Warum nach der Scheidung noch bezahlen?


24.09.2024, 12:23

Ich weiß, es gibt Eheverträge. Dafür sind die meisten jedoch nicht mutig genug :)


24.09.2024, 12:25

Zudem hat der geringer verdienende Partner ja meist auch vor der Ehe schon weniger verdient, sein/ihr geringerer Verdienst ist ja im Großteil aller Fälle kein direktes Resultat der Ehe.

9 Antworten

Aktuell ist es ja so, dass nach einer Scheidung der geringer verdienende Partner (meist die Frau) Ehegattenunterhalt und weitere Zahlungen bekommt.

Nein... diese Annahme ist schon mal falsch!

Denn nachehelicher Unterhalt wird in den meisten Fällen eben nicht gezahlt werden müssen. Aber es gibt eben Ausnahmen und die gibt es auch zu recht!

Argument Kind: Dafür gibt es Kindesunterhalt. Und der wird unabhängig davon gezahlt ob man nun verheiratet war oder nicht! Zudem ist die Entscheidung dass die Frau zu Hause bleibt oft eine bewusst getroffene Entscheidung der Frau, sie könnte ja auch den Mann zu Hause lassen und selbst arbeiten gehen.

Erstens haben die Eheleute das gemeinsam entschieden und zweitens bekommt die Exfrau, wenn die Kinder älter sind, ohnehin nicht ewig und drei Tage noch nachehelichen Unterhalt, wenn überhaupt.

Auch hier ist deine Annahme falsch! Denn es geht in der Regel um die Betreuung von Kindern unter drei Jahren. Was im übrigen das Gleiche wäre, wenn er nicht mit ihr verheiratet wäre und sie ein gemeinsames Kind haben. Dann nennt sich das Ganze Betreuungsunterhalt, den sie beanspruchen kann. Du willst doch die Exehefrau nicht schlechter stellen als die Frauen, die nicht mit dem Kindsvater verheiratet sind, oder?

Argument Haushalt: Dann müsste die Frau ja auch nach der Scheidung noch den Haushalt machen damit das ein valider Grund ist.

OK, hier merkt man deine Ahnungslosigkeit, wenn es um rechtliche Dinge geht! Denn es ist ein Unterschied, ob sie nun die Hausfrau gibt, die Hausfrau UND Mutter gibt, die Hausfrau über Jahrzehnte gibt, die Hausfrau ohne Ausbildung gibt usw.

Deine pauschalen Aussagen sind FALSCH!

Warum soll man also den geringer verdienenden Partner nach der Trennung noch "belohnen"?

"Nach der Trennung" ist etwas anderes als "nach der Scheidung"... Und im Trennungsjahr geht es nicht ums "belohnen", sondern um die Möglichkeit, dass die Beiden doch einen Weg finden zusammen zu kommen und in dieser Zeit soll natürlich kein Ehepartner schlechter gestellt werden.

Und wie ich bereits schrieb, gibt es nachehelichen Unterhalt auch nur noch in Ausnahmefällen. Jede Scheidung unterliegt der Einzelfallbetrachtung! Also hier pauschal mal Dinge in den Raum werfen um dann daraus deine Meinung abzuleiten, dass du das ja unfair findest, macht keinen Sinn!

Ich finde das unfair und bin auf eure Meinungen und Argumente gespannt.

Du kannst es finden wie du möchtest, das steht dir frei. Nur solltet du dich dann vielleicht auch einfach mal mit der Thematik intensiv beschäftigen oder dir zumindest Grundlagenwissen aneignen. Dann wirst du vielleicht auch besser verstehen...

Grundsätzlich wäre der Unterhaltsanspruch dafür da, dass (meistens) sie nicht ins "Nichts" fällt, wenn Du keine Lust mehr hast. Auch ein deutlicher Verlust des Lebensstandards ist ja schon ein Abstieg. Man ging auch davon aus, dass der geringer verdienende Partner vorher beruflich (mehr) Opfer bringen musste, um sich um Kinder und ggf. Haushalt mehr zu kümmern.

Die Ehe war außerdem etwas, was auf (Lebens-)Dauer angelegt sein sollte, nicht wie "normale" Beziehungen, die halt auch nach vielen Jahren einfach enden können. Aus dem Grund zweifeln ja manche, ob das noch zeitgemäß ist.

Der Anspruch besteht aber nicht für immer. Es ist die Frage, wie lange Ihr verheiratet wart. Sie muss sich schon darum bemühen, auf eigene Füße zu kommen.

Die Frau bekommt ja nicht ewig Trennungsunterhalt. Sie hat ggf. vorher wegen der Kinder nicht oder weniger gearbeitet, das hat das Paar ja gemeinsam entschieden, verdient also auch nach der Scheidung wesentlich weniger, bis sie sich was anderes suchen kann und sich selber erhalten. immerhin muss sie ja nun auch eine eigene Wohnung (bzw. die frühere Ehewohnung) selber finanzieren.

Der Kindesunterhalt ist ausschließlich für die Kinder und die kosten wesentlich mehr, als je (gesetzlicher) Unterhalt gezahlt wird.

Ja, finde ich auch, deshalb hab ich einen Ehevertrag.

Ist auch gleich ein guter Test, wenn sie schon rumzickt, wenn du einen Ehevertrag willst, heiratet man besser nicht.

Und mein Vater hat ihn bezahlt, alles richtig gemacht!

Dass die Frau daheim bleibt und der Mann arbeitet ist eine Entscheidung, die die Eheleute GEMEINSAM getroffen haben. Dementsprechend müssen auch beide die Konsequenzen (zumindest teilweise) tragen.

Ehegattenunterhalt ist trotzdem eher die Ausnahme als die Regel.