Warum Lieben es Menschen zu verallgemeinern?

3 Antworten

Menschen sind so gestrickt, dass sie Muster lieben. Wenn sie bestimmte Erfahrungen oder Eigenschaften oft zusammen erleben (auch aus Erzählungen), gehen sie davon aus, dass sie die Annahme auch bei "neuen" Menschen erstmal treffen können. Man "rechnet damit", dass ein südländisch aussehender Mann mit Muselbart und Kaftan wahrscheinlich ein strenggläubiger Moslem ist. Denen wiederum schreibt man weitere Eigenschaften zu.

Das war evolutionär gesehen auch ein großer Vorteil, denn vieles von dem, was wir Vorurteile nennen, trifft ja durchaus oft zu. Für den einzelnen Betroffenen ist das natürlich sehr bitter, besonders wenn es auf ihn eben nicht zutrifft und er an dem Erkennungsmerkmal nichts ändern kann.

Mein alter Relilehrer meinte dazu mal, dass Vorurteile eine gedankliche Einbahnstraße sind und das stimmt. Wenn in der Zeitung x mal steht, "ein Mann" hat seine Tochter terrorisiert, weil ihr Lebensstil zu liberal sei, wird eher keiner an einen Schweden denken. Umgekehrt gehen wir aber irgendwann davon aus, dass sich jeder Syrer / Afghane / Moslem so verhält.


Leono227587 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 13:19

Dass haben Sie wirklich gut auf den Punkt gebracht :)

Hab das JZ nicht alles gelesen aber einfach aus dem Grund dass es halt am einfachsten ist. Weil Menschen faul sind. Weil sie nicht über den Tellerrand hinaus schauen wollen. Weil es bequemer ist.

Galigrü


Leono227587 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 03:38

Ist das wirklich schon faulheit oder zählt,dass dann nicht schon fast zum Egoismus ?

Zum einen, weil sie von sich ablenken, zum andern, weil man sie nicht der Parteiergreifung bezichtigen kann.