glaubt an manchen Klischees über andere Völker sei etwas dran, so greift hier immernoch nicht die Pauschalisierung, dass dies oder jenes auf alle zutreffe. Also ich kenne keinen der ernsthaft glaubt jeder einzelne Italiener macht gute Pasta oder jeder Pole ohne Ausnahmen klaut Autos. Glaube auch wirklich nicht, dass es Menschen gibt, die Klischees pauschalisierend für einen Fakt halten.

Interessant wären einige Beispiele oder Szenarien, die man dann als Rassismus oder als nicht Rassismus beurteilt :D


rkwiss  21.09.2024, 20:37

Warum beziehst Du andere Völker, Kulturen oder Religionen hier mit ein, obwohl bereits der Wortstamm den Fokus auf Rassenabhängigkeit legt? Ich weiß, dass sehr viele das so handhaben, ich möchte es nur gerne verstehen. So ist es m.E. kein Rassismus, Sprüche gegen Muslime zu bringen, gegen Araber aber z.B. schon. Allerdings kenne ich auch keine Wortalternative z.B. für Religionsbashing. Warum benutzt man z.B. gerade bei Religionen, die ja üblicherweise rassenübergreifend gelebt werden, das Wort Rassismus? Ich kann das echt nicht nachvollziehen.

Aemkeyz  21.09.2024, 22:54
@rkwiss

Weil kaum jemand die offizielle Definition von Rassismus kennt oder aber sie zwar kennt, und dennoch ein inzwischen eigenes Verständnis davon hat, weil es in der Gesellschaft nach und nach entfremdet wurde und heute keiner mehr nach der Definition sucht sondern es so nimmt, wie es in seinem Leben in verschiedenen Kontexten gehört bzw. verwendet wurde.

Das mag ja unangebracht oder falsch sein, aber sollte nicht gerade verwundern, wenn Medien es genauso gebrauchen wie sie es wollen.

rkwiss  22.09.2024, 11:25
@Aemkeyz

Hm, ist wahrscheinlich auch einfacher, ein oft benutztes Wort dafür zu verwenden, wo die negative Konnotation allgemein bekannt ist, als ein Wort, was kaum einer kennt, obwohl es vielleicht treffender wäre.

Garnet72  22.09.2024, 18:57
@rkwiss
Allerdings kenne ich auch keine Wortalternative z.B. für Religionsbashing.

Evtl. religiöse Diskriminierung, zu der ja auch anti-muslimische/islamische Ressentiments zählen würden.

rkwiss  22.09.2024, 19:12
@Garnet72

Ist eine Variante, aber schwierig im Sprachgebrauch, Du Rassist geht leichter über die Zunge, wenn man jemanden beschimpfen will. 😉

Allerdings finde ich Deine Variante für die Schriftform wesentlich passender.

Rassismus äußert sich häufig durch Stereotypen. Er muss auch nicht immer negativ gemeint sein, trotzdem ist es Rassismus. Wie beim Asiaten, der gut in Mathe ist usw. Das sind alles Vorurteile, die man durch Erfahrungen erworben hat.