Warum ist folgende Annahme so schwer zu begreifen?

6 Antworten

Die Aussage ist Blödsinn. Das, was behauptet wird, verstehe ich aber gut. Es ist bloß nicht immer zutreffend.

Sicherlich mag es einzelne gesellschaftliche Phänomene geben, die vom Glauben daran gefördert oder behindert werden.

Aber die überwältigende Mehrheit von Fortschritt tritt ein, ohne dass die Mehrheit auch nur ansatzweise begreift, wie und warum es funktioniert. Ob die Mondfahrt von der Mehrheit für unrealistisch gehalten wurde oder Quantencomputer oder Gentechnik -- Fortschritt tritt ein, weil eine kleine spezialisierte Gruppe von Wissenschaftlern es möglich macht. Die große Mehrheit der Bevölkerung hat damit rein gar nichts zu tun.

Besonders stört mich an dem Spruch auch die falsche Verwendung von "deterministisch". Mehrheitsmeinungen und Determinismus haben nun wahrlich rein gar nichts miteinander zu tun. Da wollte einer schwer verständliche Wörter verwenden, um zu bluffen.

Wer wirklich was Intelligentes zu sagen hat, kann das auch allgemein verständlich tun.


Karlmarx123 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 18:05

Du verstehst es nicht

ZionsDaughter  24.09.2024, 17:00

Aber hat die Mondfahrt nicht stattgefunden und wurden Quantencomputer nicht erfunden, WEIL jemand geglaubt hat, dass es funktioniert? Die Behauptung ist ja nicht, dass JEDER dran glauben/es verstehen muss, damit es klappt, sondern dass es nicht klappt, wenn (fast) jeder NICHT dran glaubt.
Ich würde dem Statement schon durchaus zustimmen.

Kajjo  24.09.2024, 17:02
@ZionsDaughter

"Weil JEMAND..." -- ja

aber das ist das Gegenteil von

"Weil ALLE oder FAST ALLE.. "

Das war ja genau mein Argument: Es reicht, wenn einzelne dran glaube, aber es müssen ganz sicher nicht "alle oder fast alle" sein, und das steht in dem Spruch. Also ist der Spruch Blödsinn.

Da können 100 Leute vor einer Tür stehen und denken, sie sei abgeschlossen. Und dann kommt einer, der nichts davon weiß, und öffnet sie einfach.

Es geht um einzelne, nicht um fast alle.

ZionsDaughter  24.09.2024, 17:15
@Kajjo

Ich glaube, wir meinen das Gleiche, aber verstehen den Spruch unterschiedlich :D . "Wenn (fast) jeder denkt, dass es unrealistisch bleibt" bedeutet ja eben nicht umgekehrt, es müsse (fast) jeder glauben, damit es realistisch wird. Sondern genau das, was du schreibst: Es reicht, wenn einzelne dran glauben. Aber wenn niemand dran glaubt... bleibt es halt unrealistisch, weil's niemand versucht (ich glaub, da sind wir uns einig).
Aber ist im Prinzip auch egal, kurzum: Du, ich und der Fragesteller meinen ziemlich sicher das Gleiche, auch wenn er's vielleicht umständlich formuliert hat :D

Kajjo  24.09.2024, 17:22
@ZionsDaughter

Ne, ne, ich sehe da schon einen fundamentalen Unterschied.

Der Spruch aus der Titelfrage unterstellt einen schicksalhaften Determinismus zwischen "fast alle glauben nicht dran" und "es wird auch nicht passieren". Das bestreite ich nachdrücklich.

Im Gegenteil erkenne ich, dass ganz viele Dinge passieren, weil einzelne an sie glauben, obwohl die große Mehrheit es für unrealistisch hielt.

Einig sind wir uns nur darin, das mindestens einer es probieren muss. Der muss es zumindest für ausprobierenswert halten, nicht einmal zwangsläufig für realistisch oder wahrscheinlich.

Upps, nach denkt fehlt das Komma, Verben schreibt man bekanntlich klein. Der Determinismus ist die Auffassung, dass alle zukünftigen Ereignisse durch bestimmte Vorbedingungen festgelegt sind.

Die Gegenthese vertritt, dass es bestimmte Ereignisse gibt, die nicht eindeutig durch Vorbedingungen determiniert, sondern indeterminiert sind.

Was ist daran schwer zu begreifen?


Karlmarx123 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 06:38

Das ist die Frage die ich mir tagtäglich stelle

Klingt für mich schlüssig. Darum funktioniert Pazifismus auch nicht, obwohl wir uns alle Frieden wünschen.


Karlmarx123 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 18:06

Die wenigsten wünschen sich Frieden. Die meisten sind für eine Reaktivierung der Wehrpflicht und kriechen deppen wie Putin hinten rein anstatt was gegen ihn zu unternehmen. Allein die Tatsache das es genug Spinner gibt die ihn beschützen sollte euch zu denken geben.

Ist ja falsch.

Es gibt immer einen wilden Vogel, der nicht weiss dass es unrealistisch ist und es darum einfach macht. Und schon ists passiert.

Hab ich das wenigstens richtig verstanden?

Etwas bereits im Vorfeld für unrealistisch zu halten, wird bereits den Versuch, das zu erreichen, abwürgen, weil man die Unerreichbarkeit anerkennt. Ergo- es bleibt so, wie es ist.


Karlmarx123 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 06:39

Ja

treppensteiger  25.09.2024, 12:43
@Karlmarx123

Dann ist es einfach nur schwerer verständlich wegens der Fachbegriffe, "unrealistisch", "Faktor" und vor allem "deterministisch".

Letzteres müsste ich auch mal wieder googeln, um mich an die exakte Übersetzung zu erinnern.