Was genau bringt der Ukraine-Krieg Russland eigentlich?

17 Antworten

Ursprünglich die Beherrschung der Ukraine, wenn nicht sogar die Vereinigung der Ukraine mit Russland, da er die Ukrainer ja nicht als selbstständiges Volk ansieht.

Da dies aber nicht passieren wird, hofft er wohl, die Ukrainer im jahrelangen Abnutzungskrieg zermürben zu können, damit sie wenigstens das Donbass abtreten, ihre Ansprüche auf die Krim aufgeben und die Verbindungs- bzw. Versorgungsunternehmen dazwischen ebenfalls. Dann qürde er als Held und größer Führer gesehen werden, höchstwahrscheinlich sein Ziel, so in die Geschichtsbücher einzugehen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium und Beruf
Von Experte vanOoijen bestätigt
Was genau bringt der Ukraine-Krieg Russland eigentlich?

Wenn Russland den Krieg nicht gewinnt bringt er logischerweise nur Nachteile.

Daher wäre eher die Frage was hätte der Krieg gebracht wenn man ihn innerhalb eines Jahres gewonnen hätte.

Das die Ukraine so lange übersteht hätten zu Kriegsbeginn nur wenige geglaubt.

Und was dann der Krieg gebracht hätte ist ziemlich massiv. Eine Bevölkerungserhöhung Russlands um 25%. Dazu unmengen an hochproduktivem Farmland welches für locker weitere 25% Bevölkerungszuwachs in den nächsten Jahrzehnten gereicht hätten.

Den das was Russland, mehr als alles andere, davon abhält mit der USA oder China konkurieren zu können und somit wider eine Großmacht zu werden ist die zu geringe Bevölkerung.

Und sicherlich wird einiges von dem was Putin zu Kriegsbeginn sagte auch richtig sein. Z.B. das Russland kein Interesse daran hat das US-Soldaten an der Ukrainisch-Russichen Grenze stationiert werden. Daher ja auch die Forderung das die Ukraine niemals in die Nato darf.


Silicium58  16.09.2024, 14:17
Z.B. das Russland kein Interesse daran hat das US-Soldaten an der Ukrainisch-Russichen Grenze stationiert werden

Polen und Balten haben auch kein Interesse an russischen Soldaten samt nuklearer Bewaffnung an ihrer Grenze zu Kaliningrad.

Kannst ja mal überlegen, ob du den Zustand für interventionspflichtig hältst - oder ob die Russen einsichtig wären, die Region zu demilitarisieren.

RStroh  13.09.2024, 15:38

Letzteres hat wohl Russland selber vergeigt.

Asporc  13.09.2024, 15:40
@RStroh

Mag sein aber es ist ein verständliches Anliegen. Es kommt durchaus häufiger vor das man mit seinen Aktionen das Gegenteil von dem erreicht was man wollte.

Die Ukraine war vor allem für Putin und seine Leute gefährlich, weil sich dort eine Demokratie entwickelt hat. Wenn bei den Brüdern die Demokratie gut funktioniert, währen auch die Forderung in Russland vielleicht lauter geworden.

Die Krim war für Putin wichtig, weil dort seine Schwarzmeer-Flotte stationiert war. Und damit ist der Zugang von Russland zum Mittelmeer gesichert gegeben.

Für Putin ist außerdem der Zerfall der Sowjetunion die schlimmste Katastrophe des zwanzigsten Jahrhundert. Er will Russland wieder auf die Größe der früheren Sowjetunion bringen und International eine Großmacht wie die USA sein.

Dass Gebiet was Russland derzeit besetzt hält ist zudem der wertvollste Teil der Ukraine. Hier sind große Häfen, hier ist die wichtige Schwerindustrie, hier sind Rohstoffminen und hier ist wertvoll Landwirtschaftliche Flächen mit Böden die zu den besten in Europa zählen.


RStroh  13.09.2024, 15:39

Darum schießen sie alles kaputt. Sehr logisch.

markboy  13.09.2024, 15:40
@RStroh

Es läuft halt nicht so wie sie es sich zu Anfang vorgestellt haben.

In der Tat bringt der Ukrainekrieg Russland nichts (mehr). Zu Beginn der Vollinvasion ging man noch von einer großen Schwäche der ukrainischen Streitkräfte aus sowie dass die urkainische Bevölkerung sich Russland zugewandt fühlte.

Man war sich so siegesgewiss, dass man in der RIA Nowosti bereits nach zwei Tagen, also während die Invasion in der Oblast Kyjiw gestoppt wurde eine vorbereitete Siegesmeldung verbreitete.

Als Gewinn hätten Russland die reichlichen Rohstoffvorkommen im südosten der Ukraine gewunken. So hätte Russland auch endgültig verhindert, dass Europa (und damit auch Deutschland) mithilfe der mit ihr Assoziierten Ukraine die Erdgaslieferungen diversifizieren konnte. Es gab also wirtschaftliche Gründe für den Einmarsch.

Weiterhin forderte er nachdem er die Ukraine bereits umstellt hatte dass man das Baltikum schutzlos zurücklasse und die nukleare Teilhabe beende.

Nebenbemerkung: Alleine durch die Aufstellung dieser Forderungen hatte Russland beereits die Europäische Sicherheitscharta gebrochen.

Die NATO steht Putins imperialen Bestreben im Wege und sollte daher ausgeschaltet werden. Aufgrund des Zusammenhangs der Umstellung der Ukraine mit den Forderungen unter anderem gegen Deutschland und das Baltikum lässt sich vermuten, dass man in der Ukraine ein Exempel statuieren wollte um anschließend die NATO zu schwächen und die Hegemonie über den postsowjetsischen Raum (dessen Einfluss bis Deutschland reichte) auszubauen.

Putin fühlt sich also nicht durch die NATO bedroht. Die NATO steht seinem Ziel im Wege, Russland zu alter Größe zu führen.

Nachdem dieser Versuch fehlschlug muss Putin seine Unfehlbarkeit eingestehen. Dies kann er als Diktator aber nicht. Er versuchte folglich mit aller Macht den Sieg zu erzwingen. Die Umstellung auf eine Kriegswirtschaft ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass sie auf einen ewigen Krieg angewiesen ist.

Putin kann also den Krieg nicht mehr beenden, glaubt augenscheinlich aber auch noch zusätzlich, dass er durch eine Beharrlichkeit den Westen zum Einknicken kann, sodass er anschließend seine imperialistische Politik weiter ausführen kann. Hier wäre dann die Drohung, dass man die Wahl habe sich zu unterwerfen, oder wie die Ukraine verlassen und gänzlich zerstört zu werden.

Stand jetzt scheint es nur negative Konsequenzen für Russland zu geben.

So ist es und die werden mit jedem Tag schlimmer.