Warum wird immer davon abgeraten?
Hallo,
ich lese im Internet immer wieder, dass es sehr schwierig sei, Kaninchenmädels zu vergesellschaften, kann das aber in keinerlei Hinsicht bestätigen.
Ich hatte bis jetzt immer nur Mädchen und diese haben auch alle hier zusammen ihre Pubertät durchgemacht (weil ich es einfach schwierig finde, sie danach noch "umzuerziehen").
Meine große ist mittlerweile 4 Jahre alt, meine mittlere ist 2 und mein Flaschenkind 1 Jahr und 3 Monate.
Größere Probleme oder beißerein hab es nie.
Nur hin und her jagen und berammeln, was ich mir aber sehr normal vorstelle so unter Kaninchen.
Ich habe jede der drei Damen seit ihrer 12. Lebenswoche, außer mein Flaschenkind, weil ihre Mutter leider einen Monat nach ihrer Geburt gestorben ist.
Habt ihr eine Antwort darauf, warum das unter als so äußerst kritisch gesehen wird?
Oder nimmt man sich da bei der VG zu wenig Zeit?
2 Antworten
Weibchen neigen von Natur aus dazu unverträglicher zu sein. Ich sehe den Grund dafür in deren Rolle als Muttertier, aber auch die damit verbundenen Hormone.
Ich selber habe auch nur zwei Weibchen, nachdem mein Rammler verstorben ist. Es ist nicht so, als würden sie sich wirklich prügeln aber Zickereien sind hin und wieder erkennbar. Da war es am Anfang, als es nur Weibchen und Rammler war, eindeutig ruhiger.
Natürlich ist eine Vergesellschaftung wichtig, aber Vergesellschaftung heißt nicht, dass es danach keine Streitigkeiten mehr gibt. Kaninchen leben in einem komplexen Sozialsystem - so wie bei uns Menschen gibt es untereinander auch Mal Streit!
Weibchengruppen gehören in erfahrene Hände, denn sie brauchen viel Platz und anderweitige Beschäftigung. Wenn mein Weibchen mal wieder hitzig ist, merkt man, wie sie ihren Frust in der Buddelkiste auslässt. Kaninchen, die diese Option nicht haben, lassen es dann eben am Partnertier aus...
Ja, meine haben hier selbst gebautes Intelligenzspielzeug, jede ihren eigenen Rückzugsort und allgemein gehen sie sehr friedlich miteinander im. Bei den Scheinschwangerschaften war es bei mir bislang zum Glück immer nur so, dass eine Riesenmenge Heu im Mund von der einen Ecke in die andere getragen wurde und damit hatte sich das dann bislang auch immer wieder erledigt.
Klar, Zickereien sind normal. Wir haben hier neben dem Intelligenzspielzeug auch noch buddeldecken und Buddelkisten, sie sind auch sonst relativ harmonisch und eher am schmusen miteinander und mit uns Menschen interessiert.
Wirklich "Streit" gibt es nur, wenn eine der anderen das Futter wegnehmen will.
Ist aber dann auch eher kurz gemeckert und dann halt wieder zurückgeklaut
Wir haben einen kastrierten Rammler und ein nicht kastriertes Weibchen. Sie sind Geschwister. Der Rammler ist sehr lieb, das Weibchen unglaublich temperamentvoll und unkontrollierbar. So kommen sie ganz gut miteinander aus. Wenn du aber zwei von der Sorte unseres Weibchens hättest, würden die Fetzen fliegen, glaub es mir.
Ja gut, das verstehe ich schon. Aber man kann ja nicht von Anfang an davon ausgehen, dass jedes Weibchen so ist. Ich verstehe halt nicht, warum es von Vornherein so als schlechte Idee bzw. Zusammenkunft angesehen wird. Da wird nichts von Temperament oder so abhängig gemacht. Es steht einfach immer nur, dass man Mädels untereinander nicht vergesellschaften soll, weil sie sich nicht verstehen.
Und auf den Charakter bzw. das Temperament kommt es ja in gewisser Weise immer an. Ich wollte meiner Großen zunächst auch einen kastrieren Rammler als neuen Kumpel geben, nachdem ihre Schwester gestorben ist. Wollte sie aber partout nicht. Auch nicht nach mehreren Monaten, deswegen hab ich den kleinen Kerl schweren Herzens wieder zurückgegeben (und das zum Glück auch können).