Warum klappt Tanzen mit anderen aber nicht mit eigener Frau?
Manche werden jetzt innerlich schmunzeln: Ich stelle seit einiger Zeit fest, dass es beim gemeinsamen Tanzen in einem fortgeschrittenen Level mit meiner eigenen Frau nicht klappt, hingegen sehr gut mit anderen Tanzpartnerinnnen aus der Tanzschule. Es liegt nicht daran, dass sie es nicht kann, sondern weil sie ständig (!) eigenmächtig Figuren macht, ohne dass ich ihr als Leader ein Signal gebe. Sie korrigiert mich außerdem ständig und meint ich müsse dieses und jenes tun, obwohl ich ihr schon hundertmal sage, dass mich das nervt und total irritiert
Warum klappt das mit fremden Partnern sehr gut (ich werde als Leader glaube ich von den anderen geschätzt und höre immer wieder, dass ich recht gut führe) wo man doch als Paar sich eigentlich perfekt einüben könnte??
Ich bin wegen dieses kleinen "Problems" etwas genervt und überlege langsam tatsächlich, das Tanzen mit meiner eigenen Frau aufzugeben, weil es mir so keinen Spaß mehr macht. Ich komme mit fremden Partnerinnen viel besser zurecht als mit meiner Frau. Klingt blöd, ist aber so.
Kann es einfach sein, dass wir auf der Tanzfläche nicht zusammen passen?
Es liegt möglicherweise zum Teil daran, dass sich fremde Personen nicht gleich kritisieren und eher tolerant und wohlwollend über kleine Pannen hinweg sehen, als in einer Partnerschaft, die schon über Jahrzehnte geht.
Überspitzt formuliert: Mir kommt unser Tanzen manchmal so vor, als würden wir Eheprobleme auf der Tanzfläche weiterführen.
2 Antworten
Du bist nicht der erste, dem das auffällt. Unter anderem deswegen versuchen die Tanzlehrer auch, die Paare mal zum Tanzpartnerwechsel zu animieren. In meinem Kurs hat das damals nicht funktioniert, da wollte niemand tauschen.
In der Tat kenne ich das auch so ... Lösung habe ich keine ... 😔
Nee, das war bei mir auch so... "ich muss meine Schritte machen können ..." ... ist halt so ein "Paarding" 🤭
Mal grundsätzlich nur zur Info:
wenn ICH führe, hat SIE keine Chance dazu. Das soll jetzt dir gegenüber keine Zurechtweisung sein, nur zur Relativierung beitragen.
Im Teil 2 deiner Frage hast du schon einen guten Grund genannt.
Um einen Irrtum aufzudecken:
Beim Durchwechseln der Tanzpartnerin in der Tanzschule (vorwiegend in den Grundkursen zu finden) geht es mehr darum, das Rollenspiel des Tanzes "Führen und Geführt Werden" besser zu erlernen, weil die fremde Person eben noch nicht an falschen Signalen bereits "erkennt", was gewünscht wird, oder nicht weiß, wie sie den Partner ergänzen oder auch unterstützen soll - das gilt von beiden Seiten. Klar ist der Nebeneffekt, dass bei Paaren, bei denen ein Partner sehr dominant ist, der dominante Partner eingebremst und der stets nachgebende Partner ermutigt wird - egal, ob M oder W.
Generell ist es einer jeglichen partnerschaftlichen Harmonie sehr abträglich, mehr oder weniger erniedrigende Vergleiche zu anderen Personen auszusprechen: was soll das außer Frust bringen?
Auch das "Rauskommen" beim Tanzen ist da ein wunderbarer Streitpunkt für Charaktere, die gern aufbegehren. Dabei gibt es dort eine wichtige Merkregel, die fast immer zutrifft: wenn man raus kommt, liegt es immer am Schritt davor, nie am Fehlerbild selbst. Warum ist das so? Weil Anfänger dann aus einer falschen Position heraus natürlich nichts mehr korrigieren können.
Am besten, ihr redet mal außerhalb des Tanzraums offen über eure Ansichten, sonst gibt das nix.
"Sie" muss sich auch auf ihn einlassen, dazu muss "Er" sich auch deutlich verhalten und - wichtig - sie niemals bloßstellen oder ungünstig erscheinen lassen. Da du der dominante Part tatsächlich bist und es auch darstellst, habe ich das so herum formuliert.
Tanzen hat ganz viel mit Ästhetik zu tun, das sollte sich auch in Harmonie und guten "Bildern" ausdrücken. Versuche mal, mit weniger Akrobatik und mehr Gewohntem zu überzeugen. Kann es sein, dass deine Frau dich für "unsicher" hält und deshalb meint, führen zu müssen? Wie kommt sie denn mit anderen zurecht, und was findet sie dort hilfreich? Vielleicht kannst du ihr genau diesen Part der Sicherheit vermitteln, der ihr fehlt, statt mit "richtig" und "falsch" zu arbeiten. Tanzen ist schließlich ein unwahrscheinlich schönes Hobby, was man am liebsten mit dem eigenen Partner gemeinsam praktiziert. Gelegentlich, wenn es dem "schwächeren" Partner auch zusagt (wichtig!), kann man natürlich auch in einer losen Tanzgruppe durchtauschen. Wichtig: IHR LIEBLINGSLIED oder LIEBLINGSTANZ bleibt auch ihr vorbehalten!
Wenn das nicht hilft, geht mal in einer "Audienz" zum Tanzlehrer und lasst euch als Paar tänzerisch beraten - nicht jedem liegt dieses Hobby, das ist leider so. Meist bremsen aber die Männer, das hilft dir jetzt nicht wirklich.
Ein weiteres Hilfsmittel: Redeverbot - und wenn man raus gekommen ist, "neutraler" Neuanfang. Und nicht mit Gestik "ersatzreden" wollen, das gilt nicht!
Viel Vergnügen
Du sprichst schon aus der Warte eines sehr erfahrenen Tänzers. Als Anfänger hat man aber noch Probleme mit diesem und jenem...Als Leader muss ich vorausschauend den nächsten Move planen, auf meine eigenen Schritte , auf meine Partnerin , auf die Musik achten (sowohl auf den Takt, aber auch auf das Phrasing) und dann noch aufpassen, mit niemandem zusammenzukrachen. Das ist für mich alles noch ein wenig viel und deshalb kommt es immer wieder mal vor, dass ich rausfalle. Besonders, wenn es um neu erlernte Schritte geht, konzentriere ich mich so auf das footwork, dass ich alles andere vergesse...sollte natürlich nicht so sein, aber der Weg ist tatsächlich für mich sehr steinig.🤪🤪🤪 (vielleicht falsches Hobby...)
Warum hast du jetzt gedreht?
Na du hast mir kein Signal gegeben.
Aber ich wollte gar nicht, dass du drehst.
Bei dir kennt man sich nie aus
Lass mich einfach führen
Wenn du es nicht kannst, muss ich es halt machen.
Das ist meim Part
Aber ich muss mich schon auskennen. Ich will dir ja nur sagen, dass...
...
...
So geht das die ganze Zeit
😂
Bei den anderen:
Wow, du bist der erste, der richtig gut führt. Bei dir kenne ich mich aus und ich kann die Augen zumachen.
Komisch, oder?