Was kann ich tun wenn ich der Meinung bin ich bezahle zu viele Steuern?
Das Problem ist folgendes: ich habe in einer Firma als normaler Mitarbeiter angefangen. Nebenbei habe ich ein Studium gemacht, über mehrere Jahre hinweg und habe auch mehrere Lohnerhöhungen bekommen (was dann teilweise oder vollständig von der kalten Progression aufgefressen wurde). Überstunden habe ich seit dem keine mehr gemacht weil es sich nicht mehr gelohnt hat.
Jedenfalls habe ich nicht nur meine komplette Freizeit über Jahre hinweg geopfert für ein teures Studium dass ich selbst bezahlt habe sondern ich habe jetzt weniger als jeder normale Mitarbeiter der nicht studiert hat.
Grund dafür waren, wie gesagt kalte Progressionen, ich habe mein bruttogehalt fast verdoppelt so dass ich den spitzensteuersatz von 42% bezahlen muss. Nun bezahle ich knapp 3300 Euro an Steuern und Sozialabgaben (steuerklasse 1 nicht verheiratet) aber mir bleiben nur knapp 2200 Euro. Also mehr als die Hälfte. Das Studium war definitiv der größte Fehler meines Lebens. Klar besteht ja bedarf aber was bringt mir das?! Natürlich habe ich das finanzamt angerufen und die Frau war auch sehr nett und sie hat mir das auch erklärt aber machen kann man leider nicht.
Natürlich habe ich sofort weil ich keine andere Möglichkeit gesehen habe gekündigt und bei einer anderen Firma als normaler Mitarbeiter wieder angefangen. Dort habe ich 2900 bis 3000 netto, je nach Zuschläge.
Hat jemand damit Erfahrung? Das ist doch nicht normal oder? Klar reden alle davon dass Deutschland mittlerweile eine Mafia ist und dass die Mittelschicht wegkommen soll, blablabla... Aber gibt es hier jemand der ebenfalls das Problem hat und wenn ja wie geht man damit um?
5 Antworten
Da ist ziemlicher Blödsinn. In Deutschland haben wir nie Steuerabgaben (inklusive Sozialabgaben) von 100%. Auf gut deutsch: wenn du mehr verdienst, hast du niemals weniger netto. Es bleibt immer etwas hängen. Daran ändert auch die kalte Progression nichts.
Bei 5.500 € brutto sind es keine 2.200 € netto, sondern 3.400 € netto, was man in jedem Brutto Netto Rechner problemlos nachprüfen kann.
Hast du noch private Abzüge, die über deine Firma gehen, denn so wie du es darstellst, kann es nicht sein.
Bei normalen Abzügen von 3300 EUR hast du 8000 EUR Brutto und bleiben dir ca. 4700 EUR.
Wenn du aber Sonderzahlungen hast und Abzüge wegen privaten Sachen z.Bsp. Auto über die Firma oder Versicherungen, dann wird dein Nettolohn verringert.
Auf jeden Fall hat das nicht mit irgendwelchen Fortbildungen zu tun, außer die bezahlst du mit deinem Gehalt deine Fortbildungen bei der Firma ab, dann wird natürlich dein Nettolohn vermindert.
Kalte Progression macht sich nicht bei bei solchen Beträgen bemerktbar. Das ist, wenn du 2000 EZR verdienst und dann 100 EUR mehr bekommst, dann hast du am Ende weniger raus, aber nicht in der Gehaltsklasse, in der du sein müsstest.
Da stimmen die Verhältnisse irgendwie nicht; solltest du selbst mal prüfen, es gibt Zeugs im Internet; Lohnsteuertabellen und pipapo dazu .
Nun bezahle ich knapp 3300 Euro an Steuern und Sozialabgaben (steuerklasse 1 nicht verheiratet) aber mir bleiben nur knapp 2200 Euro.
Da stimmt was nicht.
Bei 5500 Brutto solltest Du ca 3400 Netto raushaben.
Zeig mal (geschwärzt) Deine Gehaltsabrechnung.
Kalte Progression nennt man das hat die Frau mir erklärt vom finanzamt. Das kommt von den ganzen Lohnerhöhungen. Deshalb habe ich weniger ...
Unsinn.
Bei 5500 Brutto zahlst Du unter 1000 Euro an Lohnsteuer. Jemand mit 3500. Brutto zahlt ca 430 € Steuern und hat gut 2330 € Netto.
Deshalb die Frage was man tun kann?!
Sich die Gehaltsabrechnung anschauen.
Hier stimmt doch rein gar nichts.
Nebenbei habe ich ein Studium gemacht, über mehrere Jahre hinweg und habe auch mehrere Lohnerhöhungen bekommen (was dann teilweise oder vollständig von der kalten Progression aufgefressen wurde). Überstunden habe ich seit dem keine mehr gemacht weil es sich nicht mehr gelohnt hat.
Das alleine ist schon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Unsinn. Eine Inflation von über 2% haben wir erst seit 2021 (mit 3,1%) erreicht, davor lag sie sage und schreibe 13 Jahre lang knapp über 0 bis 1,5%.
https://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland
ich habe mein bruttogehalt fast verdoppelt so dass ich den spitzensteuersatz von 42% bezahlen muss. Nun bezahle ich knapp 3300 Euro an Steuern und Sozialabgaben (steuerklasse 1 nicht verheiratet) aber mir bleiben nur knapp 2200 Euro.
Und das ist definitiv Unsinn. Bei brutto € 5.500.-- liegen die Sozialabgaben bei € 1.123,79 und die Steuerlast in StKL I bei € 978,25.
https://www.brutto-netto-rechner.info/index.php
Das Studium war definitiv der größte Fehler meines Lebens.
Keine weiteren Fragen.
Danke schön für die Antwort. Kalte Progression nennt man das hat die Frau mir erklärt vom finanzamt. Das kommt von den ganzen Lohnerhöhungen. Deshalb habe ich weniger bzw bezahle mehr Steuern als jemand der noch nie eine Lohnerhöhung bekommen hat und im selben Bereich arbeitet, mit derselben Arbeit und denselben arbeitszeiten. Deshalb die Frage was man tun kann?!