Was soll ich tun wenn ich nicht mehr weiter weiß obwohl ich seit 1 Jahr in Behandlung bin?

Support

Hallo Maruseru740,

Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.

Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).

Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/

Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was  Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!

An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf! 

Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktion/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.

Zögere im Notfall bitte auch nicht, den Notruf 112 zu wählen!

Viele GrüßeRaymond, Support76 von gutefrage

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Es tut mir leid, dass du solche belastenden Erfahrungen machst. Deine Situation klingt äußerst schwierig, und es ist bewundernswert, dass du trotz allem versuchst, Wege zu finden, um dir selbst zu helfen. Es ist verständlich, dass du dich frustriert fühlst, wenn du das Gefühl hast, dass die Behandlung nicht den gewünschten Erfolg bringt und wenn du denkst, dass du nicht gehört oder verstanden wirst.

Es gibt einige Punkte, die ich ansprechen möchte:

1. Psychologische Unterstützung und Therapie

Du hast erwähnt, dass du seit einem Jahr in psychologischer Behandlung bist, aber wenig Besserung spürst. Es kann sein, dass du noch nicht die richtige Behandlungsform oder den richtigen Therapeuten für deine Bedürfnisse gefunden hast. Schizophrenie oder ähnliche psychische Erkrankungen erfordern oft eine spezialisierte und langfristige Behandlung, die auch Anpassungen über die Zeit erfordern kann. Wenn du das Gefühl hast, dass deine aktuelle Therapieform nicht ausreicht, wäre es eine Überlegung wert, mit deinem Therapeuten darüber zu sprechen, ob alternative oder zusätzliche Therapieansätze sinnvoll wären. Manchmal kann auch eine medikamentöse Anpassung oder ein anderer Ansatz, wie eine Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologische Therapie, helfen.

2. Selbsthilfeansätze

Es ist gut, dass du versuchst, aktiv nach Wegen zu suchen, um deine Situation zu verbessern. Dinge wie Atemübungen, Eisbaden oder Nahrungsergänzungsmittel können in gewissem Maße unterstützend sein, vor allem wenn es um die Regulierung von Stress und die Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens geht. Allerdings sollten solche Methoden nie den Platz einer professionellen Therapie einnehmen, sondern eher als Ergänzung dazu dienen. Zudem ist es wichtig, bei Nahrungsergänzungsmitteln vorsichtig zu sein, da sie in manchen Fällen Nebenwirkungen haben oder die Wirkung von Medikamenten beeinflussen können. Es wäre sinnvoll, diese Dinge mit einem Arzt oder Therapeuten zu besprechen, bevor du sie langfristig in deinen Alltag integrierst.

3. Deine Überzeugung von einer körperlichen Erkrankung

Wenn du das Gefühl hast, an einer unbekannten Geschlechtskrankheit zu leiden, obwohl bisherige Tests dies nicht bestätigt haben, könnte es sein, dass dein starkes körperliches Empfinden Teil deiner psychischen Erkrankung ist. Körperliche Symptome können sich oft durch psychische Belastungen verstärken oder sogar ausgelöst werden. Es ist verständlich, dass du dich unverstanden fühlst, wenn andere deine Sorgen nicht ernst nehmen. Ein offenes Gespräch mit deinem Arzt könnte helfen, ein besseres Verständnis für deine körperlichen und psychischen Beschwerden zu bekommen. Eventuell wäre auch eine zweite ärztliche Meinung ratsam, um deine Sorgen zu klären.

4. Suizidgedanken

Dass du weiterhin Suizidgedanken hast, ist ein ernstzunehmendes Zeichen dafür, dass du dringend zusätzliche Unterstützung brauchst. Es ist wichtig, dass du nicht allein mit diesen Gedanken bleibst. Es gibt Krisendienste, die speziell dafür da sind, Menschen in akuten Krisen zu unterstützen. In Deutschland könntest du dich beispielsweise an die Telefonseelsorge wenden, die rund um die Uhr erreichbar ist (Tel: 0800 111 0 111). Auch eine Klinik oder ein Kriseninterventionszentrum könnte in extremen Phasen helfen.

5. Netzwerk aufbauen

Es kann sehr entlastend sein, Menschen zu finden, die ähnliche Erfahrungen machen oder sich in ähnliche Situationen einfühlen können. Vielleicht gibt es Selbsthilfegruppen für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder speziellen Herausforderungen wie Schizophrenie, an denen du teilnehmen kannst, um dich mit anderen auszutauschen. Das Gefühl, nicht alleine zu sein, kann viel bewirken.

6. Langfristige Perspektive

Es klingt, als ob du schon viele Dinge ausprobiert hast und einen Weg suchst, der für dich langfristig funktioniert. Manchmal ist es hilfreich, die nächsten Schritte in kleineren, realistischen Etappen zu planen. Der Druck, „sofort eine Lösung“ zu finden, kann zusätzlichen Stress verursachen. Konzentriere dich darauf, kleine Fortschritte zu machen, die deine Lebensqualität im Alltag verbessern können. Das Gefühl, dass „niemand einem glaubt“, kann erdrückend sein, aber dein Fokus sollte darauf liegen, Wege zu finden, wie du dein Wohlbefinden steigern kannst – auch wenn andere dies vielleicht nicht sofort nachvollziehen können.

Zusammengefasst:
  1. Überlege, ob du die Therapieform oder den Therapeuten anpassen solltest.
  2. Atemübungen und Eisbaden können eine gute Ergänzung sein, aber keine Therapie ersetzen.
  3. Kläre deine körperlichen Beschwerden erneut mit Ärzten, aber sei auch offen für die Möglichkeit, dass psychische Faktoren eine Rolle spielen könnten.
  4. Suizidgedanken sind ein Notfall – bitte suche dir sofort Hilfe, wenn diese Gedanken intensiver werden.
  5. Versuche, dich mit Menschen auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Ich hoffe, du findest Wege, die dich auf deinem Weg unterstützen. Es ist wichtig, dass du nicht aufgibst und dir auch in kleinen Schritten hilfst.

Woher ich das weiß:Recherche

Maruseru740 
Beitragsersteller
 21.09.2024, 12:50

Vielen Dank für deine Antwort, du hast dir sehr viel Mühe gegeben und du hast mir auch das Gefühl gegeben das du mich verstehst, danke! :)

Bitte benutze Satzzeichen! Du kannst das, das weiß ich. Es ist anstrengend, das zu lesen und darauf hat niemand Lust!

Schizophrenie ist eine neurologische Erkrankung und da sollte sie auch angegangen werden. Deshalb ist in erster Linie eine Psychiatrische Versorgung notwendig. Es gibt Tabletten, die helfen, die Symptome abzumildern oder gar für Monate oder Jahre verschwinden zu lassen.

Bitte schreibe keine Suizidmethodik hier rein!

Bist Du medikamentös eingestellt?


Maruseru740 
Beitragsersteller
 21.09.2024, 02:41

Entschuldigung das ich so sehr ins Detail gegangen bin, aber die meisten nehem mich irgendwie nicht so ernst habe ich das Gefühl, aber Entschuldigung und danke für deine Antwort, ich nehme keine Medikamente mehr, weil sie mir nur am anfang kurz geholfen hatten, aber dann nicht mehr und es weiß jeder das ich es nicht mehr nehme und ich muss es auch nicht mehr nehmen, Entschuldigung das ich mir schwer tue mit Satzzeichen usw.

Nachtkindchen  21.09.2024, 02:44
@Maruseru740

Du hast in den vorigen Fragen auch gut geschrieben. Du kannst das.

Medikamente sind aber ein Muss bei dem Leidensdruck, den Du hast. Der verändert sich nicht nennenswert durch eine Gesprächstherapie, es braucht die Medikamente als Basis.

Es gibt ja viele Präparate. Bitte geh nochmal zum Psychiater und lass Dich auf Medikamente einstellen. Dann geht es Dir auch besser.

Die Therapie der Wahl ist bei wahnhaften Störungen / Schizophrenie Medikamente. Es gibt heutzutage viele modernere Medikamente, die dagegen helfen können, dass die Gedanken etwas leichter und somit aushaltbarer werden. Psychotherapie ist sicherlich gut und sinnvoll, allerdings solltest du dafür arbeitsfähig sein und dir nicht ständig diese Gedanken aufdrängen, denn irgendwann dreht ihr euch so im Kreis. Die Psychotherapie sollte beim Umgang mit der Erkrankung helfen und vor allem dass du selbst zum Experten über deine Erkrankung wirst, damit du sie besser einschätzen und damit umgehen kannst. Dafür sollten die Gedanken auf einem kontrollierbaren Niveau sein, damit du auch klar und reflektiert denken kannst.

Suche dir einen Psychiater / Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und rede mit ihm über die medikamentöse Einstellung. Es stehen verschiedene Präparate zur Wahl und ich bin mir sicher, dass dir eins davon helfen wird. Es gibt auch die Möglichkeit diese bedarfsweise verordnen zu lassen, so dass du sie nur einnimmst wenn es wieder schlimm ist. Gibt aber auch Festmedikamente. Außerdem gibts auch die Möglichkeit einer Depot-Spritze, so dass du im Alltag nicht mehr auf Tabletten angewiesen bist und nur noch alle paar Wochen zur Spritze beim Hausarzt / Psychiater vorbei schauen musst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – staatl. examinierte Pflegefachkraft i.d. Psychosomatik