Was bedeutet "den Weg Kains" zu gehen?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

In der MacArthur-Studienbibel findet sich dazu:

"4,4.5 Abels Opfer war Gott wohlgefällig (vgl. Hebr 11,4). Das lag weder nur daran, dass es ein Tier war, noch daran, dass es das Beste war, was er hatte und noch nicht einmal daran, dass es der höchste Ausdruck eines für Gott eifernden Herzens war, sondern weil es in jeder Hinsicht im Gehorsam dargebracht wurde gegenüber dem, was Gott über das erforderliche Opfer geoffenbart hatte (was in 1.Mose nicht aufgezeichnet ist). Kain missachtete die Anweisung Gottes und brachte einfach das dar, was er darbringen wollte: einen Teil seiner Ernte.

4,5.6 wütend. Statt Buße zu tun für seinen sündigen Ungehorsam, war Kain feindselig gegen Gott, den er nicht töten konnte, und neidisch auf seinen Bruder, den er töten konnte (vgl. 1Joh 3,12; Jud 1,11).

4,7 Gutes tust ... dein Haupt erheben. Gott erinnerte Kain: Wenn er Gott gehorcht und das erforderliche Tieropfer dargebracht hätte, dann wäre sein Opfer von Gott angenommen worden. Weder bevorzugte Gott Abel persönlich, noch verachtete er Kains Beruf, noch lag es an der Qualität der Früchte, dass Gott Kains Opfer nicht annahm. lauert die Sünde vor der Tür. Gott sagte Kain, wenn er sich entscheidet, Gottes Geboten nicht zu gehorchen, wird die allgegenwärtige Sünde wie ein kauernder Löwe auf der Lauer liegen und an ihm ihr Begehren stillen, ihn zu überwältigen (vgl. 3,16)."

Im Walvoord-Bibelkommentar steht:

"Das Wesen des rebellischen Menschen entfaltet sich in der Person Kains, der als Kind der Hoffnung doch so einen verheißungsvollen Anfang genommen hatte. Aber die Erzählung stellt ihn in eine Linie mit dem Fluch nach dem Sündenfall. Er war ein Ackermann (wörtl. »er bearbeitete den Erdboden«, ?XAmAh, 1Mo 4,2 ,vgl. 1Mo 3,17). Abel scheint jedoch mit der ursprünglichen Aufgabe des Menschen, nämlich über das Leben zu herrschen, in eine Linie gestellt zu werden (vgl. 1Mo 1,28), denn er war ein Schafhirte. Diese Beschreibungen werden durch die Handlungen bei der Anbetung noch gesteigert. Abel hatte Glauben an Gott (Hebr 11,6), während Kain nur seine Pflicht erfüllte. Abels Handlungen waren gerecht, wohingegen Kains Taten böse waren (1Joh 3,12). Diese zwei Typen von Menschen sind noch heute gegenwärtig.

Kains Mangel an Vertrauen auf Gott wird in seiner Antwort auf Gottes Ablehnung seines Feldopfers deutlich (1Mo 4,5). Anstatt darum bemüht zu sein, dieser Situation abzuhelfen und Gott zu gefallen, wurde er sehr zornig.

Kain war so zornig, dass er nicht auf seine Sünde angesprochen werden konnte, noch nicht einmal von Gott. Eva mußte ihre Sünde vom Satan eingeredet bekommen; aber Kain »stammte von dem Bösen« (1Joh 3,12). Es scheint, als ob er nicht abwarten konnte, seinen Bruder zu töten. Dies scheint die natürliche Lösung des Menschen für seine eigenen Vergehen zu sein.

Gott teilte Kain mit, dass, wenn er Gott gefallen würde, indem er täte, was recht ist, alles in Ordnung kommen könne. Aber wenn er nicht rechtschaffen leben wolle, lauere die Sünde vor seiner Tür (rOBEQ, »lauern«, »kauern« »lagern« hier im Bild eines kriechenden Tieres verwendet), bereit, ihn zu überwinden. Die Sünde begehrt, Kain zu besitzen (diese Verwendung macht Gottes Verständnis des Wortes »Verlangen« in 1Mo 3,16 deutlich), aber Kain sollte über sie herrschen. Hier wird der immerwährende Kampf zwischen Gut und Böse deutlich. Jeder, der mit Neid und Hader angefüllt ist, wird zur Beute des Bösen."


SdV88 
Beitragsersteller
 14.09.2024, 11:48

Mega gute Erklärung.

chrisbyrd  15.09.2024, 13:18
@SdV88

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

An seinem Opfer war nichts auszusetzen, aber am Zustand seines Herzens. Gott hatte ihn vorher gewarnt.


JensPeter  13.09.2024, 22:41

Stimmt! In seinem Ego und Stolz ignorierte er die Warnung von Gott und war neidisch das die Opfer von Abel gefallen gefunden hatten (Abel nahm die schönsten und besten Tiere) und Kain nahm irgend welche Früchte die gerade da waren vom Acker. Sein Neid ging später so weit seinen Bruder zu töten.

Bileam war auch Stolz und tat viel für Geld und ignorierte die unmissverständlichen Warnungen und ging "SEINEN" Weg (des Stolzes und der Rechthaberei) der zum Unglück führt.

SdV88 
Beitragsersteller
 13.09.2024, 22:44
@JensPeter

Bei Bileam war der Irrtum des Gewinnes Willen. Bei Kain soll es wohl eine gewisse Selbstgerechtigkeit gewesen sein und das er immer auf seinen Vorteil aus war. Allerdings kann ich das nicht direkt der Bibel entnehmen, trotzdem macht es Sinn

SdV88 
Beitragsersteller
 13.09.2024, 22:42

Das ist es quasi was ich wissen möchte, worum hat es sich gehandelt? Selbstgerechtigkeit? Denn direkte Habgier wie bei Judas oder Bileam war es anscheinend nicht!? Bei katholisch.de hab ich gelesen, dass es Kain immer um seinen eigenen Vorteil ging, was ich jetzt der Bibel nicht direkt entnehmen kann

JensPeter  13.09.2024, 23:01
@SdV88

1. Mose 4:3-7 Und es geschah nach Ablauf einiger Zeit, daß Kạin dann Jehova einige Früchte des Erdbodens als Opfergabe darbrachte. Was aber Abel betrifft, auch er brachte einige Erstlinge seiner Kleinviehherde, ja ihre Fettstücke. Während Jehova nun wohlwollend auf Abel und seine Opfergabe blickte, blickte er keineswegs wohlwollend auf Kein und seine Opfergabe. [----->>>> NEID] Und Kạin entbrannte in großem Zorn, und sein Angesicht begann sich zu senken. Hierauf sprach Jehova zu Kạin: „Warum bist du in Zorn entbrannt, und warum hat sich dein Angesicht gesenkt? Wird es nicht Erhebung geben, wenn du darangehst, gut zu handeln? Wenn du aber nicht darangehst, gut zu handeln, so kauert die Sünde am Eingang, und nach dir steht ihr tiefes Verlangen; und wirst du, ja du, die Herrschaft über sie erlangen?“

Abel zeigte Demut und Liebe zu Gott trotz Gott seine Eltern aus Eden verbannt hatte und sie zu altern und zu sterben begannen.

Kain zeigte diese Demut und Liebe nicht.

Hier die erste älteste Prophezeiung der Bibel die Gott gegen Satan aussprach:

1. Mose 3:15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen.“

Die Vermutung liegt nahe das er dachte er selber sei derjenige, der Satan den Kopf zermalmen würde und verstand nicht welcher Same wirklich gemeint war und welche Frau wirklich gemeint war. Er dachte seine Mutter wäre die Frau - dabei lag er vollkommen verkehrt.

Durch den Samen der Frau (ich sage es mal ganz einfach) wurde Jesus - und er wird Satan den Kopf zermalmen.

1. Johannes 3:12 nicht wie Kain, der von dem Bösen stammte und seinen Bruder ermordete. Und warum ermordete er ihn? Weil seine eigenen Taten schlecht waren, die seines Bruders aber gerecht.

Stolze Menschen wissen fast immer alles.

Kain war Ackerbauer, aber Gott bevorzugt eben Fleischopfer.

Wobei ich denke, dass Kain den Abel nicht aus grundloser Wut oder Neid erschlagen hat, sondern weil Abels Tiere auf dem Acker von Kain die Saat gefressen haben, Kain darum diese Tiere dort erschlagen musste um seine Saat zu schützen, und deswegen dann in einen fatalen Streit mit Abel um seine nun toten Herdentiere geriet.

Der klassische ewige Krieg der Farmer gegen die Cowboys.


Pfefferprinz  13.09.2024, 21:27

Wo hast du das her? Aus der Bibel jedenfalls nicht...

rr1957  13.09.2024, 23:30
@Pfefferprinz

wie ich geschrieben hatte: "ich denke" - es ist doch ziemlich offensichtlich, dass dies oder was sehr ähnliches hinter der biblischen Erzählung stecken muss, die ja anders keinen Sinn macht.

Alleine dass Abel und Kain am selben Ort präsent sind, verursacht doch sofort einen direkten schweren Konflikt zwischen Abels Herde und Kains Pflanzungen.

Klar, aus Abels Perspektive ist das doch bloss Gras, und aus Kains Perspektive sind's bloss Fraßschädlinge und Ungeziefer ... ich denke, Kain hat Abel - wie es die Bibel sagt! - aufs Feld geführt um ihm zu zeigen was die Schafe dort angerichtet haben und warum er sie alle erschlagen musste, woraufhin Abel dann wohl ausgeflippt ist.

Es bedeutet jene zu verfolgen, verspotten oder gar töten, die Gott berufen hat, während man es selber nicht ist.


SdV88 
Beitragsersteller
 13.09.2024, 20:13

Aber warum hat Gott Abels Opfer angenommen und Kains nicht?

Theophilus77  13.09.2024, 20:52
@SdV88

Deren innere Einstellung sah Gott. Abels Opfer war ganzherzig, Kains halbherzig.

SdV88 
Beitragsersteller
 13.09.2024, 21:55
@Pfefferprinz

Das ist von katholisch.de

Ein Schäfchen für Gott
Die beiden Jungen waren sehr unterschiedlich. Kain dachte immer nur an sich und seinen eigenen Vorteil. Wenn Abel etwa beim Laufen schneller war, ärgerte sich Kain darüber. Und als Abel einmal mehr Äpfel geerntet hatte, wollte Kain seinen Bruder sogar schlagen. Abel aber war hilfsbereit und freundlich. Er betete jeden Abend zu Gott und bat ihn, Adam, Eva und seinen Bruder Kain zu beschützen. Die Jungen wuchsen heran. Kain betete nicht so oft. Und wenn, dann forderte er Gott auf, seinen Bruder beim nächsten Wettlauf verlieren zu lassen. Kain wurde Ackerbauer, sein Bruder Abel ein Schafhirte.
Die beiden waren sehr zufrieden mit ihrer Arbeit. Sie wollten Gott dafür danken und ihm eine Freude bereiten. Kain brachte ein großes Bündel goldgelbes Getreide, das er gerade geerntet hatte. Abel wollte Gott ein Schäfchen aus seiner Herde schenken. Da schaute Gott auf die schönen Geschenke und die beiden Brüder.

Ich finde es sehr aufschlussreich, kann es aber selber so nicht direkt aus der Bibel interpretieren

SdV88 
Beitragsersteller
 13.09.2024, 21:59
@Pfefferprinz

Sorry, der bedeutendste Teil hat gefehlt

Er sah ihnen mitten ins Herz und wusste genau über sie Bescheid: Abel liebte Gott und vertraute ihm. Für Kain aber gab es nichts Wichtigeres als seinen eigenen Vorteil. Voller Liebe schaute Gott auf Abel und nahm das geschenkte Lämmchen an. Das Bündel Getreide aber wies Gott zurück.

Hm...

Kain war der erste Mörder (1.Mose 4,8).

Woher ich das weiß:Recherche

SdV88 
Beitragsersteller
 14.09.2024, 11:50

Soweit wie ich das verstehe war der Mord die Spitze des Eisberges, weil Gott Kains Opfer nicht angenommen hat aber das seines Bruders. Daraus entstand Neid, der zum Mord geführt hat. Meine Frage kann man darauf beziehen, warum Gott Kains Opfer nicht angenommen hat.