Warum ist Schizophrenie als Fehldiagnose in der Psychatrie keine Seltenheit?

5 Antworten

Fehldiagnosen sind in psychiatrischen Einrichtungen leider allgemein alles andere als eine Seltenheit. Der psychiatrische Sektor der Medizin ist auch heute noch eine einzige Katastrophe, meiner Meinung nach.

Möglicherweise liegt das daran, dass man zukünftige Mediziner basierend auf deren Deutsch/Mathe/Kunst/Geschichte/[etc.]-Noten auswählt, und nicht auf Basis tatsächlicher Begabung, Leidenschaft und ernsthaften Interesses.

Bei psychiatrischer Medizin kommt noch hinzu, dass man gerade in diesem Sektor ein hohes Maß an Menschenkenntnis und Empathie besitzen müsste, um zumindest halbwegs zuverlässige Diagnosen treffen zu können. Allerdings kann man eben derartige Fähigkeiten nicht im Rahmen eines Studiums erlernen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Sektoren der Medizin wird ein von Beginn an ungeeigneter Student somit auch ein ungeeigneter Arzt sein und für immer bleiben, selbst wenn er noch 20 Jahre studieren würde.

  • wegen geschickter Simulation von schizophrenietypischen Symptomen durch den Patienten
  • wegen Verwechslung mit Alkohol- und Drogen-Psychosen
  • wegen Verwechslung mit paranoiden Reaktionen im Alter, mit querulativen Entwicklungen und mit Haftpsychosen

https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-7091-9218-4_28

Viele der Symptome einer Schizophrenie sind auch Symptome anderer Erkrankungen. Aus diesem Grund kommt es häufig zu Fehldiagnosen.

Zu den weiteren Störungen und Erkrankungen, die manchmal mit Schizophrenie verwechselt werden, gehören:

  • Schizoaffektive Störung . Die schizoaffektive Störung verursacht viele der Symptome der Schizophrenie, wie Wahnvorstellungen . Menschen mit schizoaffektiver Störung haben jedoch auch Phasen der Depression oder Phasen, in denen sie sich extrem energiegeladen oder glücklich fühlen ( Manie genannt ). Dies ist bei Schizophrenie normalerweise nicht der Fall.
  • Schizoide Persönlichkeitsstörung . Eine Person mit schizoider Persönlichkeitsstörung meidet soziale Situationen und den Kontakt mit anderen. Normalerweise fällt es ihnen schwer, Gefühle zu empfinden und auszudrücken. Obwohl die schizoide Persönlichkeitsstörung sehr nach Schizophrenie klingt, leiden Menschen mit schizoider Persönlichkeitsstörung weder unter Wahnvorstellungen noch unter Halluzinationen .
  • Anti-NMDAR -Enzephalitis . Diese Autoimmunerkrankung verursacht eine Schwellung im Gehirn . Diese Schwellung kann zu Verhaltensweisen und Denkmustern führen, die an Schizophrenie erinnern, wie etwa Paranoia und Halluzinationen. Die meisten Menschen mit Anti-NMDAR-Enzephalitis haben jedoch andere Symptome wie Krampfanfälle und plötzliche Ohnmachtsanfälle.
  • Bipolare Störung . Bipolare Störung ist eine andere Form der Geisteskrankheit . Sie verursacht starke Stimmungsschwankungen, die sich auf die Stimmung, Energie, Konzentration, das Verhalten und die Fähigkeit einer Person auswirken, alltägliche Aufgaben zu erledigen. Menschen mit bipolarer Störung haben oft Phasen, in denen sie „aufgedreht“ oder „an“ sind, wenn sie extrem energiegeladen oder glücklich sind, und fallen dann in Phasen tiefer Depression . Manche Menschen mit schwerer bipolarer Störung leiden unter Wahnvorstellungen oder Halluzinationen. Deshalb kann bei ihnen fälschlicherweise Schizophrenie diagnostiziert werden.
  • Wahnhafte Störung . Eine Person mit einer wahnhaften Störung glaubt, dass Dinge passieren könnten, die unwahrscheinlich sind. Beispielsweise könnte sie glauben, dass sie an einer schweren Krankheit wie Krebs leidet , obwohl ihre Testergebnisse negativ waren. Aber anders als bei Schizophrenie verursacht eine wahnhafte Störung keine psychotischen Symptome, die nicht mit der Hauptwahnvorstellung einer Person zusammenhängen. Und anders als bei Schizophrenie sind Menschen mit einer wahnhaften Störung normalerweise auch in der Lage, Dinge zu genießen und ihr tägliches Leben zu bewältigen.

https://www-webmd-com.translate.goog/schizophrenia/schizophrenia-conditions-that-can-seem-like/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=rq

Es gibt viele Störungen und auch Medikamente, die Schizophrenie Symptome hervorrufen (Halluzinationen, Depersonalisierung, Paranoia etc) darum denke ich, dass es möglicherweise öfter zu Fehldiagnosen kommen könnte.

Weil man ein gebrochenes Bein recht einfach diagnostizieren kann. Dazu braucht man nur ein Röntgenbild und nicht ein mal ein Medizinstudium um das erkennen zu können.

Aber für psychische Erkrankungen gibts eben noch keine derartigen, bildgebenden Verfahren. Und schon gar nicht, wenn sich diese bei jedem Patienten anders äußern können.

Weil Psychiater und Psychologen keine Lust und Zeit haben, sich in den jeweiligen Menschen hineinzuversetzen und nur nach "Daten" gehen.