Welche Belastung ist richtig?
Hallo,
durch Ängste und psychosomat. Beschwerden, aber auch durch sehr unangenehme Umstände, lebe ich seit langem ein sehr passives Leben, mit dem man nicht zufrieden sein kann.
Ich will, u. muss da früher oder später wieder rauskommen, in viel mehr Aktivität.
Kürzlich bekam ich da auch so einen inneren Schub, wo ich merke: es kann so nicht weitergehen. Da pushe ich mich dann immer selber die ganze zeit, das verselbstständigt sich dann auch mitunter etwas.
Leider führte dies die letzten Tage und Wochen dazu, dass sich mein Nacken immer mehr überspannte, mit der Folge ständigen Schwindels. Früher konnte ich das mal mit Joh. kraut bändigen - nun klappt das iwie nicht mehr so.
Was kann man denn da machen?
Der innere Impuls, wieder aktiver zu leben, also auch mal gegen das Gefühl, der ist doch richtig. Sonst wird das nie wieder. dieses ständige passive Herumhängen ist eine Katastrophe. Nur wenn bereits die Einstellung, wieder mehr zu machen, bereits zu einer nervlichen Überspannung führt, im Verbund mit dem Schwindel:
- da müsste ich ja doch wieder "kürzer treten", sprich: gar nichts machen.
ich bin da derzeit ratlos. Jemand ne Idee?
1 Antwort
Sagen wir, das ist ein "Teufelskreis". Der Impuls, sich mit dem Leben zu konfrontieren, ist positiv - aber eben auch ein Stressor, ein selbst gemachter, der dann wieder zu (psycho-)somatischen Beschwerden führt.
Ich glaube, Sie setzen sich selbst (gut gemeint) unter Druck, und Ihre angeschlagene Psyche reagiert darauf mit Somatisierung.
Nun würde klassisch von Ärzten dazu geraten werden: "Machen Sie eine Psychotherapie". Das aber ist gegenwärtig (seit inzwischen eigentlich vielen Jahren) aufgrund des Therapeutenmangels nicht einfach. Dennoch können Sie es versuchen. Je jünger Sie sind, desto größer ist Ihre Chance, eine Therapeutin oder einen Therapeuten zu finden. Es gibt auch Online-Therapien, aber die werden nur von wenigen Kassen bezahlt, z.B. der BARMER - da müssten Sie bei Ihrer Kasse nachfragen. Anbieter ist in diesem Fall MINDDoc der Schön Kliniken.
Eine andere Möglichkeit wäre, die Anforderungen zunächst klein zu halten - "ein Schritt nach dem anderen". Vieleicht haben Sie sich überfordert. Auch könnten Sie (Psychiater-Besuch) versuchen, ein wirksames Antidepressivum zu finden. In den letzten Jahren hat es viele Neuentwicklungen gegeben, die die "klassischen" SSRI wie Fluoxetin, Sertralin, Citalopram oder Venlafaxin ergänzt haben - da könnte etwas dabei sein, was Ihnen mehr Antrieb ohne Druck gibt.
Wenn Sie auf externe Hilfe verzichten wollen, dann kann ich nur nochmals dazu raten: freuen Sie sich an den kleinen Schritten - überfordern Sie sich nicht.