Was muss passieren um den Ukraine Krieg zu beenden?
Hallo habe eine frage was muss passieren um den Ukraine Krieg zu beenden momentan sieht es nicht danach aus das er bald vorbei ist ich habe das Gefühl das putin nicht zu Friedensverhandlungen kommt weil er garnicht beenden will ich denke der Krieg wird sich so lange dahin ziehen wie der Krieg in Irak
6 Antworten
Wenn wir uns geschichtlich damit befassen, stellen wir fest, dass Kriege meist auf eine der folgenden Arten enden:
- Sehr schnelle Einigung - schon kurz nach Kriegsausbruch gibt es Gespräche, in denen sich eine der beiden Seiten durchsetzen und ihre primären Ziele erreichen kann. Man denke an die vielen unterschiedlichen Kriege Napoleons: es waren meist sehr kurze Feldzüge mit wenigen, entscheidenden Schlachten. Für die vorindustrielle Kriegsführung war eine solche Art des Kampfes generell üblich. Ein solcher Friedensversuch ist im Ukrainekrieg bereits gescheitert.
- Existenzielle Bedrohung - eine der beiden Seiten gerät in eine Lage, in der eine Fortsetzung des Krieges den Fortbestand des Staates gefährden würde. Die Hauptstadt wird belagert, es gibt massive Unruhen im ganzen Land, die komplette Wirtschaft kollabiert, die Front bricht zusammen... Dann kann eine Kapitulation/ein Friedensschluss das "geringere Übel" sein. In einer ähnlichen Lage befand sich etwa Deutschland gegen Ende des Jahres 1918, ebenso wie Frankreich im Krieg gegen Preußen 1871.
- Totale Erschöpfung - beide Parteien sind nicht in der Lage, ihre Ziele zu erreichen. Die komplette Wirtschaft ist nur noch auf Krieg ausgerichtet, es herrscht massives Elend in der Bevölkerung. Eine ganze Generation wird im Krieg verheizt, jede Familie hat Verluste zu beklagen. Die Moral ist auf dem Tiefpunkt. Am Ende siegt die Erschöpfung: man setzt sich zusammen und findet irgendeine Einigung. Man denke an den Dreißigjährigen Krieg, teilweise vielleicht an den Vietnamkrieg.
- Einfrieren des Krieges - der Krieg "friert" ein, es finden kaum noch Kampfhandlungen statt. Niemand weiß eigentlich noch, warum überhaupt Krieg geführt wird, die ursprünglichen Kriegsziele scheinen unerreichbar. Manche dieser Kriege werden völkerrechtlich nie beendet, sondern nur durch einen "dauerhaften Waffenstillstand" unterbrochen. Meist werden sie nie wieder aufgenommen. Der Koreakrieg endete auf ähnliche Weise, ebenso der Chinesische Bürgerkrieg, bei dem die Kuomintang einfach nach Taiwan flüchtete und seitdem halbwegs Ruhe herrscht.
- Totale Vernichtung - eine der beiden Seiten setzt sich vollständig durch und erringt den totalen Sieg: die Hauptstadt und die wichtigsten Industriezentren des Gegners werden erobert, die Armee völlig zerschlagen, die Regierung eventuell verhaftet. Man denke an Deutschlands Niederlage im Mai 1945 oder - sehr viel früher - den Sieg Alexanders des Großen über das Perserreich.
Es bleibt abzuwarten, ob eines dieser Szenarien zum Ende des Ukrainekriegs führen wird. Ich persönlich halte Option zwei, drei und vier für denkbar.
Putin muss aufhören und seine Truppen zurück ziehen. Eigentlich ganz einfach. Aber das wird und kann er zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Den, wenn er es gewollt hätte, hat er verpasst.
Sein Plan in die Ukraine einzumarschieren hat nichts mit diesem Neonazi Mist zu tun von der er zu beginn seiner "Spezialoperation" gesprochen hat.
Er möchte Russland zu seiner alten Größe und Macht zurückführen. Das ist der einzige Grund. Und wenn das mit der Ukraine so geklappt hätte wie er sich das schön geredet hat, wäre nach der Ukraine das nächste Land der früheren UdSSR dran..
Blöd ist allerdings das er nicht mit der Wehrhaftigkeit und Verteidigung der Ukraine gerechnet hat. Und schon mal gar nicht mit der westlichen Hilfe und den Sanktionen in diesem Ausmaß. Wenn er jetzt aufhören würde hätte er sein Gesicht verloren und es würde heißen das er noch nicht mal mit der Ukraine fertig wird.
Das würde dann unweigerlich an seinem Posten als ewiger Präsident rütteln. Also bleibt ihm nichts anderes übrig als die ganze Sache bis zum Sanktnimmerleinstag weiter zu machen koste es was er wolle.
Im Grunde eigentlich schon aber aktuell sagt er ja das er sein Ziel noch nicht erreicht hat. Das heißt für seine Hardcore Fans das er noch nicht am Ende ist.
Da kann man schon etwas eine kleine Parallele zu Trump und deren Fans ziehen. Wenn er etwas sagt hören und sehen seine Getreuen nur das was sie sehen und hören wollen.
Das ist bei Putin im Prinzip nicht anders.
Putins kriegerischer Imperialismus wird nur dann gestoppt, wenn der russische Diktator einsehen muss, dass er mit seinen brutalen Völkerrechtsbrüchen keinen Erfolg haben wird und mit seinem hybriden Desinformationskrieg die Unterstützung der Ukraine nicht brechen kann. Wir müssen die Ukraine glaubwürdig, kontinuierlich und konsequent weiter unterstützen und dafür alle Mittel nutzen, die uns das Völkerrecht erlaubt. Wir müssen endlich Putin rote Linien setzten, statt aus Angst vor Putins leeren Drohungen irgendwelche Rücksicht auf den russischen Aggressor zu nehmen. Putins Angriffskrieg auf die Ukraine muss scheitern, nur so wird der Frieden wieder hergestellt und die regelbasierte internationale Ordnung gewahrt.
Ich zitiere dazu diese Meldung:
Kara-Mursa: Putin darf keinen gesichtswahrenden Ausweg aus Ukraine-Krieg bekommenDer russische Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa hat den Westen davor gewarnt, dem russischen Präsidenten Putin einen 'gesichtswahrenden Ausweg' aus dem Ukraine-Krieg zu gewähren. Sonst drohe ein weiterer Krieg oder eine 'andere Katastrophe'.
Putin hat bisher Friedensverhandlungen immer abgelehnt. Er träumt noch davon, die ganze Ukraine einzunehmen, wie er es von Anfang an vorhatte.
Der Westen hat die Unterstützung anfangs nur halbherzig betrieben. Das Ergebnis sehen wir jetzt.
Und ein Diktatfrieden, wie er Putin vorschwebt, ist für die Ukraine nicht akzeptabel.
Zunächst müsste sich im Kreml ein Fenster öffnen und Putin fliegen lernen. Dann muss irgendein Oligarchennachfolger eine gute Story spinnen, warum es Krieg gegeben hat und weshalb Putin inwiefern Schuld daran hatte.
Das ist die Basis für Gespräche zwischen der Ukraine und Russland.
Das heißt es jetzt schon. Nach 2,5 Jahren Krieg und mehr als 500.000 toten oder schwerstverwundeten russischen Soldaten hat er noch keines seiner Kriegsziele erreicht. Und eingenommen heißt nicht befriedet.