Welche Belastung ist richtig?

1 Antwort

Sagen wir, das ist ein "Teufelskreis". Der Impuls, sich mit dem Leben zu konfrontieren, ist positiv - aber eben auch ein Stressor, ein selbst gemachter, der dann wieder zu (psycho-)somatischen Beschwerden führt.
Ich glaube, Sie setzen sich selbst (gut gemeint) unter Druck, und Ihre angeschlagene Psyche reagiert darauf mit Somatisierung.
Nun würde klassisch von Ärzten dazu geraten werden: "Machen Sie eine Psychotherapie". Das aber ist gegenwärtig (seit inzwischen eigentlich vielen Jahren) aufgrund des Therapeutenmangels nicht einfach. Dennoch können Sie es versuchen. Je jünger Sie sind, desto größer ist Ihre Chance, eine Therapeutin oder einen Therapeuten zu finden. Es gibt auch Online-Therapien, aber die werden nur von wenigen Kassen bezahlt, z.B. der BARMER - da müssten Sie bei Ihrer Kasse nachfragen. Anbieter ist in diesem Fall MINDDoc der Schön Kliniken.
Eine andere Möglichkeit wäre, die Anforderungen zunächst klein zu halten - "ein Schritt nach dem anderen". Vieleicht haben Sie sich überfordert. Auch könnten Sie (Psychiater-Besuch) versuchen, ein wirksames Antidepressivum zu finden. In den letzten Jahren hat es viele Neuentwicklungen gegeben, die die "klassischen" SSRI wie Fluoxetin, Sertralin, Citalopram oder Venlafaxin ergänzt haben - da könnte etwas dabei sein, was Ihnen mehr Antrieb ohne Druck gibt.
Wenn Sie auf externe Hilfe verzichten wollen, dann kann ich nur nochmals dazu raten: freuen Sie sich an den kleinen Schritten - überfordern Sie sich nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung