Warum gibt es in der Psychiatrie keine Traumatherapie?

4 Antworten

Traumatherapie und Verhaltenstherapie sind im Wesentlichen erstmal Gesprächstherapien.

Von einer Klinik sollte man aber ohnehin nicht zuviel erwarten. Therapiestunden sind rar gesäht. Und man hat viel Leerlauf und Langeweile. Ist halt eigentlich für Leute gedacht, die anders halt garnicht mehr klarkommen und ne Gefahr für sich selbst oder andere darstellen. Es ist keine Intensiv-Behandlung sondern soll viel mehr ein Ruhepol sein, der einem die Grundversorgung abnimmt.

Die Frage ist natürlich auch wieviele und welche Art von Therapeuten überhaupt zur Verfügung stehen.

Gesprächstherapien dienen durchaus der Traumabewältigung...


Scheibenkleiste 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 09:33

In Traumatherapien macht man aber doch mehr als reden

Hafnafir  25.09.2024, 09:37
@Scheibenkleiste

Kann schon sein, aber das wichtigste ist sich mit seinem Trauma ( oder jedem anderen Problem) auseinanderzusetzen, Ursachen und Gründe zu erkennen, Glaubenssätze anzupassen und Verhaltensmuster zu erkennen und anzupassen. Das funktioniert tatsächlich mit reden... Ein guter Psychologe gibt dir Hilfe zur Selbsthilfe und sagt dir nicht, was du tun sollst.

Darkrider280  25.09.2024, 12:25
@Scheibenkleiste

Also ich habe selbst schon diverse Therapien hinter mir: Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie, Traumatherapie. In jeder wurde geredet. Aber eben das auf unterschiedliche Weise. Es gibt auch unterschiedliche Skills.

Eine Klinik ist dafür da, Menschen in akuten Krisen zu stabilisieren. Traumatherapie kann man nur mit stabilen Patienten machen und wird deshalb ambulant gemacht.

Eine Verhaltenstherapie ist eine Form der Gesprächstherapie.

Verhaltenstherapie gibt es, nur nicht sofort, da man erstmal ankommen soll und die Angestellten erstmal Basis-Informationen brauchen.

Warum es keine Trauma-Therapie gibt, ist eine gute Frage. Ich schätze, weil ...

  • ... es viel weniger Therapeuten in dem Bereich gibt.
  • ... Kliniken eher aktute Probleme schnell in den Griff kriegen wollen, statt tief zu schürfen.
  • ... es für Trauma-Therapie sehr viel Vertrauen und mehr Zeit benötigt.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe einen bunten Blumenstrauß an psychischen Erkrankungen.