Warum gibt man Kellner immer (so viel) Trinkgeld?
Es wird immer argumentiert, dass sie ja nur den Mindestlohn erhalten und dieser ja so super wenig sei (12,41 Euro/Std. aktuell). Nun gut, aber andere bekommen ja auch nur den Mindestlohn, ohne einen einzigen Cent Trinkgeld. Z.B. die Mitarbeiter im Supermarkt oder bei Mc-Donalds. Und die müssen auch ohne Trinkgeld super freundlich zum Kunden sein und sind es auch!
Kellner jedoch, sind selten freundlich wenn sie kein Trinkgeld erhalten. Also bei denen wird die Freundlichkeit also direkt vom Trinkgeld abhängig gemacht, während alle anderen Berufssparten dem Kunden gegenüber unabhängig vom Trinkgeld freundlich sind.
9 Antworten
Ich kenne es bei meiner Mutter so. Sie arbeitet als Kellnerin in einem asiatischen Restaurant. Da sie monatlich nicht viel Arbeitsgehalt von den Restaurant-Besitzern bekommen, wissen auch die meisten Leuten bereits, dass durch "wenig" Gehalt bekommen und die Kellnerin bzw. den Kellnern Trinkgeldern geben.
Könntest du mir diese eine Webseite schicken, wo dies aufgeklärt ist? Mich würde es schon interessieren.
Tatsächlich ist es so, dass in der Gastro teilweise unter Mindestlohn gezahlt wird, obwohl es nicht rechtens ist, und das Trinkgeld dann schon mit einkalkuliert wird.
Und dass es viel ist, lässt sich so pauschal auch nicht sagen.
Die kleine Barkraft in einer winzigen Kneipe wird jetzt nicht so viel Trinkgeld bekommen wie eine Barkraft, die in einem Berliner Club arbeitet, der 6 Tage die Woche auf hat und von Touristen nur so überrollt wird, wo ich dann teilweise 1.500 € Trinkgeld im Monat mit nach Hause genommen habe.
Zudem herrscht dann beim Trinkgeld auch noch ein Geschlechterungleichheit.
Die hübsche Blondine wird immer mehr Trinkgeld bekommen, als der sympathische Barkeeper, der die Gäste noch mit "Tricks" unterhält.
Da kann der Kunde doch nichts dafür, wenn man bei Preisen von 5 Euro für eine Tasse Kaffee der Wirt seinem Angestellten noch nicht mal den Mindestlohn zahlen will. Wo bleibt das Geld denn? Es bestätigt nur meine Vermutung, dass die meisten Gastronomen große Gauner sind.
Gauner findest du in jedem Berufsfeld.
Das ist sicher nichts, was die Gastronomie für sich gepachtet hat.
Doch. In keiner Branche ist es so schlimm wie dort!
Kellner jedoch, sind selten freundlich wenn sie kein Trinkgeld erhalten. Also bei denen wird die Freundlichkeit also direkt vom Trinkgeld abhängig gemacht,
Diese Aussage finde ich etwas komisch. Der Kellner macht seine Freundlichkeit vom Trinkgeld abhängig? Wie soll das gehen? Man zahlt in der Regel zum Schluss bzw. kurz bevor man geht. Bis dahin kann doch der Kellner nicht wissen ob der Trinkgeld bekommt oder nicht :)
Und nebenbei, die Kollegen im Supermarkt oder beim McDonalds Arbeit nicht mal ansatzweise so hart wie ein Kellner in der Gastro. Ich kenne ein paar und habe vollsten Respekt, dass sie diesen Job machen.
Doch, bei Stammgästen geht das. In meiner Stammkneipe läuft alles vollautomatisch, ich brauch niemals zu bestellen. Sobald mein Gesicht in der Eingangstür auftaucht steht auch schon der Bierseidel fürs Dithmarscher Dunkel unterm Zapfhahn, und nach wie vielen Bieren kein neues mehr vollautomatisch nachgezapft wird ist auch bekannt.
Wenn man viel Trinkgeld gibt, wird man vom Kellner freundlich verabschiedet. Gibst du zu wenig Trinkgeld, kommt kein Danke, keine Verabschiedung etc. Und beim nächsten Besuch wird man sehr unfreundlich behandelt. Und das bei Preisen von 5 Euro für eine Tasse Kaffee! Bei Mc-Donalds kostet der Kaffee weniger als die Hälfte, es wird kein Trinkgeld erwartet und die Bedienung ist immer freundlich! Seit kurzem gibt es auch bei Mc-Donalds einen Tischservice. Dass die Leute bei Mc-D keinen Stress hätten, kann doch nicht dein Ernst sein! Arbeite da mal einen Tag. Danach fällst du tot um.
Ich gebe Trinkgeld wenn der Service gut war, wenn der Service nicht gut war, dann bekommt der Kellner auch kein Trinkgeld und dann erwarte ich auch keine "tolle" Verabschiedung und komme eventuell nicht mehr in dieses Restaurant.
Wenn jemand seinen Kunden/Gast nur anhand vom Trinkgeld besser oder schlechter behandelt, zeigt das, was für einen Charakter dieser Mensch hat.
Thema McDonalds: McDonalds ist hingegen eine Fastfoodkette und du bekommst dort keinen richtigen Service. Zudem ist McDonalds so ausgerichtet, dass man selber am Bildschirm bestellt und mit Bankomatkarte zahlt. Ich gehe hin und hole mir mein Essen und räume das Essen auch zum Schluss weg. Wenn ich etwas will, dann muss ich mich auch selber bedienen.
Trotzdem sind die Preise in Restaurants bereits sehr hoch. Daher erwarte ich mir, dass da auch ALLES inkludiert ist, also auch der Service. Ohne dass ich den noch extra zusätzlich honorieren muss. In Japan soll es eine Beleidigung sein, wenn man Trinkgeld gibt. Die weisen das zurück.
Wenn ich mit dem Service zufrieden war, das Servicepersonal freundlich war, dann gebe ich freiwillig ein Trinkgeld i H v etwa 10% der Gesamtsumme. Bei herausragendem Service auch mehr. Nur den erlebe ich nicht mehr.
Wenn ich nicht mit dem Service zufrieden war, das Personal wohlmöglich auch noch lahm und patzig war, gebe ich gar nichts. Mir ist diese (latente) Trinkgeldbettelei, die sich neuerdings breit macht, zuwider.
Ebenso empfinde ich es als eine Unart, die Kunden/Gäste für die miese Bezahlung der Unternehmer zur Verantwortung ziehen zu wollen. In Japan beispielsweise gibt es eine vernünftige Bezahlung des Personals und dort haben die Mitarbeiter keine würdelose Trinkgeldbettelei nötig.
In Japan läuft so ziemlich ALLES besser als bei uns. Angefangen von der viel gesünderen Ernährung, es gibt so gut wie keine Übergewichtigen, bis hin zu der viel stilvolleren Kleidung und nun auch noch das mit dem Trinkgeld. Hoch lebe Japan!
In Japan soll man sogar kein Trinkgeld geben, weil es als Erniedrigung angesehen wird.
Im Gegensatz zu D - hier wird das Trinkgeld in manchen Restaurants sogar fast schon dreist gefordert. Überhaupt keine Scham für grottenschlechten Service auch noch um Trinkgeld zu betteln. Dann gebe ich erst recht nichts.
Fakt ist: Gebe ich viel Trinkgeld, dann halte ich dadurch des bestehende System am Laufen, denn die Kellner rebellieren nicht wegen eines zu geringen Lohns. Es ist also kontraproduktiv ! Es gibt auch Unternehmer die das Trinkgeld gleich bei den Lohnverhandlungen mit einrechnen. Das sind Überlegungen, die man sich mal ganz kurz durch den Kopf gehen lassen sollte.
Trotzdem gebe ich manchmal Trinkgeld, wenn ich zufrieden war.
Man könnte ja mal 20 Cent Trinkgeld geben. In den meisten Fällen werden die Kellner dann unfreundlich und verabschieden den Kunden nicht. Es folgt auch kein Danke. In dem Fall würde ich beim nächsten Besuch dann gar kein Trinkgeld geben. Aber wenn sie auch bei 20 Cent noch freundlich bleiben, dann weißt du, dass die Freundlichkeit vom HERZEN kommt und nicht wegen des Geldes. Dann kann man weiterhin 20 Cent geben.
Diese Geschichte mit dem wenigen Trinkgeld habe ich vor 50 Jahren schon in der Grundschule gelesen. Wenn man sich das genau überlegt, ist das auch ziemlich gaga.
Das ist nicht rechtens. Kein Gastronom darf die Trinkgelder mit dem Gehalt verrechnen. Ich würde den Betrieb beim Zoll anzeigen. Das ist nicht nicht nur dem Mitarbeiter gegenüber eine Frechheit, sondern dadurch werden auch Steuern unterschlagen.