Warum machen sich viele Fleischesser über Vegetarier, Veganer oder einfach "bewusste Leute" lustig?

9 Antworten

Eher eine Anti-Haltung gegenüber dem belehrenden, hypermoralischen und arrogant erscheinenden Charakter, den vor allem viele Veganer an den Tag legen. Bei Vegetariern oder Bio-Essern hab ich das in diesen Ausmaß noch nicht miterlebt. Aber der Normalo unterscheidet da eher nicht.


Crystel01  26.09.2024, 22:42

vegetarier und vor allem bio-esser haben halt keine ahnung von tierethik. imao

Dultus, UserMod Light  
Beitragsersteller
 26.09.2024, 13:52

Ich finde, dass sich das ziemlich die Waage hält. Ein vegetarischer Kommentar wird sehr oft von höhnischem Sport von Fleischessern begrüßt.

Am Ende des Tages sollten sich eigentlich alle Fleischesser, inklusive mir bewusst sein, dass Fleisch zu essen nicht gesund ist. Weder für den Menschen (bzw. nur begrenzt), noch die Tiere, noch die Umwelt.

ClairObscur  26.09.2024, 14:12
@Dultus, UserMod Light

Ich meinte das meiner Erfahrung nach Vegetarier und Bio-Esser deutlich weniger energisch dabei vorgehen, anderen ihre Denkweise aufzudrängen. Das kommt eher aus ner Veganer-Ecke. Deswegen sehe ich da deutlich mehr Gegenreaktionen.

Und ohne das jetzt weiter vertiefen zu wollen, sehe ich deinen letzten Absatz beispielsweise wieder ganz anders, da ich recht tiefe Einblicke in die Funktion, Aufgabe und Zusammenhänge der Jagd, des Fischens und der Wiesenhaltung von Nutztieren habe. Es wird immer gern so dargestellt, als würde der Mensch der Natur einfach was wegnehmen. Aber das Gegenteil ist eigentlich der Fall. Es geht eigentlich viel mehr um das Erhalten einer gesunden Balance diverser Tier- und Pflanzenarten.

Und auch das Anprangern von Fleisch, wenn es um die Gesundheit geht, finde ich eher fragwürdig. Ich denke, dass beim Fleisch viel mehr die Qualität eine Rolle spielt als alles andere. Und ich denke, dass Zucker und Getreide (auch Vollkorngetreide) viel eher ein Problem sind.

Und auch zu dem ganzen Moral / Ethik / Empathie Thema habe ich eine ganz andere Ansicht, als 90% der Veganer, die sich kritisch zum Fleischkonsum äußern. Aber die Leute sind so sehr von ihrer eigenen Logik überzeugt, dass es sinnfrei ist, es mit ihnen zu diskutieren. Mit Vegetariern und anderen habe ich diese Probleme überhaupt nicht.

Der eine Punkt, auf den ich mich einigen kann ist, dass der industrielle Umgang mit der Natur im Allgemeinen ziemlich kritisch ist. Und das ich mir hier auch deutlich mehr Einsatz von der Politik wünschen würde. Das gilt aber für alle Bereiche, die die Ökologie umfassen.

Ich denke aber nicht, dass sich das ändern lässt, in dem man Menschen dazu drängt, dass sie ihren Lebensstil ändern sollen. Selbst wenn der Wille prinzipiell da wäre, stelllen sich das viele einfach viel zu einfach vor, weil sie immer nur das Praktische sehen und nie das Tiefenpsychologische, dass dafür aber viel wichtiger wäre.

sirigel  26.09.2024, 14:15
@Dultus, UserMod Light
bewusst sein, dass Fleisch zu essen nicht gesund ist.

Das ist so nur eine Vereinfachung der Thematik. Es ist wesentlich umfangreicher. Das es gewisse gesundheitliche Risiken für Erwachsen hat stimmt.

"Weil der Körper aber die Nährstoffe aus tierischen Lebensmitteln so gut für die Versorgung sowie den Bau seiner Zellen nutzen kann, ist Fleisch insbesondere für Heranwachsende durchaus günstig“, (Professor Hans Hauner, Direktor des Instituts für Ernährungsmedizin der TU München)

Du kannst mir natürlich auch andere Aussagen vorlegen, das zeigt aber nur auf wie differenziert das Thema zu betrachten ist. (Sollte aberjetzt bitte keine unsinnige Argumentenschlacht werden.)

Dultus, UserMod Light  
Beitragsersteller
 26.09.2024, 14:17
@ClairObscur
Es geht eigentlich viel mehr um das Erhalten einer gesunden Balance diverser Tier- und Pflanzenarten.

Ich bin da bei der Nutztierhaltung. Wildfleisch ist auch in der Regel deutlich teurer und Regulation finde ich natürlich wichtig.

Die "Ungesundheit" des Fleisches kam jetzt natürlich mit der Massentierhaltung mit, was generell sowieso eher anzuprangern ist, als klassische Nutztierhaltung (z.B. zur Selbstversorgung).

Generell bezieht sich das ganze eher auf die Massentierhaltung.

Danke für Deine Ausführung!

Dultus, UserMod Light  
Beitragsersteller
 26.09.2024, 14:19
@sirigel

Deshalb "begrenzt". ;-)

Sowas wie Vitamin B12 zum Beispiel. Wie bei allen Dingen; die Menge macht das Gift.

Der "moderne westliche Mensch" isst einfach zu viel massenhaltungs-Fleisch.

ClairObscur  26.09.2024, 14:20
@Dultus, UserMod Light

Immerhin: Der Biomarkt in Deutschland wächst kontinuierlich seit Jahren. So sehr, dass die Nachfrage auch die großen Ketten erreicht. Und auch die Selbstversorger-Szene wird immer größer. Auch wenn da nicht alles perfekt ist, ist es doch eine Errungenschaft der Bewusstwerdung, die mich definitiv freut und positiv in die Zukunft blicken lässt.

Lasst doch einfach jeden tun, was er für richtig hält, ohne immer wieder dämlich und unnötig zu kommentieren. Gilt für beide Seiten (Fleischesser und Nicht-Fleischesser)

Ich als Fleischesser könnte auf Anhieb drei mir bekannte User hier aufzählen, die keine Gelegenheit auslassen, um ihr veganes Geschwätz abzulassen und unnötig rumdiskutieren. Das nervt ungemein und ja - da werd ich auchmal ironisch und mach mich drüber lustig. Weil es einfach nur unheimlich nervt, immer wieder als Tiermörder hingestellt zu werden.


Dultus, UserMod Light  
Beitragsersteller
 26.09.2024, 13:49

Ich spreche hier aber vor allem nicht von solchen Leuten, die auf Provokationen provokativ antworten, sondern die auf sachliche Beiträge provokativ antworten. ^^

Aber ja, solche Leute sind von jeder Seite fürchterlich. Das will ich hier gar nicht verneinen. Esse ja wie gesagt auch selbst Fleisch.

TheMonkfood  26.09.2024, 13:52
@Dultus, UserMod Light
sondern die auf sachliche Beiträge provokativ antworten.

Ja, von genau denen spreche ich auch. Normale Diskussion, meine Aussage, dass ich gerne Fleisch esse und schon geht's los. Auf eine(n) bestimmte(n) User(in) warte ich immer. Auch jetzt

Crystel01  26.09.2024, 22:50
@TheMonkfood

und hier bin ich :)
dein problem ist halt, das du glaubst, das geschmack eine gute rechtfertigung für tierausbeutung ist. was halt faktisch falsch ist und somit wiederlegt werden MUSS

aus Geringschätzung nehme ich an. Denen geht das Gelaber auf den Sack.

Ich denke, oft hat man sich da einfach eine Art Feindbild erschaffen und möchte provozieren. Im Internet ist es ja durchaus üblich, mal einen Kommentar dazulassen, wenn man jemanden nicht mag, etwas kritisiert, sich über etwas lustig machen möchte, etc. Da wird oftmals wenig nachgedacht und schon gar nicht groß differenziert. Das findet hier statt aber auch ganz besonders auf Social Media - Stichwort "Hate-Kommentare" und ähnliches.

Ich antworte gelegentlich auf Fragen bezüglich Fleisch essen, Veganismus & Co und habe durchaus Verständnis für sämtliche Sichtweisen. Jedoch bin ich der Meinung, dass man sich respektvoll begegnen sollte und da muss ich immer wieder den Kopf schütteln, was ich auf dieser Plattform oder unter meinen Antworten so lese. Wie du schon angedeutet hast: Von beiden Seiten.

Selten sehe ich vorrangig Veganer, die versuchen einem die eigene Sichtweise aufzudrängen, viel öfter begegnen mir die selbsternannten "Fleischesser", welche versuchen zu provozieren. Bei beidem kann ich nur den Kopf schütteln.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich esse seit rund 20 Jahren kein Fleisch mehr.

Ist nach meiner ansicht ein stinknormaler abwehr mechanismus. Den wir alle haben.

Auch wenn der bericht sachlich ist schwingt da immernoch die moralische haltung mit. marke: Hier schau. Du machst was falsch. Das was du machst ist schlimm.

Und genau auf diesen Subtext reagieren menschen entsprechend Defensiv. Weil sie müssten sich ja am ende selbst eingestehen: Ja, dafür trage ich auch die verantwortung.

Und dann entweder die konsequenzen draus ziehen. oder eben die Amoralische haltung entsprechend selbst anehmen.

Der witz ist quasi das mittel um sich eben dem nicht zu stellen und sich damit nicht auseinander setzen zu müssen. Konkrete abwertung zähle ich hier auch zu.

Warum wir so handeln (auch bei anderen sachen.) ist eben weil wir uns selbst. und diese menschen eben auch nicht. Generell als gute vernünftige menschen sehen. Nur wenige menschen werden von sich selbst sagen: "ich bin ein amoralisches aloch" (jetzt mal etwas übertrieben)

Im Falle von fleisch essen. Fällt und das halt besonders leicht. Weil eben Veganer eine Minderheit sind. Es entspricht der norm eben fleisch zu essen.

Entsprechend denke ich fällt die reaktion auf die sachlichen beiträge eben besonders heftig oder schnell aus. Weil man sich eben selbst durch die masse bestärkt fühlt. (Alle anderen sehen es so wie ich. Also müssen wir recht haben. [Ist zwar ein logikfehler aber das ist hier nicht relevant])

Auf gleicher stufe Hast du die Apologetik. Da wird dann eben versucht mit argumentation z.b. in dem man dagegen argumentiert. Oder halt in dem man sonderfälle argumentiert. (Warum es ok ist das in kauf zu nehmen.) Sein eigenes verhalten zu rechtfertigen. Um halt sich gegen den vorwurf: "du machst etwas falsch" zu wehren und diesen nicht anehmen zu müssen.

Viel weiter wird es auf solche platformen nicht gehen. Das wird dann ggf. erst in einer konkreten diskussion der fall werden.

Aber nur der vollständigkeit halber.

Die apologetik kann sich dann endweder ins vollkommen irrationale verschieben. Oder das man sich an strohalme klammert. (Marke: Wir brauchen ja tiere weil es flächen gibt die wir nicht bewirtschaften können, entsprechend können wir das fleisch auch essen.)

oder eben es hat eine wirkung der überzeugung.

Die kann entsrprechend auch i n zwei richtungen gehen: einerseit die art der überzeugung das der mensch eben seine lebensweise ändert.

Oder aber das schlichte in kauf nehmen:

So marke: Dann ist das halt so. Mir aber letzendlich egal.

So Dem dreh.

Edit: bei dem ganzen spielt natürlich auch noch der ruf der gruppierung mit hinein. Gruppierungen die man als negativ sieht. (Meist aufgrund von extrempositionen bzw. schwarzen schafen) wird man leichter diskreditieren als eine gruppe der man Positiver begegnet. Da wird man sich warscheinlich eher geneigt sein zu argumentieren.